Die Bildung stellt einen zentralen Aspekt für die Lebenschancen und Zukunftsperspektiven eines jeden Menschen dar. Ein Land wie Deutschland, das hoch entwickelt ist und sich immer noch eines beachtlichen Wohlstandsniveaus erfreut, ist im technischen, ökonomischen und sozialen Bereich in hohem Maße auf Bildung und Innovation angewiesen. Jedoch kann Innovation nicht allein dadurch zu Stande kommen, dass einzelne Menschen kreative Ideen haben. Es bedarf der Betrachtung äußerer Anregungsbedingungen, die ein solches Denken schon im Bildungssystem vorbreiten und am Arbeitsplatz, im Betrieb, aber ebenso außerhalb der Erwerbsarbeit fördern und fordern. Doch angesichts eines weltweiten Wandels auf technischen und gesellschaftlichen Gebieten gilt es, Jene, die die Schattenseiten einer überaus dynamischen Entwicklung besonders erleiden müssen, nicht in Resignation und Teilnahmslosigkeit versinken zu lassen, sondern durch eine vorwiegend selbstorgansierte Form des Lernens in die produktiven gesellschaftlichen Prozesse einzubeziehen und jenen die Chance auf Arbeit und volle Teilhabe an den gesellschaftlichen Prozessen zu sichern. Daraus hat sich eine gegenwärtige Umbruchsituation in der Arbeitswelt ergeben, die tiefer als herkömmliche betriebliche Veränderungs- und Rationalisierungsmaßnahmen greift. Mit dem Übergang von der Industriegesellschaft zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft lässt sich nach Dehnbostel (2010) von einer „epochalen Veränderung der Arbeitswelt sprechen“ . Im Kontext dieser Veränderungen stehen auch die Begriffe Kompetenz und berufliche Handlungskompetenz. Die Kompetenzorientierung zielt auf eine umfassende und ganzheitliche Aus- und Weiterbildung ab, die verstärkt vom Subjekt her zu begreifen und zu gestalten ist. Die Begleitung und Beratung beruflicher Entwicklungen jedes Einzelnen ist infolge gesellschaftlicher, betrieblicher und sozialer Umbrüche in das Zentrum des Interesses gerückt. Der Wandel zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft resultiert zu einem erhöhtem Orientierungs- und Beratungsbedarf von Beschäftigten und Arbeitslosen in der heutigen Arbeitswelt.
- Citation du texte
- Marc Ehlert (Auteur), 2011, Qualifizierung und Integration von Arbeitsuchenden in den Arbeitsmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173506
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