Anfangs lag meine Aufgabe darin, erst einmal eine Vertrauensbasis zu allen Kindern aufzubauen. Dies stellte keine große Schwierigkeit für mich dar. Nach und nach wurde ich dann immer mehr in den normalen Tagesablauf der Tagesstätte eingegliedert. Meine Hauptaufgaben lagen in der Betreuung der Kinder im Allgemeinen, der Unterstützung der Erzieherinnen und dem intensiven Arbeiten mit den unterschiedlichen Altersgruppen. Ich bekam die Chance, mich mit allen Altersgruppen einzeln und ausführlich zu beschäftigen. Ich wendete oft pädagogisch wertvolle Spiele an. Aber auch die Entwicklung von eigenen spielerischen Aktivitäten, die entwicklungsfördernd für die Kinder sein sollten, viel in meinen Aufgabenbereich. Relativ wenig arbeitete ich mit den entwicklungsgestörten Kindern. Es gab keine Eintönigkeit in meinem Praktikum, denn jeder Tag war sehr abwechslungsreich für mich.
Inhaltsverzeichnis
1. Profil der Kindertagesstätte
2. Methoden, Arbeitsformen und Organisation der sozialen Arbeit in der Kindertagesstätte
3. Beschreibung meiner eigenen Tätigkeit in der Kindertagesstätte
4. Reflexion meiner eigenen pädagogischen Arbeit in der Kindertagesstätte
1. Profil der Kindertagesstätte
…... ist eine Kindertagesstätte und liegt in der Gemeinde …... im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und wird getragen und gefördert vom Amt Kleine-Elster, mit Sitz in der Gemeinde …..
Insgesamt sind drei pädagogisch-ausgebildete Erzieherinnen fest angestellt und arbeiten im Rotationsprinzip (Frühschicht und Spätschicht). Die Kita … hat täglich von 5.30 Uhr bis 17 Uhr durchgehend geöffnet und bleibt lediglich zu Weihnachten und Silvester geschlossen.
Die Einrichtung befindet sich in der denkmalgeschützten, alten Schule des Dorfes. Diese wurde 2002 komplett saniert und beherbergt im Erdgeschoss den Kindergarten und im Obergeschoss zwei Wohnungen. Die Kita ….. ist gegliedert in einen zweiteiligen Flur (im vorderen Bereich für die Kleinkinder, im hinteren Bereich für die Vorschul- und Hortkinder.), eine Wohnküche mit Sitzgelegenheiten für Klein und Groß sowie Kochecke, einen Schlafraum, einen Bewegungs- und Turnraum, ebenso wie einen Raum zum Spielen, Basteln und Lernen. Hinter dem Gebäude befindet sich ein großer Garten mit Spiel- und Turngeräten, einem Berg, einem kleinen Fußballfeld und einem großen Sandkasten.
Die Betreuung kann bereits ab fünf Monaten erfolgen und bis zur Einschulung andauern, aber auch in der ersten, zweiten und dritten Klasse ist eine Betreuung nach der Schule (sog. Hort, für Hausaufgabenhilfe und Lernförderung) sehr willkommen. Derzeit besuchen 23 Kinder und vier Hortkinder die Kita… .
2. Methoden, Arbeitsformen und Organisation der sozialen Arbeit in der Kita.
Die Kinder, die die Kita ….. besuchen, sind in drei gemischte Gruppen eingeteilt. Jeder Erzieherin werden bestimmte Kinder zugewiesen, die diese intensiver als die anderen beobachtet und die Eltern über die Entwicklung ihres Kindes in Kenntnis setzt. Die Gruppen sind beabsichtigter weise nicht nach dem Alter eingeteilt, sondern bewusst gemischt, so dass die Kinder sich hauptsächlich untereinander sozial entwickeln. Das Motto mit der höchsten Priorität lautet demnach „Probiere es zumindest einmal selbst, ansonsten wende dich an die Älteren“. So wird Raum für Kinder und Erzieherinnen gleichermaßen geschaffen. Die Kinder lernen somit das Meiste voneinander.
Zu Beginn des Tages ist nur eine Erzieherin für alle Kinder anwesend und wird gegen 9 Uhr von einer weiteren Erzieherin unterstützt, gegen 11 Uhr trifft meist die dritte Zuständige ein, damit gegen 13 Uhr die erste Erzieherin die Einrichtung wieder verlassen kann. Mit diesem Rotationsprinzip wird gewährleistet, dass die Erzieherinnen weder unterfordert, noch überarbeitet sind und sich immer mit voller Konzentration den Kindern widmen können.
Ein typischer Tagesablauf in der Kindertagesstätte sieht folgendermaßen aus: Gegen 7 Uhr wird gemeinsam gefrühstückt mit anschließendem gemeinsamen Zähne putzen, danach ist meist Zeit zum Spielen und zur kreativen Arbeit, gegen 10 Uhr gibt es Obst oder Gemüse und etwas zu Trinken (wobei die Kinder täglich zwischen Tee und Milch wählen können). Im Anschluss gehen die Kinder meist in den Garten, in den Wald oder in das Dorf (Gesetz dem Fall es regnet, stürmt oder schneit nicht). Sollte doch einmal schlechtes Wetter sein, werden drinnen körperliche Gemeinschaftsspiele gespielt. Danach müssen die Kinder die Toilette besuchen und sich die Hände waschen. Dann ist Mittagszeit, wobei jeden Tag ein jüngeres und ein älteres Kind „Tischdienst“ hat und verantwortlich dafür ist, dass jeder Besteck, einen gefüllten Teller und etwas zu Trinken bekommt. Dies soll das Verantwortungsbewusstsein anderen gegenüber bilden und fördern. Die Erzieherinnen essen gemeinsam mit den Kindern am Tisch. Wenn alle aufgegessen und ausgetrunken haben, darf jeder nacheinander aufstehen und seinen Teller selbstständig wegbringen. Nach dem Mittag putzen alle die Zähne und machen sich fertig für den Mittagsschlaf, d.h., dass jeder seine Matratze und Bettzeug ordentlich aufstellt und zurechtmacht (hierbei helfen ebenfalls wieder die Größeren den Kleineren). Die Kinder, die bereits vor dem Schlafen abgeholt werden, beschäftigen sich in dieser Zeit eigenständig leise mit Büchern.Während des Mittagsschlafes werden die Hortkinder bei den Hausaufgaben betreut und pädagogisch gefördert (z.B. lautes Vorlesen). Nach dem Mittagsschlaf wird gemeinsam gevespert (ein Tee und etwas Süßes), danach haben die Älteren etwas Zeit sich am Computer mit Lernspielen zu beschäftigen und die Kleineren werden mit pädagogisch aufbereiteten Arbeitsblättern gefördert. Im Anschluss ist wieder Zeit zum freien Spielen, bis der Kindergarten schließt.
Die Erzieherinnen der Einrichtung bringen sich mit sehr viel Engagement in die Gestaltung und Darstellung des Kindergartens ein, oft auch noch nach Dienstschluss. Weiterbildungen sind so selbstverständlich, wie das Besuchen von Spielzeugmessen und die Organisation des Elternrates, für die Tageseinrichtung. In regelmäßigen Abständen veranstalten die Erzieherinnen Ausflüge für die Kinder, wie z.B. in den Zirkus, ins Schwimmbad, zu großen öffentlichen Spielplätzen oder zum nahe gelegenen Besucherbergwerk F60. Sie haben immer ein offenes Ohr für jedes Kind und fördern nebenbei Unterentwickelungen einzelner, wie Sprachfehler, Farbenblindheit oder Aufmerksamkeitsstörungen, ohne dabei andere zu benachteiligen. Die Kinder, sowie die Erzieher stehen mit- und untereinander in einer sehr engen Verbindung, die meist über die Kindergartenzeit hinaus besteht. Jede Erzieherin bildet sich allgemein, aber explizit im eigenen Spezialgebiet, weiter. So gibt es eine Erzieherin, die hauptsächlich für Bewegung und somit für die physische Entwicklung der Kinder ausgebildet ist, eine weitere, die die sprachliche Entwicklung fördert und eine, die die kreative Entfaltung der Kinder unterstützt. Des Weiteren gibt es wöchentlich jeweils eine Stunde „Englisch-Unterricht“ durch eine Pädagogin des örtlichen Oberstufenzentrums, eine Stunde „Musikkunde“ durch eine Lehrerin der ansässigen Musikschule, sowie eine Stunde „Tanz-und Theater-Training“ durch eine Pädagogin des Theaters Senftenberg. Die Kita …... ist eine sehr liebevoll eingerichtete und geleitete Kindertagesstätte, die die Kinder durch viel Aktivität, Engagement und Feingefühl zur Selbstständigkeit hinführt.
3. Beschreibung meiner eigenen Tätigkeit in der Kita.
Anfangs lag meine Aufgabe darin, erst einmal eine Vertrauensbasis zu allen Kindern aufzubauen. Dies stellte keine große Schwierigkeit für mich dar. Nach und nach wurde ich dann immer mehr in den normalen Tagesablauf der Tagesstätte eingegliedert. Meine Hauptaufgaben lagen in der Betreuung der Kinder im Allgemeinen, der Unterstützung der Erzieherinnen und dem intensiven Arbeiten mit den unterschiedlichen Altersgruppen. Ich bekam die Chance, mich mit allen Altersgruppen einzeln und ausführlich zu beschäftigen. Ich wendete oft pädagogisch wertvolle Spiele an. Aber auch die Entwicklung von eigenen spielerischen Aktivitäten, die entwicklungsfördernd für die Kinder sein sollten, viel in meinen Aufgabenbereich. Relativ wenig arbeitete ich mit den entwicklungsgestörten Kindern. Es gab keine Eintönigkeit in meinem Praktikum, denn jeder Tag war sehr abwechslungsreich für mich.
4. Reflexion meiner eigenen pädagogischen Arbeit in der Kita.
Hauptsächlich war ich damit beauftragt, die Kinder pädagogisch zu fördern. Dies wurde mir um ein Wesentliches erleichtert, da ich mich mit den verschiedenen Altersgruppen separat beschäftigen konnte.
Ich betreute die Hortkinder täglich, während des Mittagsschlafs der Jüngeren, und half ihnen in erster Linie bei den Hausaufgaben. Meine Position dabei war meist lediglich die Kontrolle und eventuelle Nacharbeit und Korrektur. Dabei merkte ich zunehmend, dass die Kinder in der ersten Klasse noch sehr wissbegierig schienen. Sie wollten immer mehr erledigen, als aufgetragen und mich an ihrem Wissenszuwachs teilhaben lassen, indem sie meist sagten, „Schau mal, was ich heute Neues gelernt habe!“. Ich erarbeitete mit ihnen und für sie kleine Bilderrätsel und Wortbildungen, bei denen Buchstaben ergänzt werden. Die Kinder brachten mir sehr viel Begeisterung entgegen, was mir die Arbeit mit ihnen um ein Großes erleichterte. Die Hortkinder der zweiten Klasse hingegen, kamen schon ziemlich ermüdet aus der Schule. Sie wollten sich immer erst ein wenig ausruhen, bevor sie mit den Hausaufgaben beginnen konnten. Ich gewährte ihnen meist etwas Zeit für sich, spornte sie dann aber oft an. Meine Taktik dabei war meist dieselbe: die Hervorhebung des Guten, was darauf folgt (ganz nach dem Belohnungsprinzip). Sie konnten Fußball spielen oder sich am Computer beschäftigen, wenn sie ihre Aufgaben gewissenhaft erledigt hatten. Das geschah dann meist ohne große Komplikationen. Bei ihnen war es mir auch noch möglich, das Spielen mit dem Lernen zu verknüpfen, z.B. spielten wir Glücksrad mit Begriffen, die neu für sie waren, um ihnen den Umgang mit dem Neuen zu erleichtern. Fielen bei ihnen Hausaufgaben in Sachkunde an, wie Vogelbestimmung oder der Aufbau eines Waldes, zog ich es vor, mit den Kinder praktisch zu arbeiten. Durch die günstige und nahe Waldlage des Kindergartens konnten ich oft viel in Feld und Wald mit ihnen entdecken und somit, die Lösung des Problems erleichtern. Die Drittklässler kamen meist völlig ausgepowert von der Schule und es fiel mir, auch nach einer gewissen Ruhezeit, sehr schwer, sie zum Lernen zu motivieren. Die Lösung der Hausaufgaben dauerte meist länger, als bei Erst- und Zweitklässlern zusammen. Man konnte sie auch danach nur schwer für etwas pädagogisch Wertvolles begeistern. Sie zogen sich meist zurück und wollten abseits der Kindergruppe für sich sein. Das Einzige, was ich beobachten konnte, war die Bewunderung der Jüngeren, die sie vorantrieb. Bei gemeinsamen Lesezeiten, in der die Schulkinder den Vorschülern etwas vorlesen konnten, waren es meist die Drittklässler, die am meisten lesen wollten.
Am meisten Spaß machte es mir, mit den Vorschülern zu arbeiten. Ich wendete oft entwicklungsfördernde Spiele bei ihnen an, an denen sie mit viel Begeisterung teilnahmen. Ich entwickelte ein Memory-Kartenspiel, welches ich zu erst gemeinsam mit den Kinder herstellte und dann beobachten konnte, wie anfangs meine Teilnahme am Spiel erfordert war, es sich dann aber in eine Art „Selbstläufer“ verwandelte. Es handelte sich dabei um einige Buchstaben aus dem Alphabet in Groß- und Klein-, Druck- und Schreibschrift die, wie bei einem gewöhnlichen Memory, in Zweierpaaren gesammelt werden müssen. Auch das Spiel „Ich-packe-meine-Koffer-und-nehme-mit...“, was die Vorschüler bis dato noch nicht kannten und was das Erinnerungs- und Konzentrationsvermögen stark schult, war sehr beliebt. Ich war erstaunt, wie die Kinder von Mal zu Mal kreativer, aber auch ruhiger und somit aufmerksamer wurden.
Die Arbeit mit den Drei- und Vierjährigen hingegen stellte mich vor eine größere Herausforderung, da die unterschiedlichen Entwicklungsstufen stark variierten. Das Wissen der Farbenlehre, der Zahlen und der Körper- und Formenlehre war so unterschiedlich, so dass ich leider gezwungen war, die Gruppe noch einmal in zwei Teile zu spalten, um mich somit noch intensiver mit jedem Einzelnen beschäftigen zu können. Ich bereitete verschiedenen Arbeitsblätter vor, worauf gleiche Körper (Dreieck, Viereck, Kreis etc.) miteinander zu verbinden sind, woraus sich dann, wenn alles korrekt ist, ein Bild ergab (Blume, Gesicht etc.), sowie weitere Arbeitsmaterialien bei denen gleiche Zahlenkästchen mit gleichen Farben zu füllen sind, wobei sich zum Schluss wieder verschiedene Motive erkennen ließen. Es bereitete den Kinder zwar viel Spaß und sie präsentierten ihren Eltern am Ende des Tages gerne ihre „Meisterwerke“, aber die Vorarbeit war für mich sehr nervenaufreibend, aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Ich denke jedoch, dass die Kinder sehr viel Wissenszuwachs dabei hatten. Ebenso entwickelte ich eine abgewandelte Art des „Fangespielens“ für die besagte Altersgruppe, wobei sowohl ihr Gemeinschaftssinn, als auch ihre motorischen Fähigkeiten geschult wurden. Das Prinzip war sehr einfach strukturiert: Zu Beginn gab es zwei „Fänger“, die sich an den Händen halten mussten und den „Gejagten“ einkreisten um ihn zu fangen, der „Gefangene“ wiederum gliederte sich in die Fangkette ein und somit wurde die Kette der Kinder immer länger und sie waren gezwungen zusammenzuarbeiten, um erfolgreich zu sein. Anfangs endete dieses Spiel mehrmals in einem Chaos, da sich die etwas älteren Kinder nicht den Jüngeren unterordnen wollten, doch diese Probleme schafften sie, zu meinem Erstaunen, schnell selbst, durch Kommunikation, und einige Hinweise meinerseits, aus der Welt.
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- Arbeit zitieren
- Maxi Pötzsch (Autor:in), 2009, Sozialpraktikumsbericht an einer Kindertagesstätte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173244
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