Kann Bildung ein Rettungsanker bzgl. unserer Herausforderungen (z.B. Demographische Veränderung) sein und „… werden die Kathedralen des Glaubens durch die des Lernens ersetzt“ (Wittpoth, 2007, S.34)? Aus diesem Grunde muss, gleiches Gesellschaftssystem und aktuelle durchschnittliche Lebensstandards konstant gesetzt, Weiterbildung und somit lebenslanges Lernen als eine Notwendigkeit resp. Norm angesehen werden; auch wenn sich dies scheinbar als Zwang sich manifestiert kann in „…‘Bewältigung der Lebensnot‘, für die Sicherung des Erwerbs zu qualifizieren“(ebenda). Wittpoth konstatiert, dass das lebenslange Lernen sich als Prinzip resp. als Norm weitestgehend durchgesetzt hat im beruflichen Alltag (vgl. Wittpoth 2007, S. 81). Deswegen sind in der beruflichen „Lebenswelt“ – in dem Spannungsfeld Mitarbeiter versus Organisation – Organisationsentwicklung und Personalentwicklung (eventuell unterstützt durch Coaching wie beschrieben) gefragt. Sie müssen „Hand in Hand“ arbeiten, auch und gerade deswegen, weil die Vorwegnahme zukünftigen Handelns durch die Dynamik der Märkte erschwert wird und es letzthin das Humane Kapital einer Unternehmung – „that what makes the difference“ – zu erhalten und zu fördern gilt, dies eben nicht nur im Fach- und Produktwissen, sondern auch in der persönlichen Ermöglichung des einzelnen Mitarbeiters hinsichtlich seiner Kompetenzbereiche im Rahmen seines Potentials. Es ist eben das “Know how to know and know now to act“ entscheidend und gefragt ist die Fähigkeit der umfassenden Selbstlernkompetenz. Der Kurs resp. die Methode „Elevator Pitch“ ist i. S. v. Selbstlernkompetenz so eine Ermöglichung für Lerner, die Verantwortungsübernahme für ihre eigenen Lernprozesse zu fordern und ihre Selbstlernkompetenz als Potential über sich selbst zu erfahren und erlernen – denn „Der Mensch kann nicht nicht lernen“ (vgl. Arnold/Krämer-Stürzl/Siebert 2005, S. 11f). Doch ob er so lernt, um ein im Sinne dieser Arbeit gelingendes Leben anzustreben, ist fraglich.
Inhaltsverzeichnis
- Auf dem Weg in eine Weiterbildungsgesellschaft?
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Gliederung der Arbeit
- Normalität der Weiterbildung
- Politische Ansprüche an Weiterbildung
- Funktionen der (beruflichen) Weiterbildung
- Lebenslanges Lernen
- Ein Mythos
- Begriffsbestimmungen
- Zwang oder Ermöglichung
- Organisatorisches Lernen
- Exkurs in die Praxis
- Coaching
- Selbstlernkompetenz
- Die Verortung
- Das Konzept „Selbstlernkompetenz“ von Arnold, Gómez-Tutor und Kammerer
- „The Elevator Pitch“
- Unterrichtsvorbereitung - Praxisbeispiel
- Beschaffenheit der Lerngruppe
- Lernumgebung
- Intension der Methode
- Methodenkomposition des „Elevator Pitch“
- Dramaturgie des Workshops
- Einordnung in „Lebendiges Lernen“
- Methodenvalenz
- Methodenpapier „Elevator Pitch“
- Fazit zu „Elevator Pitch“
- Der Weg in eine Weiterbildungsgesellschaft?
- Resümee
- Die Ermöglichung der „Weiterbildungsgesellschaft 2.0“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Lebenslanges Lernen und dessen Notwendigkeit in einer sich wandelnden Gesellschaft. Sie beleuchtet den Aspekt der Selbstlernkompetenz und analysiert die Praxismethode „Elevator Pitch“ als ein Werkzeug zur Steigerung dieser Kompetenz. Im Fokus steht die Frage, wie die Voraussetzungen für eine Weiterbildungsgesellschaft geschaffen werden können, die lebenslanges Lernen nicht nur als Zwang, sondern als eine selbstverständliche und ergebnisorientierte Möglichkeit begreift.
- Entwicklung einer Weiterbildungsgesellschaft
- Bedeutung und Förderung von Selbstlernkompetenz
- Analyse der Praxismethode „Elevator Pitch“
- Steigerung der Lernmotivation und -fähigkeit
- Ermöglichung von lebenslangem Lernen als Bestandteil der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Auf dem Weg in eine Weiterbildungsgesellschaft? Dieses Kapitel thematisiert die Problemstellung der sich wandelnden Arbeitswelt und die damit einhergehende Notwendigkeit lebenslangen Lernens. Es werden die Zielsetzung der Arbeit sowie die Gliederung der einzelnen Kapitel vorgestellt.
- Kapitel 2: Normalität der Weiterbildung Das Kapitel beleuchtet die politische Bedeutung von Weiterbildung und analysiert die Funktionen, die sie im Berufsleben einnimmt.
- Kapitel 3: Lebenslanges Lernen Dieses Kapitel befasst sich mit dem Mythos des lebenslangen Lernens und hinterfragt, ob es sich um eine Ermöglichung oder einen Zwang handelt. Zudem werden organisatorisches Lernen und Coaching als wichtige Bestandteile des lebenslangen Lernprozesses betrachtet.
- Kapitel 4: Selbstlernkompetenz Das Kapitel untersucht die Bedeutung der Selbstlernkompetenz und beleuchtet das Konzept von Arnold, Gómez-Tutor und Kammerer, welches als Grundlage für die spätere Analyse der Praxismethode „Elevator Pitch“ dient.
- Kapitel 5: „The Elevator Pitch“ Dieses Kapitel widmet sich der Praxismethode „Elevator Pitch“ und analysiert deren Anwendung im Unterricht. Es werden die Unterrichtsvorbereitung, die Methodenkomposition und die Dramaturgie des Workshops im Detail betrachtet und in den Kontext des „Lebendigen Lernens“ eingeordnet.
- Kapitel 6: Der Weg in eine Weiterbildungsgesellschaft? Das Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Voraussetzungen für die Entwicklung einer Weiterbildungsgesellschaft, die lebenslanges Lernen als eine selbstverständliche und ergebnisorientierte Möglichkeit begreift.
Schlüsselwörter
Lebenslanges Lernen, Weiterbildungsgesellschaft, Selbstlernkompetenz, „Elevator Pitch“, Praxismethode, Unterrichtsvorbereitung, Lernmotivation, Lernfähigkeit, Ermöglichung, Zwang, Organisation, Coaching, Methodenvalenz, Lebendiges Lernen.
- Quote paper
- Johann Marek (Author), 2011, Lebenslanges Lernen – Notwendigkeit oder Zwang? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173197