In dieser Arbeit analysiere ich zwei Primärquellen aus der Zeit des Vormärzes und ordne diese in den historischen Kontext ein. Eine Quelle ist verfasst von Paul Achatius Pfizer, die andere stammt von Philipp Jakob Siebenpfeiffer. Da es sich bei Pfizer um einen Liberalen und bei Siebenpfeiffer um einen Nationalisten handelt, kann diese Arbeit auch als Vergleich dieser beiden Politikrichtungen zur Zeit des Vormärzes gesehen werden, wobei sich der heutige Nationalismus und der heutige Liberalismus stark von den damalig nationalistischen bzw. liberalistischen Ideologien unterschieden.
Einleitung
In dieser Arbeit analysiere ich zwei Primärquellen aus der Zeit des Vormärzes und ordne diese in den historischen Kontext ein. Eine Quelle ist verfasst von Paul Achatius Pfizer, die andere stammt von Philipp Jakob Siebenpfeiffer. Da es sich bei Pfizer um einen Liberalen und bei Siebenpfeiffer um einen Nationalisten handelt, kann diese Arbeit auch als Vergleich dieser beiden Politikrichtungen zur Zeit des Vormärzes gesehen werden, wobei sich der heutige Nationalismus und der heutige Liberalismus stark von den damalig nationalistischen bzw. liberalistischen Ideologien unterschieden.
Quellenangaben
Auszug aus der Quelle Pfizers:
P. A. Pfizer, Politische Aufsätze und Briefe, Nach: Dokumente der deutschen Politik 1806-1870, hg. v. H. Pross, Frankfurt a. M. 1961, S. 215 ff.
Auszug aus der Quelle Siebenpfeiffers:
Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach, beschr. v. J. G. A. Wirth, Landau 1832, S. 34 ff.
Der Hauptteil
Die Primärquelle „Der Liberalismus“ aus dem Jahr 1832 von Paul Achatius Pfizer handelt von einem Appell an die Bevölkerung, in dem die Wichtigkeit des Liberalsimusses betont wird. Anlass hierzu war die geglückte Juli-Revolution in Frankreich und das im Jahr 1832 stattfindende Hambacher Fest, auf dem der Wunsch nach mehr Freiheit zelebriert wurde. Der Führer der liberalen Opposition in Württemberg [Pfizer] hat die Absicht, die Bevölkerung dazu zu motivieren, auch für den Liberalismus zu kämpfen, allerdings hat er es überwiegend auf die Personen abgesehen, die „bildungsnäher“ sind (vgl. Z. 20 f.). Daher kann man davon ausgehen, dass sein Interesse eher dem Bildungsbürgertum, aber Unterdrückten gilt. Insgesamt lässt sich dieser Aufruf in drei Teile einteilen. Im ersten Teil, der die Einleitung ist, schreibt Pfizer, der Liberalismus versuche, die Interessen und Rechte der Menschen zu wecken (vgl. Z. 3 f.).
Im Mittelteil schreibt Pfizer dann, dass nach der absolutistischen Zeit der Liberalismus dazu führe, dass das Interesse der Gesamtheit wieder vertreten werde (vgl. Z. 7-10). Darauf erwähnt er, der Liberalismus versuche möglichst gleiche Freiheiten für jedermann zu garantieren (vgl. Z. 11. f). Im weiteren Verlauf betont Pfizer, dass der Grad der Freiheit auch vom jeweiligen Volk abhänge und sich unter anderem an den Charakteren und den Volksleben ausmache (vgl. Z. 14-17).
Im dritten und letzten Abschnitt sagt der Liberale schließlich, dass es beim „auf der Kindheitsstufe der Entwicklung stehenden Volke“ (Z. 20) mit mehr Freiheit nur Probleme gebe (vgl. Z. 19 ff.). Damit liege ein weiter Weg vor dem Volk, bis es sich demokratisch selbst regieren könne (vgl. Z. 24 f).
Im historischen Kontext liegt diese Quelle kurz nach der Juli-Revolution in Frankreich, mit der die Idee Pfizers eine große Ähnlichkeit aufweist.
„[...]eines von jeder Teilnahme an der Staatsgewalt aufgeschlossenen Volks bis zur demokratischen Selbstverwaltung liegt eine weite Stufenreihe [...[„ (Z. 24). Dies war in Frankreich nach der Juli-Revolution ebenfalls der Fall, als man mit einem vom Volk bestimmten „Monarchen“ eine parlamentarische Monarchie startete und den Adel langsam aus seinen gehobenen Positionen hob.
„[...] was die Gesamtheit in ihrem vernünftigen Interesse will oder wollen muss [...]“ (Z. 9 f.).
Auch diese Aussage passt in den historischen Kontext der damaligen Zeit hinein. Zwar haben die Fürsten und Könige ein paar deutscher Staaten Konstitutionen1 erlassen, allerdings gab es diese überwiegend zum Schein, um das denkende Volk ruhig zu stellen. Gerade das scheint Pfizer mit seiner Aussage zu wollen, dass der tragende Anteil des Volkes mit in die Politik als Individuum eingebunden wird.
„[...] auf welcher die höchste und die gleichste Stufe der Freiheit aller möglich ist“ (Z. 13 f.).
Auch diese Aussage passt in die Zeit des Hambacher Fests im Jahre 1832, da die Mehrheit der Bevölkerung dem vierten Stand angehörte und ein Großteil dieser Menschen nicht gebildet war. Da diese Menschen sich schlecht selber regieren können, kann es passieren, dass die Politiker des liberalistischen Systems, wenn es sich denn gegen den Konservatismus durchgesetzt hätte, ein wenig mehr Freiheiten gehabt hätten, da diese in der Lage waren, Politik zu betreiben.
Daher komme ich alles in allem zu dem Entschluss, das diese Quelle aus dem Zeitgeist der Juli-Revolution und dem Hambacher Fest entstanden ist.
[...]
1 anderes Wort für Verfassung
- Arbeit zitieren
- Simon Winzer (Autor:in), 2010, Die politische Opposition während des Vormärzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172985
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