Im Laufe meines mehrmonatigen Neuseelandaufenthaltes 2002/03 blieb auch der Kontakt mit der Kultur der Maori nicht aus. Wer waren aber nun die Maori eigentlich und woher kam ihre Kultur, die zwar in Neuseeland überall vertreten ist, aber trotzdem nie wirklich näher erklärt wird? Diese Fragen und auch andere begannen mich immer mehr zu beschäftigen.
Nach dem Besuch auf dem Waitangi National Reserve in den Bay of Islands (Nordinsel), dem Ort, wo der Vertrag unterzeichnet wurde und sich heute ein Freilichtmuseum befindet, begann ich mich vermehrt mit der Thematik auseinander zu setzen. Wer waren die ersten Siedler von Neuseeland, wann wurde es von den Europäern entdeckt und kolonialisiert?
Im nachfolgenden Essay möchte ich vor allem auch darauf eingehen wie es überhaupt möglich war, dass die Maori, die den Europäern zu diesem Zeitpunkt zwar zahlenmäßig überlegen waren, trotzdem eine Annexion ihres Landes durch die britische Krone ohne Widerstand zuließen. Da es in dem Vertrag von Waitangi vor allem auch um den Besitz des Landes geht, werde ich zu Beginn kurz das Verständnis der Maori zum Land beleuchten.
Auf den Vertrag selbst und seine drei Artikel in den verschiedenen Sprachen werde ich allerdings nicht näher eingehen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
1. Einleitung
Im Laufe meines mehrmonatigen Neuseelandaufenthaltes 2002/03 blieb auch der Kontakt mit der Kultur der Maori nicht aus. Wer waren aber nun die Maori eigentlich und woher kam ihre Kultur, die zwar in Neuseeland überall vertreten ist, aber trotzdem nie wirklich näher erklärt wird? Diese Fragen und auch andere begannen mich immer mehr zu beschäftigen.
Nach dem Besuch auf dem Waitangi National Reserve in den Bay of Islands (Nordinsel), dem Ort, wo der Vertrag unterzeichnet wurde und sich heute ein Freilichtmuseum befindet, begann ich mich vermehrt mit der Thematik auseinander zu setzen. Wer waren die ersten Siedler von Neuseeland, wann wurde es von den Europäern entdeckt und kolonialisiert?
Im nachfolgenden Essay möchte ich vor allem auch darauf eingehen wie es überhaupt möglich war, dass die Maori, die den Europäern zu diesem Zeitpunkt zwar zahlenmäßig überlegen waren, trotzdem eine Annexion ihres Landes durch die britische Krone ohne Widerstand zuließen. Da es in dem Vertrag von Waitangi vor allem auch um den Besitz des Landes geht, werde ich zu Beginn kurz das Verständnis der Maori zum Land beleuchten.
Auf den Vertrag selbst und seine drei Artikel in den verschiedenen Sprachen werde ich allerdings nicht näher eingehen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
2. Die Maori und ihre Kultur
2.1. Die Ankunft der ersten Polynesier
Die Inseln Neuseelands wurden von den Europäern vergleichsweise spät entdeckt. Europäische Schiffe wagten sich erst im 17. Jahrhundert in die Südsee und über die Tasmanische See nach Neuseeland vor.
Schon wesentlich früher segelten die Polynesier mit ihren Kanus aus dem Nordpazifik nach Süden und ließen sich in Neuseeland nieder (Tiemann 1999:6)
In der Maori-Mythologie wird die Reise ausgehend von der Insel Hawaiki (Tahiti) in seetüchtigen Kanus, den Waka, beschrieben. Jeder Stamm (Iwi)der Maori lässt sich in der Genealogie (Whakapapa) mit einem dieser Waka s in Verbindung bringen (www. [online])
Man unterscheidet zwischen zwei Einwanderungswellen. Die erste Besiedelungswelle fand zwischen 500 und 800 n. Ch. statt. Die zweite Welle, genannt „Die große Flotte“ oder eke “, landete um 1350 n. Ch. (Madl 1994:16). Diese polynesischen Siedler breiteten sich auf Nord- und Südinsel sowie auf den kleineren Inseln nahe der Südinsel aus, dem heutigen Steward Island und den Chatham Islands aus(Tiemann 1999:7).
2.2 Sprache und Kultur
Ihre Sprache war trotz regionaler Dialekte jedem überall verständlich. Auch etliche traditionelle polynesische Gebräuche wurden trotz regionaler Unterschiede weitgehend übereinstimmend im ganzen Land praktiziert.
Für die Gesellschafts- Struktur war vor allem der Wettstreit der Stämme oder Iwi untereinander charakteristisch. Die Großfamilie oder Whanau und der Teilstamm oder Hapu waren die wichtigsten gesellschaftlichen Institutionen. Sie bestimmten, wer wen heiratete, wer wo wohnte, wie man lebte, wo wann und warum mit andern Stämmen gekämpft wurde (Tiemann 1999:8).
2.3 Die Bedeutung des Landes
Die Maori sahen ihre Stammesvorfahren und ihre Götter in den Naturelementen repräsentiert. Indem alles auf die eine oder andere Art verwandt war, fassten die Maori das gesamte Leben mit und in der Natur als Einheit auf. Ihre Verbindung zur Natur war daher sehr eng.
Land ist für die Maori deshalb bis heute von überragender Bedeutung, allerdings nicht im europäischen Sinn als materieller Grundbesitz, sondern als Ausdruck spiritueller Verbundenheit mit ihren Stammesvorfahren. Das Land ist die Basis ihrer Existenz, ihres Glaubens, der Gebräuche und Traditionen, der ganzen Kultur (Tiemann 1999:8).
Es war nicht nur das Land als Nahrungsquelle, sondern als Verbindung mit den Ahnen, die Darauf gelebt und gekämpft hatten und begraben worden waren, die das Land so wertvoll machten. Das Land gab den Maoris ihre Identität. Der Maori leitet seinen Anspruch auf Land von den wirtschaftlichen und sozialen Tätigkeiten ab, welche damit in Verbindung stehen (Madl 1994:15).
2.4 Landbesitz
Das Land war Besitz des Stammes. Das oberste Recht des Stammes über sein Land zu verfügen stand über dem Recht von Individuen.
„.[ . . ] the rights of the individuals and lesser groups were always subject to the over-right of the greater group.” (Metge zit. n. Madl 1994:30)
Auch wenn ein Maori von seinem Land sprach, meinte er damit sich als Teil des Stammes. Das traditionelle System kannte keine individuellen Rechte auf Landbesitz, nur der Stamm hatte die Macht, darüber zu verfügen (Madl 1994:30).
3. Wie kam es zum Vertrag von Waitangi?
1840 traten 500 Maori-Führer im Vertrag von Waitangi ihre Souveränität über Neuseeland an die britische Krone ab, bekamen aber bestimmte Land- und Fischereirechte garantiert, sowie „die gleichen Rechte und Privilegien, die auch die britischen Staatsbürger besitzen“(Tiemann 1999:25) zugesichert.
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass sich ein so kriegerisches Volk wie die Maori, der britischen Krone unterwarf und ihr freiwillig das Souveränitätsrecht über Neuseeland abtrat?
Dazu müssen vor allem die Geschehnisse vor 1840 näher betrachtet werden.
3.1. Besiedelung durch die Europäer
Die Welt der Maori wurde durch die Begegnung mit den Europäern verändert, aber nicht zerstört. Schon 1640 traf der Holländer Abel Tasman ein, der nach einer kurzen, blutigen Begegnung mit den Maori wieder absegelte, ohne überhaupt an Land gegangen zu sein. Es vergingen 120 Jahre, bevor der englische Seefahrer James Cook 1769/70 das Land umsegelte und es vermaß. (Mosler&Wattie&Gaertner 2001:44) Er war beauftragt worden möglichst viel Land für die britische Krone zu gewinnen. Cook proklamierte deshalb nach seiner Landung, die Inseln seien nunmehr britisches Territorium. Allerdings leugnete die britische Regierung im Anschluss an Cooks Entdeckung bis in die Zeit um 1830 wiederholt jegliches Interesse an Neuseeland und lehnte es zudem ab, sich in die Besiedelung und inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen (Tiemann 1999: 11).
3.2 Handelsbeziehungen zwischen Maori und Pakeha ( Maori Name für die Weißen)
In den Jahren nach James Cook kamen immer mehr Forschungsreisende nach Neuseeland. Sie unternahmen Versuche, das Land zu erforschen und in Besitz zunehmen Fast gleichzeitig mit den Wissenschaftlern kamen diejenigen die Profit suchten. (Mosler&Wattie&Gaertner 2001:44).
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- Citation du texte
- Katharina Eder (Auteur), 2008, Die Maori Neuseelands und der Vertrag von Waitangi, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172601
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