Einleitung
Nicht nur zu Zeiten der industriellen Revolution, sondern vor allem heute in der emanzipierten Zeit des neoliberalen Arbeitsmarktes, ist die Rolle der weiblichen Fachkraft im Erwerbsleben nicht wegzudenken.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nimmt einen immer größer werdenden Stellenwert ein und stellt für viele Paare die Voraussetzung, ihren Kinderwunsch realisieren zu können. So sind Strukturvorgaben wie die Gewährleistung von ausreichender
Betreuungsmöglichkeit, die Förderung der Wahlfreiheit für Mütter und
Väter durch die Bereitstellung eines bedarfsgerechten Angebotes an Betreuungsplätzen - sprich einer dafür zeitlich möglichst flexiblen Regelung - sowie die Bezahlbarkeit der Offerten bei dem Ausbau der Kindertagesförderung von evidenter Bedeutung.
Neben den makroperspektivischen Gründen sprechen auch aktuelle Ergebnisse der Bildungsforschung und des -vergleichs für den Ausbau von Plätzen in Kindertageseinrichtungen.
Der Auftrag frühkindlicher Bildung rückt durch Bildungspläne
und der Akademisierung der Ausbildung immer stärker in den Fokus.
Probleme bei der Umsetzung sind bspw. ein zu enggeführter Personalschlüssel, der die Qualität der Betreuung herabsetzt. Daneben schreitet die Akademisierung zwar voran, führt aber auch zu einer gesellschaftlichen und finanziellen Abwertung des Berufsbildes des Erziehers. Diese Problematik wird durch die demographische
Entwicklung ergänzt. In eher ländlicher Region, bspw. in kleineren Orten, fällt der Bedarf zu gering aus, eine Kindertageseinrichtung zu betreiben und somit sind die Familien gezwungen, ihre Kinder in den nächstgrößeren Ort zu bringen.
Positive Rahmenbedingungen und funktionierende Strukturen gilt es dementsprechend zum Wohl des Kindes zu verändern. Der Ausbau des qualitativ hochwertigen Betreuungsangebotes soll durch das am 16.12.2008 in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz
(KiföG) vorangetrieben werden. Ein Rechtsanspruch auf einen
Betreuungsplatz ab dem 01.08.2013 und eine Betreuungsquote von 35 % für unter Dreijährige bis zum Jahr 2013 sind dabei die zentralen Punkte.
In dieser Hausarbeit sollen die maßgeblichen Rahmenbedingungen, die
erforderlichen Informationsquellen und die Planungsakteure der
Jugendhilfeplanung beschrieben und zusätzlich mit der Kinderbetreuungsplanung des Landkreises Leipzig verknüpft werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Realisierungsvorhaben und Finanzierung des Ausbauprozesses
3. Der demographische Wandel als Grund für den Ausbauprozess
4. Der Steigende Bedarf an frühkindlicher Förderung
5. Rechtlichen Grundlagen des Ausbauprozesses
6. Gestaltungsprinzipien der Jugendhilfeplanung
7. Der Ausbauprozess der Kinderbetreuung nach dem neuen Kinderförderungsgesetz aus jugendhilfeplanerischer Perspektive
7.1 Planungsakteure und Kooperationspartner
7.1.1 Betroffenenbeteiligung: Die Partizipation der Beteiligten
7.1.2 Beteiligung freier Träger
7.1.3 Wohlfahrtsverbände
7.1.4 Einbindung von Entscheidungsträgern und Planungsgruppen
7.1.5 Personalentwicklung und Personalbedarf
7.2 Planungsschritte
7.2.1 Zielformulierung
7.2.2 Bestandsermittlung und Bedarfserhebung
7.2.3 Bedarfsplanung
7.2.4 Evaluation und Fortschreibung
8. Resüme
Literaturverzeichnis
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