„Shift happens/Did you know?“ – so lautet der Titel einer
PowerPoint-Präsentation, die Fisch und McLeod im August 2006
für die US-amerikanische Arapahoe High School in Centennial/Colorado vorstellten. Im Februar 2007 wurde die Präsentation auf YouTube.com online gestellt und dort bis zum Juni 2007 über fünf Millionen Mal angesehen. Ursprünglich sollte „Shift happens“ provokante Ideen für den Einstieg in ein neues Studienjahr an der High School darbieten und die Aufmerksamkeit auf innovative Bereiche im 21. Jahrhundert lenken. Den Entstehungsweg dieser „berühmten“ PowerPoint-Präsentation
beschreibt der Autor auf seinem Blog folgendermaßen:
„I remixed content from David Warlick, Thomas Friedman, Ian
Jukes, Ray Kurzweil and others, added some music, and came up
with the following presentation.”
Die Aufmerksamkeitsströme und viralen Effekte im Internet verhalfen der einst als kleinen Input gedachten Präsentation zu weltweiter Bekanntheit. Die virale Weitergabe der Informationen, hier durch reale Mundpropaganda, wird von folgendem Cartoon bildhaft veranschaulicht:
In diesem Jahr fand in Berlin die dritte re:publica’09 statt, in deren Rahmen die Besucher und Teilnehmer dieser Social-Media-Konferenz auf die erfolgreiche Verbreitung der PowerPoint-Präsentation „Did you know 2.0“ aufmerksam gemacht wurden. Blogger, Netzbenutzer und weitere Interessierte fanden sich in Berlin zusammen, um sich auf der re:publica’09 über die unterschiedlichen Einflussbereiche und Entwicklungen des Internets auszutauschen und zu informieren.
Kultur, Medien und Politik gehören zu den lebensweltlichen Bereichen, die vom Internet und dessen technischen Möglichkeiten in ihren Entwicklungen beeinflusst werden. Diese wiederum nutzen sie für sich selbst und beeinflussen durch ihre Anwendung und Weiterentwicklung ebenfalls das „System Internet mit seinen Möglichkeiten.“ Die Konferenz fand unter dem Motto “Shift happens” -
„Veränderung passiert” statt und stand, wie selbst auch in der
Präsentation von Fisch und McLeod, für den rasanten Wandel des
Mediensystems: Das Internet und seine vielfältigen und immer
wieder neu entstehenden Kommunikationsformen werden immer
mehr in das Leben der Menschen integriert und kreieren dadurch
einen neuen Lebensstil. Die Gesellschaft und ihr Wissen, welches sich vermehrt auf digitalen Plattformen wie Wikipedia6 oder Knol7
wiederfindet, wird durch Entwicklungen, die zusammenfassend
unter dem Oberbegriff Web 2.0 diskutiert werden, verändert und
bestimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Bohème - Von analog bis digital
- 3. Die Bohème in deutschen Metropolen
- 4. Die Digitale Bohème als Mikrokosmos – außen vor, unter sich und mittendrin?
- 5. Das „normale\" Arbeitsverhältnis
- 6. Entgrenzung von Arbeit und Leben
- 7. Lebensstil als Entgrenzungsfaktor von Arbeit
- 8. Digitale Bohème = Arbeit + Lebensstil?
- 9. Ökonomie und Kapital(ismus) der digitalen Bohème
- 10. Abschluss oder Don't cry - Work
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Arbeit und den Lebensstil der digitalen Bohème. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen Arbeit und Leben in diesem Mikrokosmos zu analysieren und die Entgrenzungstendenzen in diesem Kontext zu beleuchten.
- Die Entwicklung der Bohème von der analogen zur digitalen Form
- Die digitale Bohème als Subkultur mit spezifischen Lebensweisen und Arbeitsformen
- Die Entgrenzung von Arbeit und Leben im Kontext der digitalen Bohème
- Der Einfluss des Lebensstils auf die Arbeitswelt der digitalen Bohème
- Die ökonomischen Aspekte und das Verhältnis zum Kapitalismus in der digitalen Bohème
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und führt mit dem Beispiel der „Shift happens“-Präsentation die Bedeutung der Digitalisierung im 21. Jahrhundert ein.
- Kapitel 2: Bohème - Von analog bis digital: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte und Entwicklung der Bohème, sowohl in ihrer analogen als auch digitalen Form.
- Kapitel 3: Die Bohème in deutschen Metropolen: Hier wird die Bohème in deutschen Großstädten genauer betrachtet und ihre spezifischen Merkmale in diesem Kontext untersucht.
- Kapitel 4: Die Digitale Bohème als Mikrokosmos – außen vor, unter sich und mittendrin?: Dieses Kapitel definiert die digitale Bohème als Mikrokosmos und analysiert ihren Platz in der Gesellschaft.
- Kapitel 5: Das „normale\" Arbeitsverhältnis: In diesem Kapitel wird das klassische Arbeitsverhältnis im Vergleich zur Arbeitsweise der digitalen Bohème dargestellt.
- Kapitel 6: Entgrenzung von Arbeit und Leben: Hier werden die Tendenzen der Entgrenzung von Arbeit und Leben im Kontext der digitalen Bohème analysiert.
- Kapitel 7: Lebensstil als Entgrenzungsfaktor von Arbeit: Dieses Kapitel untersucht, wie der Lebensstil der digitalen Bohème die Entgrenzung von Arbeit beeinflusst.
- Kapitel 8: Digitale Bohème = Arbeit + Lebensstil?: In diesem Kapitel wird das Verhältnis von Arbeit und Lebensstil in der digitalen Bohème beleuchtet.
- Kapitel 9: Ökonomie und Kapital(ismus) der digitalen Bohème: Dieses Kapitel untersucht die ökonomischen Strukturen und das Verhältnis zum Kapitalismus in der digitalen Bohème.
Schlüsselwörter
Digitale Bohème, Lebensstil, Arbeit, Entgrenzung, Kapitalismus, Mikrokosmos, Subkultur, Medien, Internet, Social Media, Digitalisierung, Virale Effekte, Mundpropaganda, Arbeitsverhältnis.
- Citation du texte
- Pamela Hackel (Auteur), 2009, Arbeit und Lebensstil der digitalen Bohème , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/172046