Zuerst werde ich einige zusammenfassende Gedanken über den theoretischen Grundlagen der Valenztheorie ermitteln, dann werde ich zwei kurzen Textausschnitten aus dem Roman Tonio Kröger von Thomas Mann analysieren. Die Analyse wird sowohl quantitativ, als auch qualitativ, und ich werde noch die Realisierung der Valenzen untersuchen, kontrastiv zu der ungarischen Übersetzung des Textes verglichen. Am Ende der Arbeit werden die Konklusionen beschrieben und eine Zusammenfassung geschildert.
1. Einleitung
Im Bereich Linguistik gibt es mehrere Themen, die nicht nur rein theoretische Gebiete sind, sondern auch in der Praxis benutzt und ausprobiert werden können. Natürlich ist dieser Fakt nicht überraschend, nämlich Linguistik sich mit der Sprache befasst, die wir jeden Tag benutzen. Als zukünftige DaF-Lehrerin finde ich es besonders wichtig, solche linguistische Fragestellungen unter die Lupe zu nehmen, weil sie auch in der Lehrerpraxis vorkommen können.
Diese einfache Tatsache war mein Grund dafür, Valenztheorie und Valenzrealisierung näher zu untersuchen. Dieses Thema wird bestimmt an den zukünftigen Deutschunterrichten vorkommen, zum Beispiel bei der Bildung deutscher Sätzen. Die Frage „Warum sagt man es anders im Deutschen?“ wird wahrscheinlich auch bei meisten DaF-Lernenden vorkommen. Wie wir Lehrende auf diese Fragen reagieren und antworten, wird von unserem linguistischen Wissen über die deutsche Sprache stark beeinflusst. Wir sollten aber klare und logische Antworte geben, und damit präsentieren, dass es in der deutschen Sprache mehr Logik gibt, als die Studenten denken. Um die klare Antworte von Lehrern im Bereich Satzbildung fördern zu können, werde ich Valenzstruktur der deutschen Sprache untersuchen, und die Unterschiede zwischen der deutschen und der ungarischen Valenzrealisierungssystem mithilfe einer kontrastiven Analyse ermitteln.
Zuerst werde ich einige zusammenfassende Gedanken über den theoretischen Grundlagen der Valenztheorie ermitteln, dann werde ich zwei kurzen Textausschnitten aus dem Roman Tonio Kröger von Thomas Mann analysieren. Die Analyse wird sowohl quantitativ, als auch qualitativ, und ich werde noch die Realisierung der Valenzen untersuchen, kontrastiv zu der ungarischen Übersetzung des Textes verglichen. Am Ende der Arbeit werden die Konklusionen beschrieben und eine Zusammenfassung geschildert.
2. Theoretische Grundlagen
Der Valenzbegriff, der auch heute von Sprachwissenschaftler verwendet wird, wurde von Lucien Tesniére in seinem Werk Élément de syntaxe structurale am Ende fünfziger Jahren eingeführt. Im Rahmen von Dependenzgrammatik geht Tesniére vom Verb aus, der meistens die Fähigkeit hat, syntaktische Leerstellen zu eröffnen und andere Elemente zu „regieren“. Dependenz bedeutet also Abhängigkeit, und geht von dem Strukturzentrum des Satzes aus. Tesniére vergleicht Dependenz mit dem Theaterspiel, wo das Verb die Bühne betritt, aber alleine kann es nichts vorführen, weil es noch etwas braucht. Diese Ergänzungen, die vom Verb abhängen, nennt man Dependenzen oder Ergänzungen. Die Einheit, wovon andere Einheiten abhängen, ist als Regens gekannt. Es ist wichtig zu bemerken, dass nicht nur Verbe syntaktischen Leerstellen eröffnen können, sondern auch andere Wortarten haben diese Fähigkeit, wie zum Beispiel Nomen (Ähnlichkeit) oder Adjektive (ähnlich). In meisten Fällen ist es aber das Verb, das als Strukturzentrum des Satzes fungiert und sogenannte Ergänzungen oder Aktanten haben kann.
Um eine Valenzanalyse erfolgreich durchführen zu können, braucht man den Begriff quantitativen und qualitativen Valenz. Bei den Ersten geht es nur um die Zahl der verschiedenen Aktanten des Verbs, im zweiten Fall ist es aber wichtig, wodurch die Aktanten repräsentiert werden sind. Um qualitative Valenzen bestimmen zu können, soll man die verschiedenen Typen der Aktanten unter die Lupe nehmen. Sprachwissenschaftler unterscheiden nämlich einerseits sogenannte obligatorische Aktanten, die direkt vom Verb abhängen und nie weglassbar sind. Andererseits gibt es auch fakultative Aktanten, die auch vom Verb abhängen, aber weglassbar sind. Zum Beispiel in dem nächsten Satz findet man sowohl obligatorische als auch fakultative Aktanten:
Er füllt das Loch mit Sand aus. füllen 2+(1)=3
Das Beispiel zeigt, dass das Verb füllen zwei obligatorische Aktanten hat: der Füllende, und das Gefüllte. Ohne diese Elemente wurde der Satz grammatisch inkorrekt. (*Er füllt mit Sand aus). Wenn man aber das Instrument des Füllens (Sand) weglässt, bleibt der Satz korrekt: Er füllt das Loch aus. Das Instrument des Füllens ist also im dieser Satz ein fakultativer Aktant, wie es von diesem Weglassungsprobe auch bewiesen wurde.
Wir unterscheiden aber einen dritten Typ neben obligatorischen und fakultativen Aktanten, die freien Angaben. Die freien Angaben sind Elementen, die nicht vom Verb abhängen, deshalb einfach weglassbar sind. Im Satz Ich liebe dich nicht. ist zum Beispiel nicht eine freie Angabe. Es ist manchmal schwer, die zwei weglassbare Typen, fakultative Aktanten und freie Angaben voneinander zu unterscheiden. Wenn man aber die problematische Elemente in einem Satz, wie Das geschieht. oder Das ist der Fall. einlegen kann, wird es sofort klar, dass diese Elemente nicht vom Verb abhängen, wir haben also mit freien Angaben zu tun.
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- Citation du texte
- Enikő Jakus (Auteur), 2009, Quantitative und qualitative Valenzanalyse, Valenzrealisierungen aus kontrastiver Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171741
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