Globalisierung ist in der heutigen Zeit ein Themenbereich, der in aller Munde und in jeder Tageszeitung präsent ist. Die öffentliche Diskussion wird dabei oftmals beherrscht von den Sorgen und Ängsten der Menschen, weil viele befürchten, dass aufgrund des verschärften Wettbewerbs unweigerlich mehr Arbeitsplätze verloren gehen, als neue entstehen würden, die Einkommensungleichheiten innerhalb der Bevölkerung zunähmen, und die sozialen Sicherheitssysteme erodierten.
Gleichzeitig betonen viele Politiker, der Staat könne durch eine Abschottung nach außen den Anpassungsdruck mildern oder ganz beseitigen. Die Nachteile, die durch eine solche protektionistische Politik entstehen könnten, werden oftmals nicht betrachtet oder verschwiegen.
Unter Globalisierung versteht man, dass die Länder in der Welt wirtschaftlich zusammenarbeiten, die Verflechtung der Märkte enger wird und die Mobilität der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital über nationale Grenzen hinweg zunimmt. Der Begriff der Globalisierung ist ein Modebegriff unserer Zeit, dessen Kerngedanke jedoch nicht neu ist. Globalisierung gab es schon, bevor der Begriff überhaupt erfunden wurde. Die Globalisierung wurde über die Jahrhunderte vollzogen, denn ein Blick in die Historie zeigt, dass Außenhandel auch schon in der Vergangenheit betrieben wurde.
Im vergangenen Jahrhundert, als der heutige Weltkonzern Siemens gegründet wurde, entstanden auch sofort Niederlassungen in Rußland, England und Österreich. Noch waren dies keine Produktionsstandorte, aber sie dienten bereits dem besseren Austausch der Waren. Unternehmen haben immer schon Rohstoffquellen und neue Märkte außerhalb ihres heimischen Standorts erschlossen. Wenn die Unterschiede der Lohnkosten hoch genug waren und die Transportkosten sanken, hat dies auch früher schon zu einer Verlagerung von Industrieproduktion in die Länder der Dritten Welt geführt.
Folglich könnte die Globalisierung als zunehmende weltweite Vernetzung ökonomischer Aktivitäten bezeichnet werden, deren Wurzeln und Anfänge schon in der Zeit liegen, als das Phänomen „Globalisierung“ noch gar nicht als solches bezeichnet und definiert wurde. Neu an der Globalisierung ist aber, dass das Ausmaß in den letzten Jahren und zur Zeit drastisch erhöht wurde und der Wettbewerb auf der internationalen Ebene verschärft wurde, wozu die Handelsabkommen und damit verbunden die Öffnung der Grenzen enorm beigetragen haben.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ursachen der Globalisierung
3. Folgen und Wirkungen der Globalisierung
3.1. Allgemeine Folgen für die Weltwirtschaft
3.2. Wirkungen der Globalisierung
4. Die Vorteilhaftigkeit des Außenhandels
5.1. Die Entwicklung des internationalen Wettbewerbs
5.2. Die Entwicklung der globalen Kapitalströme
5.3. Die Entwicklung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und die Entstehung eines globalen Arbeitsmarktes
5.4. Die Folgen für das Individuum
6. Risiken der Globalisierung
6.1. Der Sozialabbau und die Steigung der Arbeitslosigkeit
6.2. Der Steuerwettlauf
6.3. Der Demokratieverlust
6.4. Der Raubbau an der Umwelt: "Ökodumping"
6.5. Zunahme der organisierten Kriminalität
7. Chancen der Globalisierung
7.1. Allgemeine Chancen
7.2. Die Disziplinierung der politischen Seite
7.3. Die Globalisierung als Chance für den deutschen Arbeitsmarkt
7.3.1 Anforderungen an den Arbeitsmarkt im globalisierten Zeitalter
7.3.2. Überprüfung der deutschen Arbeitsmarktordnung
7.3.3. Konsequenzen für den deutschen Arbeitsmarkt
8. Zusammenfassende Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Die 10 größten Exporteure der Welt
Quelle: WTO
Abb. 2: Die größten Einkäufer auf dem Weltmarkt
Quelle: WTO
Abb. 3: EU-Vergleich: Körperschaftsteuersätze 2002
Quelle: Institut der Steuersätze, KPMG, EU-Kommission
1. Einleitung
Globalisierung ist in der heutigen Zeit ein Themenbereich, der in aller Munde und in jeder Tageszeitung präsent ist. Die öffentliche Diskussion wird dabei oftmals beherrscht von den Sorgen und Ängsten der Menschen, weil viele befürchten, dass aufgrund des verschärften Wettbewerbs unweigerlich mehr Arbeitsplätze verloren gehen, als neue entstehen würden, die Einkom-mensungleichheiten innerhalb der Bevölkerung zunähmen, und die sozialen Sicherheitssysteme erodierten.[1]
Gleichzeitig betonen viele Politiker, der Staat könne durch eine Abschottung nach außen den Anpassungsdruck mildern oder ganz beseitigen. Die Nachteile, die durch eine solche protektionistische Politik entstehen könnten, werden oftmals nicht betrachtet oder verschwiegen.[2]
Unter Globalisierung versteht man, dass die Länder in der Welt wirtschaftlich zusammenarbeiten, die Verflechtung der Märkte enger wird und die Mobilität der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital über nationale Grenzen hinweg zunimmt.[3] Der Begriff der Globalisierung ist ein Modebegriff unserer Zeit, dessen Kerngedanke jedoch nicht neu ist. Globalisierung gab es schon, bevor der Begriff überhaupt erfunden wurde. Die Globalisierung wurde über die Jahrhunderte vollzogen, denn ein Blick in die Historie zeigt, dass Außenhandel auch schon in der Vergangenheit betrieben wurde.[4]
Im vergangenen Jahrhundert, als der heutige Weltkonzern Siemens gegründet wurde, entstanden auch sofort Niederlassungen in Rußland, England und Österreich. Noch waren dies keine Produktionsstandorte, aber sie dienten bereits dem besseren Austausch der Waren.[5] Unternehmen haben immer schon Rohstoffquellen und neue Märkte außerhalb ihres heimischen Standorts erschlossen. Wenn die Unterschiede der Lohnkosten hoch genug waren und die
Transportkosten sanken, hat dies auch früher schon zu einer Verlagerung von Industrieproduktion in die Länder der Dritten Welt geführt.
Folglich könnte die Globalisierung als zunehmende weltweite Vernetzung ökonomischer Aktivitäten bezeichnet werden, deren Wurzeln und Anfänge schon in der Zeit liegen, als das Phänomen „Globalisierung“ noch gar nicht als solches bezeichnet und definiert wurde. Neu an der Globalisierung ist aber, dass das Ausmaß in den letzten Jahren und zur Zeit drastisch erhöht wurde und der Wettbewerb auf der internationalen Ebene verschärft wurde, wozu die Handelsabkommen und damit verbunden die Öffnung der Grenzen enorm beigetragen haben.[6]
2. Ursachen der Globalisierung
Die Ursachen der Globalisierung sind allgemein sehr vielfältig und die Gewichtungen der einzelnen Gründe sehr umstritten. Es sind jedoch insbesondere die folgenden Aspekte, die die Globalisierung in den vergangenen Jahren intensivierten:[7]
Die Ursachen der Globalisierung lassen sich demnach nach folgenden Gesichtspunkten einteilen: Zum einen sei der technische Aspekt genannt, mit dem der Zollabbau und der verbesserte Informationsfluss gemeint sind. Zum anderen der ökonomische Aspekt, mit dem durch die Einführung von internationalen Normen und Standards, ein globaler Handel eingelenkt wird. Des weiteren spielt der politische Aspekt eine Rolle, der sich beispielsweise mit der Vergabe von Greencards beschäftigt.[8]
Insbesondere dem technische Aspekt, bzw. dem Zollabbau oder allgemein dem Abbau von Handelshemmnissen, ist eine deutliche Gewichtung für die Ursache der Globalisierung zuzuschreiben. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle auf diesen ausführlicher eingegangen. Denn die im Rahmen der GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) beziehungsweise der heutigen WTO (World Trade Organisation) liberalisierten Handelsbeziehungen zwischen Ländern und Märkten, haben durch den Abbau dieser Zollhindernisse die zwischenstaatlichen Handelsströme erleichtert.[9]
Das 1947 unterzeichnete allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT schuf eine allgemeine Handelsordnung, setzte Zollsenkungen und den Abbau von Mengenbeschränkungen beim Export durch, verbot Exportsubventionen und forderte das gleich bei der Subvention der Landwirtschaft ein. Im Jahr 1995 wurde das Abkommen Teil der WTO, die mit ihrem Sitz in Genf, die übergeordnete Institution des Welthandels und so etwas wie der Schiedsrichter bei internationalen Streitfragen ist.[10]
Die Schlussakte der Uruguay-Runde der GATT- Verhandlungen bestimmte, dass die WTO außerdem auch für den weltweiten Handel mit Dienstleistungen und geistigem Eigentum zuständig ist und stattete die WTO mit effektiven Maßnahmen für ihre Schlichtungsaufgabe aus. Soziale und ökologische Aspekte berücksichtigte die WTO bei ihren Entscheidungen nicht. Beispielsweise wurde ein US-lmportverbot für Thunfische, die mit Delphin gefährdenden Beutelnetzen gefangen wurden, auf eine Beschwerde Mexikos hin als GATT-widrig aufgehoben.[11]
Eine weitere Ursache ist die Entwicklung der lnformations- und Kommunikationstechnologie, welche eine weitgehend freie Wahl der Standorte von Arbeitsplätzen für Forschung, Produktion, Administration und Verwaltung einer Firma erlaubt. Electronic Mail, Intranet, Internet und Videokonferenz sind solche weltweit vernetzten und zugänglichen Informationssysteme. Heute kommunizieren bereits mehr als 50 Millionen Menschen weltweit im Internet miteinander.[12]
Durch die Intensivierung der Globalisierung, ist bei vielen Produkten, vor allem durch Großverteiler, ein ausgelöster Preisdruck nach unten entstanden.[13]
Des weiteren ist, dass von internationalen und börsennotierten Unternehmen anzuwendende standardisierte Berichtswesen entstanden, welches einen weltweiten und direkten Leistungsvergleich zwischen Firmen zulässt.
Es hat sich ebenfalls ein großes Kostengefälle zwischen Standorten für Unternehmen, ganz besonders in Bezug auf die Lohn-, Sozial-, Energie-, Land-, Umweltschutzkosten und Steuerbelastungen, herauskristallisiert.[14]
Die Globalisierung hat dazu beigetragen, dass die Dynamik in Ausbildung, Arbeitswillen und Wohlstandsstreben sich in vielen entwickelnden Ländern Osteuropas, Lateinamerikas und Asiens steigert, welche die Standortkonkurrenz gegenüber Europa massiv verstärkt, wodurch die Entwicklung von stärkeren und selbstbewussteren Wirtschaftsblöcken in Lateinamerika und Asien entsteht. Diese beginnt nunmehr die traditionelle Dominanz und Arroganz des Westens abzuschütteln.[15]
3. Folgen und Wirkungen der Globalisierung
3.1. Allgemeine Folgen für die Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft ist in eine neue Phase eingetreten. Geld, Waren und Dienstleistungen kennen keine Grenzen mehr, die Konzerne produzieren jeweils dort, wo die geringsten Kosten und die größte Effizienz zu vermuten sind. Die ökonomische Bedeutung der Nationalstaaten erschöpft sich in der Rolle eines möglichst optimalen Standortanbieters. Die Globalisierung des Wettbewerbs hat zu verschärfter Konkurrenz, vor allem aus dem asiatischen Raum, geführt. Die Arbeitskraft des Menschen ist international in Konkurrenz getreten, Bauarbeiter aus dem Ostblock oder Programmierer aus Indien sind eben kostengünstiger als die hochdotierten, mit Sozialabgaben versorgten Arbeitnehmer aus Deutschland. In den führenden Industrienationen wird der "Wirtschaftsstandort"
in Frage gestellt; "schlanke Produktionen", veränderte Produktionsformen‚ flexiblere Arbeitszeiten, Auslagerung von Teilbereichen des Betriebs sind die Antworten der Konzerne auf die neuen Herausforderungen.[16]
Die Öffnung des Welthandels (GATT), die Bildung von Wirtschaftsräumen in Nordamerika North American Free Trade Agreement (NAFTA), in Europa Europäische Union (EU), Asien Association of South East Asian Nations (Asean) oder Südamerika Mercado Común del Cono Sur (Mercosur) und die Öffnung Osteuropas führen zum Ende der nationalen Ökonomien, die lange Zeit das Wirtschaftsleben geprägt haben.[17]
3.2. Wirkungen der Globalisierung
Die Öffnung der Märkte sorgt für die Entstehung von global operierenden Unternehmen, welche Außenhandel betreiben. Die Wirkungen dieses freien Außenhandels seien an einem Beispiel erklärt: In diesem Beispiel wird der Käsemarkt in Deutschland und Holland vor der Globalisierung beschrieben. Die Güter stehen in direkter Konkurrenz zueinander, da der Käse die gleiche Qualität besitzt, in Holland aber preiswerter ist, kaufen Deutsche ihn in Holland ein. Demnach steigt der Preis in Holland an und sinkt in Deutschland, woraus ein Angebotsüberhang in Holland und ein Nachfrageüberhang in Deutschland resultieren. Dadurch werden in Deutschland die Kapazitäten nicht voll ausgelastet, worauf die Deutschen demonstrieren und Zölle einführen. Dadurch wird die Einfuhr von Käse nach Deutschland teuerer und der Preis steigt wieder etwas an.[18]
Im Zuge der Globalisierung werden jedoch jegliche Zölle abgebaut, d. h. der Preis in Deutschland sinkt wieder auf den Preis, der vor der Zolleinführung existierte.
[...]
[1] vgl. Went, R., 1997, S. 15ff.
[2] vgl. Donges/Freytag, 1998, Vorwort.
[3] vgl. Donges/Freytag, 1998, S. 1.
[4] vgl. Köpf, P., S. 10ff.
[5] vgl. Kutschker, M., 1997, S. 47 f.
[6] vgl. Rothlauf, 1999, S. 2 ff.
[7] vgl. Schmutz,C., 1998.
[8] vgl. Schmutz,C., 1998.
[9] vgl. Borchert, M., 1999, S. 513 f.
[10] vgl. Köpf, P., S 14 f.
[11] vgl. Köpf, P., S 15 f.
[12] vgl. Schmutz, C., , 1998.
[13] vgl. Schmutz, C., , 1998.
[14] vgl. Schmutz, C., 1998.
[15] vgl. Schmutz, C., 1998.
[16] vgl. Schmutz, C., 1998.
[17] vgl. Köpf, P., 1998, S. 20 ff.
[18] Borchert, M., 2001, Gastvortrag.
- Quote paper
- Jasmin Eglinski (Author), 2002, Globalisierung der Wirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17147
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