Das Melodrama war schon immer ein faszinierendes Genre, doch wieso eigentlich in den
1950er Jahren? Wieso der Hollywoodfilm? Das Melodrama war schon im 18. und 19.
Jahrhundert ein sehr beliebtes Genre des Theaters. Damals schon hatte dieses Medium die
Funktion, Sozialkritik zu äußern. Es wurden bereits damals brisante, volksnahe Themen
behandelt und diskutiert, die bestimmte Bevölkerungsschichten ansprachen. Diese Funktion
hat sich das Hollywoodkino zu eigen und zunutze gemacht. Warum wurde dieses Medium des
Melodramas dazu benutzt, Sozialkritik an der Gesellschaft der 50er Jahre auszuüben? Weil es
sich an den äußeren Umständen der Zeit angepasst hatte. Vor allem den Umständen in den
1950er Jahren, einer Zeit, in der das Individuum gegen die Gesellschaft rebellierte, sich das
Frauenbild änderte, Werte und Moral noch von größerer Bedeutung waren; haben dazu
beigetragen, dass das Melodrama in dieser Zeit so beliebt war. Denn genau das war es, das in
den Filmen reflektiert wurde. In dieser Arbeit werde ich mich hauptsächlich mit dem Film-
Melodrama beschäftigen, allerdings werde ich mit einer Zeitreise in die Ursprünge oder auch
Anfangszeit des Theater-Melodramas beginnen und einige wichtige Züge und Charakteristika
dieses Genres aufdecken, die auch im Hollywoodfilm erkennbar sind. Die Filme, die hier
besprochen werden, sind John M. Stahls Imitation of Life (1934) und dessen Remake aus dem
Jahr 1959 von Douglas Sirk sowie Sirks Film All That Heaven Allows (1955) und Nicholas
Rays Rebel Without a Cause (1955). Anhand dieser Filme werde ich verschiedene Punkte der
Kritik an die Eisenhower-Gesellschaft der 1950er Jahre herausarbeiten sowie die filmischen
Mittel, die die Gesellschaft anprangerte und in Frage stellte. Es wird sich herausstellen, dass
das Melodrama ein Sprachrohr der damaligen Gesellschaft war und sich Gegner damit Gehör
verschaffen wollten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theater-Melodrama
- Der Begriff des Melodramas
- Herkunft
- Gattungen
- Charaktere
- Der Held
- Die Heldin
- Der Schurke
- Charaktere
- Film-Melodrama
- Imitation of Life (1934)
- Imitation of Life (1959)
- All That Heaven Allows (1955)
- Rebel Without a Cause (1956)
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Funktion des Film-Melodramas in den 1950er Jahren als Sprachrohr der Sozialkritik in der Eisenhower-Gesellschaft. Sie erforscht, wie das Melodrama als Genre in den Hollywoodfilmen der Zeit verwendet wurde, um gesellschaftliche Normen und Werte in Frage zu stellen.
- Die Rolle des Melodramas als sozialkritisches Genre
- Die Darstellung von Gender- und Rassenkonflikten in den Filmen
- Die filmischen Mittel, die zur Vermittlung der Kritik eingesetzt wurden
- Die Bedeutung der Star-Persona und des Method Acting in den Filmen
- Die Relevanz der Filme für die Kulturgeschichte der 1950er Jahre
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentrale Fragestellung vor: Wie wurde das Melodrama in den 1950er Jahren zum Sprachrohr der Sozialkritik im Hollywoodfilm? Die Arbeit konzentriert sich auf vier Filme: Imitation of Life (1934 und 1959), All That Heaven Allows (1955) und Rebel Without a Cause (1955).
- Theater-Melodrama: Dieses Kapitel analysiert die Ursprünge des Melodramas im Theater, seine Charakteristika und seine Funktion als sozialkritisches Genre.
- Film-Melodrama: Dieses Kapitel befasst sich mit der Verwendung des Melodramas im Hollywoodfilm der 1950er Jahre. Es analysiert die vier ausgewählten Filme und untersucht, wie sie gesellschaftliche Normen und Werte kritisieren.
- Resümee: Das Resümee fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen über die Bedeutung des Film-Melodramas als sozialkritisches Genre in den 1950er Jahren.
Schlüsselwörter
Film-Melodrama, Hollywoodfilm, Sozialkritik, Eisenhower-Gesellschaft, Gender, Rassenkonflikt, Method Acting, Star-Persona, filmische Mittel, Imitation of Life, All That Heaven Allows, Rebel Without a Cause.
- Citation du texte
- Anke Werckmeister (Auteur), 2009, Das Film-Melodrama in den 1950ern - Gesellschafts- und Sozialkritik im Hollywoodfilm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171284
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