Die Quelle stellt unterschiedliche Auswirkungen des „Dhimmi“-Konzeptes dar: Zum einen der erste Empfang, der dazu führt, dass sie zu einem Greis geführt werden, zum anderen der Empfang im Palast des Königs Myrmumni der Sarazenen.
Willibald von Eichstätt und Hugeburc Die Auswirkungen des „Dhimmi“-Konzeptes
Interpretation von Tim Blume
Die Quelle stellt unterschiedliche Auswirkungen des „Dhimmi“-Konzeptes dar: Zum einen der erste Empfang, der dazu führt, dass sie zu einem Greis geführt werden, zum anderen der Empfang im Palast des Königs Myrmumni der Sarazenen.
Der erste Empfang sei dabei anders verlaufen als der zweite: Die Reisegruppe sei zu dem Volk gekommen und wird von diesem gefangen genommen worden, weil es glaubte, die Fremden seien „Spione“. Die Gefangenen wären daraufhin, vermutlich in zeitlich dichter Abfolge, zu einem „reichen alten Mann“ geführt worden, dem sie ihre Gründe für die Reise und ihr weiteres Vorgehen darlegten. Daraufhin habe der Greis entschieden, dass die Fremden weiter ziehen dürften.
Auffällig ist dabei, dass der Greis anscheinend keine weiteren Volksangehörigen gefragt hat, sondern sich ganz auf seine Erfahrungen mit bereits da gewesenen Menschen verlassen hat. Seiner Aussage zufolge wollten die Fremden „nichts Schlimmes“, sondern nur „ihr Gesetz [..] erfüllen“. Ob es das „Gesetz“ der Pilger war zu missionieren oder ihre Pilgerreise durchzuführen, geht aus der kurzen Begründung des Greises nicht hervor.
In diesem ersten Empfang wird das „Dhimmi“-Konzept, das besagt, dass Andersgläubige (Christen und Juden) ihrer Religion weiterhin angehören dürfen und nicht zum Islam konvertieren müssen, angewendet. Halten die Andersgläubigen an ihrer Religion fest, so müssen sie eine Kopfsteuer entrichten, sind dafür aber auch beispielsweise vom Wehrdienst befreit. Die Fremden werden zwar als „Spione“ betitelt und kurzzeitig festgehalten, dann aber zum Greisen geführt, von dem man ausgehen kann, dass er der Stammesführer ist. Der Greis kennt sich bereits mit fremden Menschen aus, erkennt, dass sie nicht Schlimmes wollen und lässt sie schließlich, ohne aber Geld oder dergleichen zu verlangen, ziehen. Der zweite Empfang gestaltet sich ein wenig anders:
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- Arbeit zitieren
- Tim Blume (Autor:in), 2010, Willibald von Eichstätt und Hugeburc: Die Auswirkungen des „Dhimmi“-Konzeptes ‒ eine Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171055