In seinem Buch „Die Welt ist flach“ beschreibt der renommierte Kolumnist der „New York Times“ und dreifache Pulitz-Preisträger Thomas Friedman die zentralen Faktoren der Globalisierung, deren Dynamik sowie deren Auswirkungen auf die global gewordene Gegenwart. Seiner Analyse zufolge haben der Zusammenbruch des Kommunismus, das Aufkommen von modernen Kommunikations- und Verkehrsmitteln sowie der Siegeszug der Informationstechnologien, insbesondere im Bereich des Computers und des Internets, zu einer Art „Einebnung der Welt“ und einer Verzahnung der wirtschaftlichen und kulturellen Austauschbeziehungen geführt. In diesem „global village“, in dem Daten und Kapitalströme in sekundenschnelle von einem Winkel der Erde in einen anderen verschickt werden können, dominieren die Regeln der wirtschaftlichen Effizienz und der technischen Innovation, während „starre“ nationale, kulturelle und religiöse Bindekräfte zunehmend an Bedeutung verlieren, sich überlappen oder komplementär wirken. All diese Entwicklungen schlagen sich auch zwangsläufig auf das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen nieder, die dazu genötigt werden, ihr eigenes Selbstverständnis und ihr Verhältnis mit- und zueinander aufgrund des direkten Kontakts mit dem Anderen neu zu bestimmen. Angesichts dieser Entwicklungen, die im Rahmen dieser Arbeit nur grob skizziert werden können, steht das Christentum vor der Herausforderung, in einen interreligiösen Dialog einzutreten, ohne seine eigenen Wurzeln aufzugeben bzw. eine Dialogform zu finden, die „zwischen der eigenen Identität und einer dialogfähigen Offenheit“ pendelt. Prima facie scheint das Konzept der pluralistischen Theologie der Religionen ein fruchtbarer Ansatz und Kompass zur „Lösung“ dieser Frage zu sein, das sich nahtlos in die pluralistische Postmoderne mit ihrem Hang zur Ästhetisierung des Denkens einweben lässt, weshalb es im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen soll. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Gedankenkonzept der pluralistischen Religionstheologie von John Hick – dem mit Paul F. Knitter wohl renommiertesten Vertreter dieser Denkrichtung – zu entfalten, kritisch zu prüfen und auf seine Anwendbarkeit bzw. Praxistauglichkeit im Hinblick auf ein friedliches und fruchtbares Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Vom Umgang mit der religiosen Vielfalt
2. Die philosophischen und ideengeschichtlichen Wurzeln des Pluralismus und ihre Bedeutung fur die pluralistische Religionstheologie
3. Das Gedankengebaude der pluralistischen Religionstheologie nach John Hick
4. Abgrenzung vom Relativismus: das soteriologische Kriterium
5. Kritik an der pluralistischen Religionstheologie von John Hick
5.1 Kritik am soteriologischen Basiskriterium
5.2 Tnnerchristliche Kritik
5.3 Kritik an der Dialogfahigkeit
6. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
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