Die Wettbewerbsbedingungen in der Automobilindustrie unterlagen in der zweiten
Hälfte des letzten Jahrhunderts einem gewaltigen globalen Wandel. Wurde der
Automobilsektor noch bis 1955 fast ausschließlich von europäischen und
nordamerikanischen Automobilkonzernen beherrscht, drängten in den Folgejahren
zunehmend japanische und südostasiatische Hersteller auf den Markt. Dabei
erreichten allein die japanischen Hersteller einen Anstieg ihres Anteils der weltweiten
Autoproduktion von einem Prozent im Jahre 1955 auf insgesamt ungefähr 28
Prozent im Jahre 1980.1
Insbesondere prägte hierbei die Toyota Motor Corporation2 mit seiner schlanken
Produktion, welche die Vorteile der Massenproduktion und der handwerklichen
Fertigung zugleich vereinen sollte, die Geschichte. Diese Produktionsmethode
entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten im Leistungsvergleich als Best Practice
Ansatz in der Automobilindustrie. Doch was verbirgt sich hinter diesem Toyota
Produktionssystem (TPS)? Worauf baut dieser Ansatz auf?
In diesem Zusammenhang wird oft die Nivellierung als ein Hauptbestandteil genannt.
Dabei sind Beschreibungen der Nivellierung als „…one of the pillars of the Toyota
production system“3 oder „…one of the most important tactical planning activities for
efficient operation of mixed-production just-in-time (JIT) manufacturing systems“4
häufig in der Literatur zu finden. Der ehemalige Präsident Toyotas, Fujio Cho, sagte
über den Versuch das TPS anzuwenden, dass „…die Nivellierung des
Produktionsvolumens grundsätzlich das erste [sei], was sie tun müssen.“5
==
1 Vgl. Womack et al. 1991.
2 Im weiteren Verlauf Toyota genannt.
3 Shingo 1989, S. 123.
4 Yavuz/Akçali 2007, S. 1.
5 Liker/Meier 2007, S.169.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Struktur der Arbeit
- Grundsätze des Toyota Produktionssystems
- Grundverständnis des TPS
- Historische Entwicklung
- Prinzipien
- Muda, Muri und Mura: Das Konzept der 3 M
- Heijunka
- Das Prinzip der Nivellierung
- Methoden
- Goal-Chasing Methode
- Lösungsansätze nach Miltenberg
- Time Spread
- Variabilität
- Quantifizierbarkeit der Variabilität
- Einfluss der Variabilität
- Die Nivellierung im Vergleich
- Ausgangssituation
- Periodisches Losgrößenverfahren
- Nivellierte Auflegungsreihenfolge
- Evaluation der Auflegungsreihenfolge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Arbeit untersucht das Nivellierungskonzept im Toyota Produktionssystem (TPS). Das Ziel ist es, das Konzept zu analysieren und kritisch zu würdigen. Dabei werden die Prinzipien des TPS, die verschiedenen Methoden der Nivellierung sowie deren Einfluss auf die Variabilität der Produktion betrachtet.
- Grundlagen des Toyota Produktionssystems
- Das Prinzip der Nivellierung und seine Methoden
- Der Einfluss der Variabilität auf die Produktion
- Vergleich der Nivellierung mit traditionellen Produktionsverfahren
- Bewertung des Nivellierungskonzepts im TPS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Bachelor-Arbeit ein und definiert die Problemstellung sowie die Zielsetzung. Sie beschreibt zudem die Struktur der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des Toyota Produktionssystems (TPS), indem es auf das Grundverständnis, die historische Entwicklung und die Prinzipien des TPS eingeht. Kapitel 3 widmet sich dem Konzept der Nivellierung (Heijunka) im TPS. Es beschreibt das Prinzip der Nivellierung, verschiedene Methoden wie die Goal-Chasing Methode, Lösungsansätze nach Miltenberg und Time Spread, sowie den Einfluss der Variabilität auf die Produktion. Kapitel 4 setzt die Nivellierung in Relation zu traditionellen Produktionsverfahren und analysiert die Auswirkungen auf die Produktionsabläufe. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet das Nivellierungskonzept im TPS.
Schlüsselwörter
Toyota Produktionssystem, TPS, Nivellierung, Heijunka, Variabilität, Goal-Chasing Methode, Time Spread, Losgrößenverfahren, Produktionsabläufe, Produktionsmanagement.
- Arbeit zitieren
- Dominik Wörner (Autor:in), 2009, Analyse und kritische Würdigung des Nivellierungskonzeptes im Toyota Produktionssystem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170356
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