„In keinem Industrieland der Welt fürchten sich die Bürger so sehr vor hohen Staatsschulden wie in Deutschland. Wir Deutschen erfanden den europäischen Stabilitätspakt, um uns vor der sorglosen Haushaltspolitik unserer Nachbarn zu schützen - und litten dann selbst am meisten unter den strengen Schuldenregeln. Wir diskutieren über Schuldengrenzen, eine Schuldenbremse und das totale Verbot neuer Schulden. Staatsschulden sind für uns eine Frage von Schuld und Moral! Wir plündern das Konto unserer Enkel! Wir versündigen uns an unseren Töchtern und Söhnen! Auf Schuldenbergen können unsere Kinder nicht spielen! Es ist ein seltsam verkürztes Verständnis von der Verschuldung des Staates, das wir daoffenbaren. Verkürzt und voller Angst.“
Dieses von Brost provokant in der "Zeit" skizzierte Bild grenzt schon fast an Hysterie. Doch ist tatsächlich so? Hat der „Bürger“ de facto schlaflose Nächte, wenn er über die deutsche Staatsverschuldung denkt oder nimmt er diese Verschuldung - in Anbetracht alternativer Steuererhöhung - doch eher entspannt zur Kenntnis? Es gilt untersucht zu werden, ob dieses verkürzte Verständnis - diese sogenannte „gefühlte Informiertheit“ mit ihren Parallelen zur privaten Verschuldungspraxis und bekannten Nebenwirkungen - tatsächlich zu unberechtigten Befürchtungen führt oder ist, trotz dem begrenzten ökonomischen Sachverstand Normalsterblicher und der sich daraus ergebenden vereinfachten Betrachtungsweisen, die dargestellte Angst, nur ein gesunder Instinkt, der vor nahenden Gefahren oder versteckten Fallen warnen soll? Die folgende Studienarbeit konzentriert sich daher einerseits auf die wichtigsten ökonomischen Ursachen und Motive der Staatsverschuldund inklusive ihrer kurz -u. langfristiger Effekte, andererseits auf die reale Staatsverschuldungspraxis, in deren Fokus, die Wähler, Parteien und direkten politischen Entscheider stehen. Abschließend werden noch Optimierungsmöglichkeiten zur Beherrschbarkeit der Staatsschuld vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Die ökonomische "Vernunft"
- Verschuldungsursachen u. Motive
- Kurzfrtistige Verschuldungseffekte
- Langfrisige Verschuldungseffekte
- "tragfähige" Verschuldung
- Die (politische) "Realität"
- Wähler, Politiker, Partei. Eine fatale Beziehung?
- Schwächen den "Systems"
- Das Resultat
- Fazit
- Optimierungsmöglichkeiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit untersucht die deutsche Staatsverschuldung. Sie analysiert die wichtigsten ökonomischen Ursachen und Motive der Staatsverschuldung sowie deren kurz- und langfristige Auswirkungen. Weiterhin werden die realen Staatsverschuldungspraktiken in den Fokus genommen, wobei insbesondere die Rolle der Wähler, Parteien und politischen Entscheidungsträger betrachtet werden. Abschließend werden Optimierungsmöglichkeiten zur Beherrschbarkeit der Staatsschuld vorgestellt.
- Ökonomische Ursachen und Motive der Staatsverschuldung
- Kurz- und langfristige Effekte der Staatsverschuldung
- Politische Dimensionen der Staatsverschuldung
- Rolle der Wähler, Parteien und politischen Entscheidungsträger
- Optimierungsmöglichkeiten zur Beherrschbarkeit der Staatsschuld
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung der deutschen Staatsverschuldung dar und zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf die Thematik auf. Der Fokus liegt auf dem verkürzten Verständnis von Staatsverschuldung in der Gesellschaft und dem Bedarf an einer umfassenderen Analyse.
- Die ökonomische "Vernunft": Dieses Kapitel untersucht die ökonomischen Ursachen und Motive der Staatsverschuldung, einschließlich der kurz- und langfristigen Effekte. Es werden verschiedene wirtschaftswissenschaftliche Theorien und Ansätze zur Erklärung der Staatsverschuldung betrachtet und diskutiert.
- Die (politische) "Realität": Dieses Kapitel analysiert die politische Dimension der Staatsverschuldung. Es beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Wählern, Politikern und Parteien und untersucht, wie politische Entscheidungen und Interessengruppen die Staatsverschuldung beeinflussen.
- Fazit: Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert Optimierungsmöglichkeiten zur Beherrschbarkeit der Staatsschuld. Es wird argumentiert, dass politische Reformen und eine stärkere Fokussierung auf Stabilität, Transparenz und Äquivalenz von Regeln notwendig sind, um die negativen Folgen der Staatsverschuldung zu minimieren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokuspunkte der Analyse umfassen Themen wie Staatsverschuldung, ökonomische Vernunft, politische Realität, Wählerverhalten, Parteienlandschaft, politische Entscheidungsprozesse, Optimierungsmöglichkeiten, Stabilitätspolitik, Regelungskonzepte, Transparenz, Äquivalenz und intergenerationelle Gerechtigkeit. Weiterhin spielen wirtschaftswissenschaftliche Theorien wie die keynesianische, neoklassische und ricardianische Verschuldungstheorie eine wichtige Rolle.
- Citar trabajo
- Volker Waelther (Autor), 2009, Die deutsche Staatsverschuldung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169879