Much Ado about Nothing erschien erstmals im Jahre 1600 in Form eines
Quartodrucks. Sowohl in dieser als auch in der Folioausgabe von 1623 wird das
Stück unbestritten als Komödie geführt.1 Trotz der vermeintlich kritiklosen Einteilung
von Shakespeares Dramen (in Tragödien, Komödien und Historien), wie sie seit
Erscheinen der Folioausgabe üblich geworden ist, konnten die Abgrenzungen
zwischen den einzelnen Dramenformen damals durchaus nicht so strikt gewesen
sein. Dies wird besonders anhand eines Zitats aus der knapp zwei Jahre nach Much
Ado about Nothing erschienenen Tragödie Hamlet deutlich. Shakespeare legt
Polonius die Worte: „The best actors in the world, either for tragedy, comedy,
history, pastoral, pastoral-comical, historical-pastoral, tragical-historical, tragicalcomical-
historical-pastoral, scene individable, or poem unlimited.“2 in den Mund, und
führt mit dieser überspitzten Klimax die Dramenunterteilung selbst ad absurdum. Er
wirft dadurch die Frage auf, ob eine Abgrenzung der einzelnen Dramenformen
voneinander überhaupt sinnvoll und möglich ist.
Im Folgenden soll dargelegt werden, inwiefern Much Ado about Nothing komische
und tragische Elemente vereint und welcher Dramenform das Stück am ehesten
zuordnen ist. Um das Problem der Gattungszugehörigkeit aus möglichst vielen
Perspektiven zu erhellen, sollen allerdings nicht nur Gemeinsamkeiten und
Unterschiede mit der klassischen Komödie und Tragödie betrachtet werden,
sondern auch typisch englische spätmittelalterliche und frühneuzeitliche
Dramenformen Berücksichtigung finden. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1. Much Ado about Nothing und die klassische Komödie und Tragödie
2.1.1. Dramenformen im England der Renaissance
2.1.2. Abgrenzung von Komödie und Tragödie
2.1.2.1. Merkmale der klassischen Komödie
2.1.2.2. Merkmale der klassischen Tragödie
2.1.2.3. Trennung zwischen Komödie und Tragödie
2.1.3. Komödienelemente von Much Ado about Nothing
2.1.3.1. Wortwitz und Humor
2.1.3.2. Das „happy end“ unter Berücksichtigung der Dramenstruktur
2.1.3.3. Slapstick, Satire, sexuelle Anzüglichkeiten auf der Bühne
2.1.4. Tragödienelemente von Much Ado about Nothing
2.1.4.1. Die Protagonisten des Stücks
2.1.4.2. Ist Claudio die Figur eines jungen Othello?
2.1.5. Zwischenbilanz
2.2. Die Tragikomödie
2.2.1. ´ Das Ineinandergreifen der Genres im 16. Jahrhundert
2.2.2. Merkmale der Tragikomödie
2.2.3. Möglichkeiten und Probleme der Tragikomödie
2.2.4. Ist Much Ado about Nothing eine Tragikomödie?
2.3. Typische englische bzw. mittelalterliche Einflüsse auf Shakespeare
2.3.1. Allgemeines
2.3.2. Der Einfluss der Mysterienspiele
2.3.3. Der Einfluss der Moralität
2.3.4. Der Einfluss der Interludien
2.3.5. Der Einfluss des romanesken Dramas
3. Fazit
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Magistra Artium Tina Puscher (Auteur), 2000, Komische und tragische Elemente in "Much Ado about Nothing", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169864
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