Zwei bedeutende Megatrends dieses Jahrzehnts sollen als Ausgangspunkt für diese Arbeit herangezogen werden. Ersterer beschreibt in Folge des stetigen Wandels globaler Klimaver-hältnisse sowie der damit einhergehenden Umweltbeeinträchtigung ein wachsendes ökologisches Bewusstsein in der Gesellschaft. Einen zweiten Megatrend stellt die zuneh-mende Etablierung globaler Wertschöpfungsnetzwerke durch arbeitsteilige Herstellung von Konsumgütern dar. Beide Entwicklungen hatten für zahlreiche Unternehmen in den letzten Jahren tiefgreifende Veränderungen zur Folge. Das zunehmende Umweltbewusstsein vieler Verbraucher veranlasst Unternehmen ihre bisherigen Markt- und Umweltstrategien zu überdenken sowie nach Lösungen auf veränderte Kundenanforderungen zu suchen. Darüberhinaus bilden nationale wie internationale Umweltschutzgesetze eine rechtliche Grundlage für einen industriellen Wertewandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und effizienterem Ressourceneinsatz. Eine frühzeitige, ökologieorientierte Ausrichtung der Unternehmensstra-tegie ermöglicht ein proaktives, antizipatives Marktverhalten, wodurch sich Wettbewerbsvor-teile generieren lassen.
Global stark vernetzte Wertschöpfungsketten stellen vor diesem Hintergrund für Unterneh-men neue logistische Herausforderungen dar. Das für die Koordination dieser Netzwerke verantwortliche Supply Chain Management (SCM) sieht sich immer stärker mit ökologischen Anforderungen konfrontiert. Laut einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Accenture würden 70% der Deutschen beim Lebensmitteleinkauf die bei Herstellung, Logistik und Verpackung entstandenen CO2-Emissionen als wichtiges Kaufkriterium heranziehen. Einige Branchen, wie die Automobil- oder Bekleidungsindustrie, haben dieses Verbraucherinteresse ansatzweise erkannt und versuchen, ausgehend vom Original Equipment Manufacturer (OEM) unternehmensübergreifende umweltgerechtere Logistikkon-zepte zu realisieren. Häufig entstehen jedoch keine ganzheitlichen Lösungsansätze, sondern einzelbetriebliche Insellösungen, die Kosteneinspar- und Synergiepotentiale durch mangel-hafte Kooperation ungenutzt lassen. Auch seitens der Wissenschaft konnte bislang kein praxistaugliches Instrument zur konsequenten Implementierung ökologischer Fragestellungen in das SCM geschaffen werden. Im Rahmen dieser Arbeit sollen daher mögliche Ansätze und Maßnahmen zur Integration des betrieblichen Umweltschutzes in ein Supply Chain (SC)-Konzept dargestellt und diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 Einführung in das Themengebiet
1.1 Problemstellung und Eingrenzung des Themas
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
2 Betrieblicher Umweltschutz in Unternehmen
2.1 Definition und Begriffsabgrenzung
2.2 Die Umweltbetroffenheit von Unternehmen
2.2.1 Der „Öko-Push“ als gesetzlicher Treiber betrieblichen Umweltschutzes
2.2.2 Der „Öko-Pull“ als sozialer Treiber betrieblichen Umweltschutzes
2.3 Alternative betriebliche Umweltschutzstrategien
2.3.1 Aktiv-integriertes versus reaktiv-additives Umweltschutzverhalten
2.3.2 Vier idealtypische Umweltschutzstrategien
2.4 Ökologieorientierte Bilanzierungsinstrumente
2.4.1 Die Produktbilanz
2.4.2 Die Prozessbilanz
2.4.3 Die Betriebsbilanz
2.5 Betriebliche Umweltkennzahlen als Controlling-Instrumente
2.5.1 Die Öko-Effizienz
2.5.2 Die Öko-Effektivität
2.6 Grenzen und Barrieren betrieblicher Umweltschutzaktivitäten
3 Integration betrieblicher Umweltschutzmaßnahmen in das Supply Chain Management Konzept
3.1 Grundlegende Charakterisierung des Supply Chain Management
3.2 Erfolgspotentiale integrativer ökologieorientierter SCM-Konzepte
3.2.1 Marktbezogene Erfolgspotentiale
3.2.2 Kostenbezogene Erfolgspotentiale
3.3 Konzeptionelle Voraussetzungen an eine Integrierbarkeit beider Konzepte
3.4 Ökologieorientierte Supply Chain Management Konzepte
3.4.1 Das Closed-Loop Supply Chain Management
3.4.2 Das Green Supply Chain Management
3.4.3 Das Holistic Environmental Supply Chain Management
3.5 Zusammenfassung und Ableitung empirischen Forschungsbedarfs
4 Empirische Untersuchung zur aktuellen Umsetzungssituation ökologieorientierter SCM-Konzepte in der Automobilzuliefer-industrie
4.1 Vorgehensweise der empirischen Untersuchung
4.2 Aufbau und Struktur der Befragung
4.3 Ergebnisse der empirischen Untersuchung
5 Zusammenfassung und Ausblick
ANHANG
LITERATURVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 2-1: Verteilung der CO2-Emissionen 2007 in Deutschland in Mio. t.
Abbildung 2-2: Bereiche des Umweltrechts
Abbildung 2-3: Prinzip des Emissionshandels
Abbildung 2-4: Konsumverhalten bei umweltfreundlicher Angebotsleistung
Abbildung 2-5: Grundmuster des Umweltschutzes
Abbildung 2-6: Idealtypische Umweltschutzstrategien
Abbildung 2-7: Systemgrenzen der Produkt-, Prozess- und Betriebsbilanz
Abbildung 2-8: Arten von Umweltkennzahlen
Abbildung 2-9: Ökoeffizienz-Portfolio
Abbildung 2-10: Leitideen des Öko-Design
Abbildung 3-1: Schematische Darstellung eines Supply Networks
Abbildung 3-2: Supply Chain aus verknüpften Order-to-Payment Prozessen
Abbildung 3-3: Hauptgründe für Umweltengagement von Unternehmen
Abbildung 3-4: Effizienzvorteil des Güterverkehrszentrums
Abbildung 3-5: Geschlossener Materialkreislauf einer Closed-Loop Supply Chain
Abbildung 3-6: Gegenüberstellung von GrSCM und CL-SCM
Abbildung 3-7: Anteile der Verkehrsträger am Güterverkehrsaufwand in Dtl. 2007
Abbildung 3-8: Idealtypisches Modell einer HE-SC (vereinfacht)
Abbildung 3-9: CO2-Fußabdruck einer Tasse Kaffee
Abbildung 4-1: Umsätze der befragten Automobilzulieferer in Mio. €
Abbildung 4-2: Anzahl der Beschäftigten in den befragten Unternehmen
Abbildung 4-3: Position der befragten Unternehmen in der Wertschöpfungskette
Abbildung 4-4: Bedeutung des Umweltschutzes in den befragten Unternehmen
Abbildung 4-5: Verankerung des Umweltschutzes in den befragten Unternehmen
Abbildung 4-6: Ausrichtung der Umweltschutzmaßnahmen an gesetzlichen Vorgaben
Abbildung 4-7: Hauptgründe für Umweltschutzaktivitäten der befragten Unternehmen
Abbildung 4-8: Erstellte Umweltbilanzen durch die befragten Automobilzulieferer
Abbildung 4-9: Art der Kommunikation des ökologischen Engagements der Unternehmen
Abbildung 4-10: Partner für unternehmensübergreifenden Umweltschutz in der Logistik
Abbildung 4-11: Vorhandene Umweltschutz-Maßnahmen in der Eingangslogistik der befragten Automobilzulieferunternehmen
Abbildung 4-12: Vorhandene Umweltschutz-Maßnahmen in der internen Logistik der befragten Automobilzulieferunternehmen
Abbildung 4-13: Vorhandene Umweltschutz-Maßnahmen in der Ausgangslogistik der befragten Automobilzulieferunternehmen
Abbildung 4-14: Vorhandene Umweltschutz-Maßnahmen in der Rückführungslogistik der befragten Automobilzulieferunternehmen
Abbildung 4-15: Einschätzung des zukünftigen Umweltengagements im SCM
Abbildung 4-16: Ursachen für gleichbleibendes/sinkendes Umweltengagements im SCM
Abbildung 4-17: Einschätzung des wettbewerbsrelevanten Potentials von Green SCM
Abbildung 4-18: Einschätzung der Konsequenzen für bestehende Supply Chains bei Etablierung eines CO2-Fußabdrucks
Abbildung 4-19: Bereitschaft der befragten Unternehmen das Engagement von Lieferanten zur Reduktion des PCF zu honorieren
Abbildung 4-20: Persönliche Einschätzung der Befragten bzgl. des Umweltengagements ihres Unternehmens im SCM
1 Einführung in das Themengebiet
1.1 Problemstellung und Eingrenzung des Themas
Zwei bedeutende Megatrends dieses Jahrzehnts sollen als Ausgangspunkt für diese Arbeit herangezogen werden. Ersterer beschreibt in Folge des stetigen Wandels globaler Klimaverhältnisse sowie der damit einhergehenden Umweltbeeinträchtigung ein wachsendes ökologisches Bewusstsein in der Gesellschaft. Einen zweiten Megatrend stellt die zunehmende Etablierung globaler Wertschöpfungsnetzwerke durch arbeitsteilige Herstellung von Konsumgütern dar. Beide Entwicklungen hatten für zahlreiche Unternehmen in den letzten Jahren tiefgreifende Veränderungen zur Folge. Das zunehmende Umweltbewusstsein vieler Verbraucher veranlasst Unternehmen ihre bisherigen Markt- und Umweltstrategien zu überdenken sowie nach Lösungen auf veränderte Kundenanforderungen zu suchen. Darüberhinaus bilden nationale wie internationale Umweltschutzgesetze eine rechtliche Grundlage für einen industriellen Wertewandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und effizienterem Ressourceneinsatz. Eine frühzeitige, ökologieorientierte Ausrichtung der Unternehmensstrategie ermöglicht ein proaktives, antizipatives Marktverhalten, wodurch sich Wettbewerbsvorteile generieren lassen.
Global stark vernetzte Wertschöpfungsketten stellen vor diesem Hintergrund für Unternehmen neue logistische Herausforderungen dar. Das für die Koordination dieser Netzwerke verantwortliche Supply Chain Management (SCM) sieht sich immer stärker mit ökologischen Anforderungen konfrontiert. Laut einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Accenture würden 70% der Deutschen beim Lebensmitteleinkauf die bei Herstellung, Logistik und Verpackung entstandenen CO2-Emissionen als wichtiges Kaufkriterium heranziehen.[1] Einige Branchen, wie die Automobil- oder Bekleidungsindustrie, haben dieses Verbraucherinteresse ansatzweise erkannt und versuchen, ausgehend vom Original Equipment Manufacturer (OEM) unternehmensübergreifende umweltgerechtere Logistikkonzepte zu realisieren. Häufig entstehen jedoch keine ganzheitlichen Lösungsansätze, sondern einzelbetriebliche Insellösungen, die Kosteneinspar- und Synergiepotentiale durch mangelhafte Kooperation ungenutzt lassen. Auch seitens der Wissenschaft konnte bislang kein praxistaugliches Instrument zur konsequenten Implementierung ökologischer Fragestellungen in das SCM geschaffen werden. Im Rahmen dieser Arbeit sollen daher mögliche Ansätze und Maßnahmen zur Integration des betrieblichen Umweltschutzes in ein Supply Chain (SC)-Konzept dargestellt und diskutiert werden.
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Ziel dieser Arbeit soll es sein, ausgehend von der Betrachtung betrieblicher Umweltschutzstrategien und operativer Umweltmanagementinstrumente, die Erfolgspotentiale einer Integration des Umweltmanagements in das SCM aufzuzeigen. Darüberhinaus sollen die von der Wissenschaft bereits zur Verfügung gestellten umweltfokussierten SC-Konzepte erläutert, sowie deren aktuelle Umsetzungssituation in der deutschen Automobilzulieferindustrie im Rahmen einer empirischen Untersuchung überprüft werden.
Nach einer begrifflichen Abgrenzung des betrieblichen Umweltschutzes beleuchtet die Arbeit umweltbezogene Rechtsgrundlagen und Rahmenbedingungen, die im Laufe der letzten Jahre im nationalen und europäischen Gesetzgebungsprozess verabschiedet wurden. Parallel dazu werden umweltorientierte gesellschaftliche Entwicklungen betrachtet, die starken Einfluss auf das Umweltverhalten von Unternehmen ausüben. Basierend auf dieser Umfeldbetrachtung legen Unternehmen individuelle Umweltschutzstrategien fest und verfolgen daraus resultierende Zielvorgaben. Je nach unternehmensindividueller Bereitschaft oder politisch-gesellschaftlichem Interesse sind Unternehmen mehr oder weniger ökologisch engagiert. Die Umweltschutzstrategie kennzeichnet die Art und Weise, wie ökologiebezogene Problemstellungen im Unternehmen gehandhabt werden. Vier idealtypische strategische Umweltausrichtungen sollen hierzu vorgestellt werden.
Die gewählte Strategie determiniert infolgedessen die zur Verfügung stehenden oder tatsächlich verwendeten operativen Maßnahmen und Instrumente, sowie die zur Erfolgsmessung verfügbaren Controllingwerkzeuge. Häufige Verwendung finden spezielle Umweltbilanzierungen, die rein produktbezogen oder betriebsumfassend gestaltet sein können. Umweltkennzahlen wie die Ökoeffizienz oder die Ökoeffektivität geben nach der Bilanzierung Auskunft über den Zielerreichungsgrad und den Fortschritt vorangetriebener Verbesserungs-maßnahmen. Nach den Erläuterungen zu den klassischen Managementinstrumenten im betrieblichen Umweltschutz werden die Grenzen und Barrieren ökologischen Engagements von Unternehmen reflektiert. Es soll gezeigt werden, inwiefern Unternehmen in der Lage sind, die Umweltbelastungen ihrer Produkte während des gesamten Produktlebenszyklus einzelbetrieblich zu kompensieren bzw. zu minimieren, oder ob unternehmensübergreifende Umweltschutz-Kooperationen einen ökologischen Mehrwert darstellen können.
In einem weiteren Schritt soll dieser Ansatz dazu herangezogen werden, die Integration betrieblicher Umweltschutzaktivitäten in das SCM zu prüfen. Da sich das SCM gerade durch seinen unternehmensübergreifenden Charakter auszeichnet, erscheint eine Erweiterbarkeit des Zielsystems um ökologische Aspekte grundsätzlich realisierbar. Neben weiteren konzeptionellen Voraussetzungen an eine Integration beider Managementansätze sollen die zu erwartenden Erfolgswirkungen beurteilt werden. Sowohl markt- als auch kostenbezogene Erfolgspotentiale, die im Zuge der Implementierung eines integrativen SC-Konzeptes entstehen können, stellen ein wichtiges Entscheidungskriterium für Unternehmen dar und werden im Rahmen dieser Arbeit entsprechend gewürdigt.
Die in der Literatur bereits vorhandenen integrativen umweltfokussierten SC-Ansätze verfolgen zwar das gemeinsame Ziel einer höheren ökologischen Verträglichkeit bestehender Wertschöpfungsnetzwerke, beschäftigen sich jedoch teilweise nur mit einem Ausschnitt der SC und bilden daher keinen ganzheitlichen Managementansatz. Zwei davon sollen in dieser Arbeit näher beleuchtet werden. Das Closed-Loop Supply Chain Management (CL-SCM) beschäftigt sich hauptsächlich mit der Bildung eines geschlossenen Kreislaufwirtschaftssystems. Der Fokus liegt hier auf Instrumenten zur Produktrückführung, Entsorgung oder Wieder- bzw. Weiterverwendung. Der Ansatz des Green Supply Chain Management (GrSCM) konzentriert sich dagegen auf die Verfolgung von Umweltzielstellungen in der klassisch-linearen Wertschöpfungskette beginnend bei der Produktentwicklung, über Materialeinkauf, Lagerung und Produktion bis hin zur Auslieferung der Ware an den Endverbraucher.
Ein darüberhinausgehender dritter Ansatz ist das ganzheitliche Konzept des Holistic Environmental Supply Chain Managements (HE-SCM) von SOMMER. Es plant, steuert und kontrolliert die Wirtschaftsströme in der SC unter gleichzeitiger Berücksichtigung bzw. integrativer Verfolgung ökonomischer und ökologischer Ziele.[2] Ein scheinbar praxistaugliches Instrument, das zwar im Rahmen des HE-SCM-Konzeptes keine Erwähnung findet, jedoch eine SC-weite Informations- und Controllingfunktion einnehmen könnte, ist der Product Carbon Footprint (PCF) oder CO2-Fußabdruck. Dieser ermöglicht eine SC-weite Erfassung aller Schadstoffemissionen entlang des Produktlebenszyklus und bietet daher die Möglichkeit der gezielten Einflussnahme zur effizienten Reduzierung entstehender CO2-Emissionen. Da ein standardisiertes Messverfahren zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vorhanden ist, soll der konzeptionelle Entwicklungsstand sowie das Potential zur verstärkten Umweltfokussierung von Wertschöpfungsketten dieses Instruments näher betrachtet werden.
Zur Beurteilung der aktuellen Umsetzungssituation unternehmensübergreifender integrativer SC-Ansätze in der deutschen Wirtschaft sollen im Rahmen einer empirischen Untersuchung Vertreter der deutschen Automobilzulieferindustrie befragt werden. Zur Erfassung von Art und Umfang überbetrieblicher umweltbezogener Maßnahmen entlang der SC ist eine Befragung von Unternehmen, die sich innerhalb einer Wertschöpfungskette befinden, zwingend erforderlich. Ein Fokus der Empirie lag auf der Ermittlung vorhandener SC-Instrumente in der Eingangs-, Ausgangs- und Rückführungslogistik sowie in den innerbe-trieblichen Materialflusskonzepten. Darüberhinaus sollten die befragten Unternehmen eine Einschätzung der denkbaren Konsequenzen für bestehende SC im Zuge der Etablierung eines CO2-Fußabdrucks abgeben. Ebenso von Interesse waren die allgemeine Beurteilung der zukünftigen Relevanz ökologieorientierter Logistikleistungen, sowie das absehbare Engagement der Unternehmen in diesem Bereich.
Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der gewonnenen theoretischen und empirischen Erkenntnisse und gibt einen Ausblick der zu erwartenden Entwicklungen in den kommenden Jahren. Weiterhin erfolgt eine kritische Gesamtbeurteilung dieser Arbeit bei gleichzeitiger Ableitung wissenschaftlichen und praktischen Forschungsbedarfs.
2 Betrieblicher Umweltschutz in Unternehmen
2.1 Definition und Begriffsabgrenzung
Eine ganze Reihe alarmierender ökologischer Veränderungen begleitet die globale wirtschaftliche Entwicklung seit mehreren Jahrzehnten. Die Zerstörung der Ozonschicht durch das Treibhausgas FCKW, die zunehmende Erderwärmung aufgrund steigender CO2-Emissionen oder die Belastung von Böden und Gewässern sind nur einige Beispiele aktueller Umweltprobleme. Die Energieerzeugung, die als Hauptverursacher dieser Entwicklung gilt (vgl. Abbildung 2-1), befasst sich zwar zunehmend mit dieser Problematik, setzt jedoch häufig nur End-of-Pipe (EoP) Technologien ein, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren, statt gezielt auf eine Vermeidung von Umweltbelastungen hinzuarbeiten.[3] Die überwiegende Anzahl der Unternehmen reagiert zumeist erst bei akutem politischem oder gesellschaftlichem Handlungsdruck, z. B. aufgrund neuer gesetzlicher Vorschriften. Zu beobachten ist außerdem, dass sich die Umweltpolitik vieler Betriebe scheinbar umgekehrt proportional zu ihren Umweltbelastungen verhält. Gerade Unternehmen mit großen ökologischen Altlasten reagieren langsam und punktuell, während die mit geringem ökologischem Handlungsdruck durchaus eine umweltbewusste Betriebspolitik betreiben.[4]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 1: Verteilung der CO2-Emissionen 2007 in Deutschland in Mio. t.
In Anlehnung an die VDI-Richtlinie 3800 kann grundsätzlich zwischen produktions- und produktbezogenem Umweltschutz differenziert werden.[5] Unter produktionsbezogenem Umweltschutz werden Maßnahmen verstanden, die die Umweltbelastungen bei der Transformation von natürlichen Ressourcen infolge betrieblicher Herstellungsprozesse reduzieren. Produktbezogener Umweltschutz zielt dagegen auf die Veränderung der Produktzusammensetzung und betrachtet den gesamten ökologischen Produktlebenszyklus.[6] In beiden Ansätzen spiegelt sich das zentrale Element der Umweltpolitik wider – das Leitbild der Nachhaltigkeit. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED), die sich bereits 1987 mit der Thematik auseinandersetzte, versteht unter Nachhaltigkeit eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“[7] Nachhaltigkeit beinhaltet somit nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische und soziale Dimension.[8] Davon ausgehend ergeben sich als Leitlinien betrieblicher Umweltschutzmaßnahmen folgende Grundprinzipien:[9]
- Verantwortungsprinzip: Unternehmen sollten für die von ihnen verursachten Umweltbelastungen Eigenverantwortung entwickeln.
- Kooperationsprinzip: Durch Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen können Verwertungsnetzwerke gebildet werden, wodurch ökologische Vorteile realisiert werden.
- Kreislaufprinzip: Materialströme sollen nach dem Vorbild natürlicher Stoffströme in ein fortwährendes Kreislaufsystem überführt werden.
- Prinzip der Funktionsorientierung: Industriebetriebe sollen sich nicht mehr nur als Hersteller von Sachgütern sehen, sondern als Anbieter intelligenter Lösungen, die eine vom Kunden nachgefragte Funktion erfüllen. Der Fokus liegt somit auf der Erbringung einer Dienstleistung statt einer Sachleistung. Im konkreten Fall werden beispielsweise Geräte vom Hersteller vermietet statt verkauft, um eine höhere Maschinenauslastung zu gewährleisten und dadurch eine bessere Umweltverträglichkeit zu erreichen.
Diese Prinzipien sollen sowohl Unternehmen, Konsumenten als auch die Politik darin unterstützen, die Grundidee einer nachhaltigen Entwicklung greifbarer zu machen und zugleich Anhaltspunkte für ein umweltfreundlicheres Verhalten aufzeigen.[10] Verbraucher sind dazu angehalten ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken und dessen Konsequenzen für die natürliche Umwelt in Betracht zu ziehen. Andererseits ist auch der Staat dazu aufgerufen, diese Prinzipien in gesetzliche Richtlinien zu übersetzen und die Industrie an eine ökologie-orientiertere Handlungsweise heranzuführen. Hieraus leitet sich ein möglicher Definitionsansatz für den betrieblichen Umweltschutz ab:
Als Teilsystem des Managements hat dieser die Aufgabe, das unternehmerische Handeln auf die Schonung der ökologischen Umwelt hin auszurichten und sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die natürliche Umwelt entlang des Produktlebenszyklusses zu verbessern.[11]
Einer der Treiber des Umweltengagements von Unternehmen sind die soeben angesprochenen gesetzlichen Richtlinien. Sie dienen nicht nur als rechtliche Grundlage die Industrie zu ökologiebewussterem Handeln zu bewegen, sondern bieten Unternehmen, die sich über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus für die Bewahrung der natürlichen Umwelt einsetzen eine wichtige Orientierungshilfe. Im folgenden Abschnitt sollen daher einige ausgewählte Vorschriften nationalen und europäischen Umweltrechts, die für den weiteren Verlauf dieser Arbeit relevant sind, vorgestellt werden.
2.2 Die Umweltbetroffenheit von Unternehmen
Ein Unternehmen befindet sich grundsätzlich in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Interessensgruppen, welches erheblichen Einfluss auf die Unternehmensstrategie haben kann. Die betriebliche Umweltschutzstrategie richtet sich demnach zu einem gewissen Teil an der Umweltbetroffenheit eines Unternehmens aus, sprich an den ökologischen Interessen verschiedener Anspruchsgruppen. Das Ausmaß der Betroffenheit nimmt mit der steigenden Anzahl und den Sanktionsmöglichkeiten der relevanten Anspruchsgruppen, der zunehmenden öffentlichen Diskussion und der Intensität der an sie herangetragenen Forderungen zu.[12] Diese Betroffenheitssituation kann mittels zweier Betroffenheitsdimensionen abgebildet werden. Die erste Dimension stellt den sogenannten „Öko-Push“ als einen von außen in das Unternehmen eingebrachten, sozialen oder politischen Druck durch öffentliche Meinungsbildung bzw. verbindliche Umweltgesetzgebung dar. Respektive dazu wird die zweite Dimension als „Öko-Pull“ bezeichnet, die das an ökologiebezogenen Kriterien ausgerichtete Verbraucherverhalten widerspiegelt. Beide Dimensionen werden umso stärker wahrgenommen, je größer die gesellschaftliche Betroffenheit, d. h. die Umweltsensibilität der Öffentlichkeit ist.[13]
2.2.1 Der „Öko-Push“ als gesetzlicher Treiber betrieblichen Umweltschutzes
Seit der Formulierung erster Umweltschutzgesetze Ende des 19. Jahrhunderts ist bis heute deren Zahl kontinuierlich gestiegen. Allein in Deutschland sind bisher mehr als 800 Umweltgesetze, 2800 Verordnungen und 4700 Verwaltungsvorschriften zum Schutz der natürlichen Umwelt erlassen worden.[14] Die hierbei stets berücksichtigten vier Prinzipien des Umweltrechts sind folgende:[15],[16]
- Vorsorgeprinzip: Durch antizipative Maßnahmen soll dem Entstehen von Umweltbelastungen vorgebeugt werden.
- Verursacherprinzip: Kosten für entstandene Ökologieschäden sind von dem zu tragen, der sie verursacht hat. Dies können sowohl Kosten für die Vermeidung, der Beseitigung oder zum Ausgleich der Umweltbelastung sein.
- Gemeinlastprinzip: Falls kein Verursacher der Umweltbelastung zu ermitteln ist, übernimmt die Allgemeinheit die Kosten für die Beseitigung der Umweltschäden.
- Kooperationsprinzip: Staat und Gesellschaft sollen zusammenarbeiten, um den Kenntnisstand in Umweltfragen zu erweitern und gemeinsam die Belange der Umweltpflege in die Hand nehmen.
Einen Überblick über die verschiedenen Bereiche des Umweltrechts bietet Abbildung 2-2. Die Rechtsvorschriften lassen sich wie abgebildet in mediale, stoff- und energiebezogene, sowie sonstige Regelungsansätze gliedern.[17] Zwei davon, das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-AbfG) sowie das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG), sind für den weiteren Verlauf dieser Arbeit von Bedeutung und sollen daher näher erläutert werden. Ebenso relevant für den betrieblichen Umweltschutz sind die EG-Öko-Audit-Verordnung nach dem Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) und die DIN EN ISO-Norm 14001. Beide stellen wichtige Instrumente für die Zertifizierung betrieblicher Umweltmanagementsysteme (UMS) dar und bieten gleichzeitig einen Anhaltspunkt für die Umweltleistung eines Unternehmens. Auch diese Richtlinien werden im nun Folgenden ausführlicher beschrieben.
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Mit der Verabschiedung des KrW-AbfG im Jahr 1996 trat ein Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen in Kraft. Grundgedanke war es, die bisher überwiegend linearen Systeme der Güterherstellung in zyklische Systeme zu überführen.[18] Ausdrückliches Ziel des Gesetzes ist die Minimierung des Ressourceneinsatzes pro Erzeugniseinheit mit der Zielhierarchie der Abfallvermeidung vor Abfallverminderung, vor Abfallverwertung und vor letztendlicher Beseitigung. Demnach sollen Abfälle in erster Linie verhindert und erst in zweiter Linie stofflich verwertet oder zur Energiegewinnung genutzt werden.[19] Das KrW-AbfG wird ergänzt durch eine ganze Reihe von Rechtsverordnungen, bspw. die Altöl- oder Batterieverordnung, die die Bestimmungen des Gesetzes zur Entsorgung bestimmter Materialien konkretisieren. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Kreislaufgedanke nicht generell ökonomisch oder ökologisch vorteilhaft ist. Die Wiederaufbereitung bzw. das Recycling von Rohstoffen ist häufig mit hohem Energieeinsatz verbunden und daher teilweise unter rein wirtschaftlichen Aspekten nicht zu rechtfertigen.19
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 2: Bereiche des Umweltrechts
Das 2005 eingeführte Gesetz zur Reduktion von Emissionen aus Kraftwerken und energieintensiven Industrieanlagen stellt ein gleichermaßen ökologisch wirksames wie ökonomisch effizientes Instrument zum Emissionshandel dar.[20] Insgesamt 1665 Anlagen, vor allem Energieerzeuger, Stahlhütten, Zement- und Papierfabriken, Keramik- und Ziegelwerke nehmen in Deutschland an der zweiten Handelsperiode von 2008 bis 2012 teil. Diese Anlagen verursachen knapp 60% der Kohlendioxidemissionen in Deutschland, wobei ca. vier Fünftel davon auf die Energieerzeugung zurückzuführen sind.[21]
Das Prinzip des Emissionshandels, wie in Abbildung 2-3 dargestellt, schildert sich wie folgt. Den teilnehmenden Unternehmen werden von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt), basierend auf mehrjährigen Durchschnittswerten, eine exakt definierte Menge an CO2-Zertifikaten zugeteilt, die konkrete Minderungsziele vorgeben. Diese Zertifikate sind handelbar. Erreicht ein Unternehmen die Ziele durch eigene, kostengünstige CO2-Minderungsmaßnahmen, kann es nicht benötigte Zertifikate am Markt verkaufen. Alternativ ist auch ein Zukauf von Zertifikaten möglich, falls eigene Minderungsmaßnahmen sehr kostenintensiv wären. Wird eine Minderungspflicht nicht erfüllt, sind zum einen Kosten in Höhe von 40 €/t CO2 (während der ersten Handelsperiode von 2005 bis 2007) zu entrichten, und zum anderen erhöht sich die Minderungsverpflichtung im Folgejahr um die nicht erbrachte Differenzmenge.[22] Ab 2010 soll ein Versteigerungsverfahren für Emissionszertifikate eingeführt werden. Ziel dabei ist, die Vergabe der Lizenzen transparenter zu machen. Die bisherige Verteilung durch die öffentliche Hand berücksichtigt nur Unternehmen, die tatsächlich Lizenzen benötigen. Das neue Vergabeverfahren erlaubt auch anderen Marktteilnehmern an Emissionsberechtigungen mitzubieten.[23]
Kritiker bemängeln jedoch, dass die Reduktion von Treibhausgasen weniger an Ort und Stelle der größten Emittenten, sondern vielmehr dort erfolgt, wo die Umsetzung am schnellsten und kostengünstigsten möglich ist. Der Ausstieg aus fossilen Energiequellen wird dadurch eher verzögert anstatt beschleunigt.[24] Dieses Gesetz kann jedoch als erstes Instrument angesehen werden, das einen Preis für CO2-Emissionen generiert und diesen somit zu einem Kostenfaktor für Unternehmen werden lässt. Eine Ausweitung dieses Prinzips auf weitere Branchen würde Unternehmen zu mehr Anstrengungen bei der Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen bewegen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 3: Prinzip des Emissionshandels
EG-Öko-Audit-Verordnung
Europaweit können Unternehmen seit 1993 auf freiwilliger Basis die Umweltfreundlichkeit ihres Standortes zertifizieren lassen. Das hierfür ausgearbeitete Instrumentarium ist die EG-Öko-Audit-Verordnung, oder kurz EMAS. Es kann beschrieben werden als „management tool for organizations to assess, report and improve their environmental performance”.[25] Hauptziel des Öko-Audits ist die ständige Verbesserung der standortspezifischen Umweltsituation von Unternehmen.[26]
Das Zertifizierungsverfahren umfasst mehrere Schritte. Nach einer ersten Umweltprüfung, in der alle Umweltauswirkungen und –leistungen einer Organisation untersucht werden, erfolgt in einem weiteren Schritt der Aufbau eines UMS. Anschließend ist eine Unweltbetriebsprüfung unter Beaufsichtigung eines akkreditierten Prüfers durchzuführen. Die EG-Verordnung beschreibt diese Prüfung als eine „systematische, regelmäßige, dokumentierte und objektive Bewertung der Umweltleistung der Organisation, des Managementsystems und der Verfahren zum Schutz der Umwelt“.[27] Sind alle Anforderungen erfüllt, wird eine zertifizierte Teilnahmebescheinigung ausgestellt und der Unternehmensstandort in das EMAS-Verzeichnis eingetragen. Nach Ablauf von drei Jahren erfolgt bei wiederholter Teilnahme eine erneute Überprüfung der Zertifizierbarkeit. Im Vergleich mit der DIN EN ISO 14001 stellt die EMAS ein deutlich umfangreicheres Regelwerk dar, da für eine erfolgreiche Registrierung Zusatzleistungen wie die Umwelterklärung oder die Verpflichtung zur Verbesserung der Umweltleistung zu erbringen sind.[28]
DIN EN ISO 14001
Mit der ISO 14000-Serie wurden Umweltmanagementnormen geschaffen, die Unternehmen dabei unterstützen, effiziente UMS einzuführen, um die systematische Erfassung und kontinuierliche Verbesserung umweltbezogener Schwachstellen des Betriebes zu ermöglichen. Ziel ist es also „den Schutz der Umwelt und die Vermeidung von Umweltbelastungen im Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen zu fördern“.[29] Die Einrichtung eines UMS nach dieser Norm soll Instrumente bereitstellen, die das Unternehmen von einem reaktiven zu einem chancenorientierten, proaktiven Umweltverhalten führen soll.[30] Eine hohe inhaltliche Übereinstimmung dieser Norm mit der oben bereits erläuterten EG-Öko-Audit-Verordnung ist deutlich erkennbar. Jedoch stellt die ISO 14001 eine weltweit gültige, privatwirtschaftliche Norm dar, wohingegen die EMAS den Status einer gesetzlichen Regelung mit europaweiter Anerkennung besitzt.[31] Ähnlich dem Umwelt-Audit-Verfahren nach EMAS ermöglicht auch die ISO-Norm in einem mehrstufigen Prozess eine Umwelt-Zertifizierung. Laut Umweltbundesamt waren in Deutschland im Jahr 2007 insgesamt etwa 7800 Unternehmen nach ISO 14001 oder nach EMAS zertifiziert.[32] Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland mit diesem Ergebnis eine führende Position ein, wenngleich Volkswirtschaften wie Japan oder China deutlich mehr zertifizierte Unternehmen aufweisen können.[33]
Kritisch anzumerken ist, dass beide Verordnungen durch die Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes auch Schwierigkeiten verursachen können. Selbst engagierte Unternehmen stoßen nach einiger Zeit an ihre Grenzen und sind ohne die Entwicklung neuer Technologien nicht mehr in der Lage ihren Umweltstandard wesentlich zu verbessern. Da für jeden Zertifizierungszeitraum mindestens zwei neue Ziele anzugeben sind, kann ein Unternehmen, das bereits über einen sehr hohen Standard im Umweltschutzbereich verfügt, gegenüber einem Wettbewerber mit niedrigerem Umweltstandard benachteiligt sein.[34]
Die von der Politik unternommenen Anstrengungen und verabschiedeten Rechtsgrundlagen zum Klimaschutz scheinen aktuell die stärksten Treiber zu sein, Unternehmen zu einem ökologiebewussteren Handeln zu bewegen. Politische Beschlüsse wie das Kyoto-Protokoll oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz sind weitere Beispiele für das zunehmende nationale und internationale Engagement Umweltbelastungen zu reduzieren. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl gesellschaftlicher Interessensgruppen immer weiter zu. Organisationen wie Greenpeace, WWF oder der BUND stellen nur eine Auswahl der bekanntesten Umweltschutzverbände dar. Das steigende Umweltbewusstsein vieler Verbraucher bildet somit einen nicht zu vernachlässigenden externen Treiber für Unternehmen, ihr Handeln unter ökologischen Gesichtspunkten zu überdenken.
2.2.2 Der „Öko-Pull“ als sozialer Treiber betrieblichen Umweltschutzes
In welchem Ausmaß gesellschaftliches Umweltengagement vorhanden ist, machte die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 deutlich. Zehntausende Aktivisten drängten Politiker aus aller Welt zur Einhaltung des „2°C-Ziels“[35] verbindliche Aussagen zur Reduktion der Treibhausgase zu vereinbaren. Die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Klimawandels äußert sich zunehmend an einem vermehrt ökologisch ausgerichteten Konsumentenverhalten. Danach wäre ein Großteil der Verbraucher dazu bereit, für eine umweltfreundlichere Angebotsleistung ihre bisher favorisierte Marke zu wechseln (siehe Abbildung 2-4).[36] Unternehmen sind daher gut beraten bei entsprechendem Umweltengagement ihre Produkte oder Dienstleistungen in geeigneter Form zu kennzeichnen, bspw. durch Aufdruck eines Öko-Labels auf der Produktverpackung. Dem Verbraucher muss dieser Zusatznutzen offensiv kommuniziert werden, um am Markt einen Differenzierungseffekt realisieren zu können.[37]
Seit Beginn der 90er Jahre kann ein Wandel in der ökologischen Wahrnehmung von Unternehmen seitens der Verbraucher beobachtet werden. Richtete sich bis dahin das Konsumverhalten eher an der Umweltverträglichkeit eines Produktes aus, zeichnet sich seitdem ein ganzheitlich-umweltbewusstes Konsumentenverhalten ab. Verbraucher sehen sich zunehmend in der Lage aufgrund ihrer Umweltschutzkenntnisse und einer entsprechenden Medienberichterstattung, tiefer in den Wertschöpfungsprozess eines Produktes hineinzuschauen.[38] Dadurch wird eine ganzheitliche Bewertung des ökologischen Engagements von Unternehmen auf Konsumentenseite möglich, wodurch die ökologische Betroffenheit der Unternehmen zukünftig weiter steigen wird.[39] Schwierig gestaltet sich jedoch nach wie vor die Vergleichbarkeit einzelner Produkte hinsichtlich ihrer individuellen Umweltverträglichkeit. Für den Verbraucher ist im Einzelhandel zumeist nicht ersichtlich, welches Produkt die Umwelt bei Beschaffung, Herstellung und Distribution am geringsten belastet. Ein Instrument das hier Abhilfe schaffen kann, der sog. CO2-Fußabdruck, wird in Abschnitt 3.4.3 ausführlicher betrachtet. Andererseits setzt die Politik auch bei den Verbrauchern an, ein umweltfreundlicheres Verhalten zu fördern. Den hierfür nötigen Anreiz können z.B. Pfandsysteme, wie sie bei Batterien, Dosen oder PET-Flaschen bereits im Einsatz sind, schaffen.[40]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 4: Konsumverhalten bei umweltfreundlicher Angebotsleistung
In der Realität ist am ehesten eine Kombination von Pull- und Push-Betroffenheit anzutreffen, wobei das Verhältnis von Öko-Pull- und Öko-Push-Wirkung je nach Branche sehr unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann und die Ausrichtung der ökologischen Wettbewerbsstrategie bestimmt.[41] Im folgenden Abschnitt sollen deshalb verschiedene strategische Optionen für die Ausrichtung des betrieblichen Umweltschutzes näher betrachtet werden.
2.3 Alternative betriebliche Umweltschutzstrategien
2.3.1 Aktiv-integriertes versus reaktiv-additives Umweltschutzverhalten
Unter Berücksichtigung umweltpolitischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Rahmenbedingungen sind nun Umweltmanagementstrategien zu entwickeln, die das beabsichtigte Umweltschutzziel erfüllen. Allgemein sind Umweltschutzstrategien durch die Art und Weise gekennzeichnet, wie ökologierelevante Problemstellungen im Unternehmen gehandhabt werden. Grundsätzlich lassen sich dabei ein aktiv-integriertes und ein reaktiv-additives Umweltschutzverhalten unterscheiden.[42] Ein aktives Verhalten zeigt sich darin, dass Unternehmen versuchen, Umweltansprüche bereits bei ihrer Entstehung zu antizipieren sowie die ökologischen Folgen ihrer Tätigkeiten und Produkte eigenständig zu erfassen. Dadurch sind sie in der Lage frühzeitig Lösungen zu entwickeln, bevor Umweltprobleme Gegenstand öffentlicher Diskussionen oder konkreter Umweltauflagen werden.[43] Hierfür soll eine in den Unternehmensaktivitäten integrierte Umwelttechnologie eingesetzt werden.
Dagegen zeichnet sich ein reaktives Verhalten dadurch aus, dass Unternehmen erst aufgrund externer Sachzwänge wie politischem oder gesellschaftlichem Druck handeln. Abhilfe schaffen diese Unternehmen zumeist durch additive Umwelttechnologien wie Katalysatoren oder Filteranlagen, die der eigentlichen Umweltbelastung nur nachgeschaltet sind.[44] Abbildung 2-5 ordnet diese beiden Grundmuster des betrieblichen Umweltschutzes hinsichtlich der Dimensionen Umweltschutzverhalten und Umwelttechnologie ein.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 5: Grundmuster des Umweltschutzes
Hauptziel beider Ausprägungen besteht weiterhin in der Erfüllung der Kundenbedürfnisse bei nun gleichzeitiger Berücksichtigung von Umweltbelastungen seitens des Unternehmens. Der Aspekt der Nachhaltigkeit findet somit größere Beachtung bei unternehmerischen Entscheidungen, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß. Zur effektiven Verfolgung des Nachhaltigkeitsleitbildes im Unternehmen bedarf es der Ausgestaltung bzw. Erweiterung des bestehenden ökonomischen Zielsystems durch Ziele der ökologischen Nachhaltigkeitsdimension.[45] Diese Ziele dienen dem Management, umweltrelevante Aspekte bei der Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Aktivitäten nicht Außeracht zu lassen. Die konkrete Ausgestaltung der Ziele ist dabei abhängig von der Konformität des ökonomischen und ökologischen Zielsystems. Im besten Fall entstehen durch die konsequente Ausrichtung der Unternehmensstrategie auf die ökologische Nachhaltigkeitsdimension Erfolgspotentiale, die zu einer Profilierung am Markt führen. Andernfalls ist es Aufgabe des strategischen Umweltmanagements ökonomisch motivierte Strategien auf ihre Umweltwirkungen hin zu beurteilen und gegebenenfalls auf Risiken hinzuweisen.[46]
Diesbezüglich sollen im nun folgenden Kapitel vier idealtypische Basisstrategien des betrieblichen Umweltschutzes vorgestellt und hinsichtlich Ausmaß und Intensität der Umweltschutzaktivitäten unterschieden werden.
2.3.2 Vier idealtypische Umweltschutzstrategien
Die polarisierende Unterteilung in aktives und reaktives Umweltschutzverhalten von Unternehmen stellt lediglich die zwei Extremalternativen dar. Diese Sichtweise erlaubt keine Unterscheidungsmöglichkeiten bei der Umsetzung ein und derselben Umweltschutzstrategie. Aus diesem Grund wird nachfolgend eine Typologie verwendet, die vier idealtypische Umweltschutzstrategien beschreibt, welche in der Praxis zumeist in Mischformen vorgefunden werden.[47] Die Unterscheidung soll anhand zweier Dimensionen durchgeführt werden, die jeweils zwei Merkmalsausprägungen besitzen:46
- Erste Dimension: Ausmaß der Umweltschutzmaßnahmen
Direkte, unternehmensbezogene und indirekte, unternehmensübergreifende Maßnahmen sollen unterschieden werden. Unternehmensbezogene Aktivitäten sind beispielsweise Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen im Produktionsprozess. Dagegen stellen unternehmensübergreifende Maßnahmen vom Unternehmen nur indirekt beeinflussbare Umweltentlastungen dar, zum Beispiel der Einkauf von ökologisch verträglichen Materialien.
- Zweite Dimension: Intensität der Umweltschutzmaßnahmen
Die hier verwendeten Ausprägungen sind der nachgeschaltete und der präventive Umweltschutz. Ersterer erfolgt erst nach Entstehung der Umweltbelastung zur größtmöglichen Verminderung der Umwelteinwirkungen (EoP-Technologien). Im Gegensatz dazu verwenden präventive Maßnahmen Begin-of-Pipe (BoP) Technologien, um Belastungen sofort zu unterbinden. Ein Beispiel sind emissionsfreie Anlagen.
Outputorientierte Strategie
Dieser Strategietyp vereint direkte und nachgeschaltete Umweltschutzmaßnahmen und besitzt daher einen sehr defensiven Charakter. Ansatzpunkte sind Unternehmensbereiche wie die Produktion, die gesetzlichen Abgasnormen unterliegt und zu deren Einhaltung das Unternehmen verpflichtet ist. Verwendung finden hier EoP-Technologien die eine relativ schnelle und kostengünstige Erfüllung gesetzlicher Vorschriften ermöglichen. In der Regel entstehen dabei keine Veränderungen der Produktionsprozesse, weshalb bei dieser Strategie nicht von einer Umweltentlastung, sondern nur von einer Verringerung der Umweltbelastung gesprochen werden kann. Offenkundig repräsentiert dieser Basistyp die Umweltstrategie einer Vielzahl von Unternehmen in der Industrie.[48]
Prozessorientierte Strategie
Für eine größer werdende Zahl fortschrittlicher Unternehmen erscheint die Kombination aus direkten und präventiven Umweltschutzmaßnahmen interessant. Gesetzliche Mindestanforderungen werden hier übererfüllt, indem ganze Produktionsprozesse hinsichtlich ihrer Umweltschutzpotentiale untersucht und wenn nötig umgestaltet werden. Dabei werden sogenannte „clean technologies“, also vorgeschaltete Technologien zur Vermeidung von Umweltbelastungen eingesetzt.[49] Die damit einhergehenden hohen Investitionskosten äußern sich langfristig in geringeren Abfall- und Beseitigungskosten und bei entsprechender Vermarktung in der Generierung von Wettbewerbschancen.
Verwertungsorientierte Strategie
Das KrW-AbfG bildet die rechtliche Grundlage für diese idealtypische Strategie von Indus-triebetrieben. Zur Reduktion von Produkt- und Produktionsabfällen sollen Unternehmen zur Schließung von Stoffkreisläufen verpflichtet werden. Hierfür nehmen viele Hersteller die Dienste von Entsorgungs- und Verwertungspartnern in Anspruch, die über entsprechendes Anlagen- und Prozess-Know-how verfügen. Die eingesetzten Umweltschutzmaßnahmen sind indirekt und nachgeschaltet, besitzen also eher defensiven Charakter. Kurzfristig betrachtet bietet die verwertungsorientierte Strategie Vorteile, da höhere Planungs- und Investitionsausgaben vermieden werden. Auf lange Sicht besteht jedoch die Gefahr, sich in Abhängigkeit von Entsorgungsbetrieben zu begeben und andererseits Wettbewerbsnachteile in Kauf zu nehmen, falls Konkurrenten Kreislaufkonzepte entwickeln, die für Kunden einen zusätzlichen Nutzenfaktor darstellen.[50]
Zyklusorientierte Strategie
Die Vereinbarung indirekter und präventiver Umweltschutzmaßnahmen stellt eine durchweg offensive betriebliche Umweltpolitik im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung dar. Neben der größtmöglichen Vermeidung innerbetrieblicher Umweltbelastungen erfordert dieser Strategietyp einen hohen Koordinations- und Kommunikationsaufwand mit allen beteiligten Akteuren innerhalb eines Stoffkreislaufes. Der Umweltschutz offenbart sich als Querschnittsaufgabe, die alle inner- und überbetrieblichen Prozesse betrifft, auf die das Unternehmen Einfluss nehmen kann.[51] Realistisch betrachtet führt die Umsetzung dieser Strategie zu hohen Investitionskosten und Änderungsrisiken bei gleichzeitiger Zunahme der Komplexität. Ökonomisch sinnvoll erscheint die zyklusorientierte Strategie daher nur, falls die daraus resultierenden Wettbewerbsvorteile die Anfangsinvestitionen zumindest kompensieren können. Aufgrund des hohen unternehmerischen Risikos findet diese Strategie in der Praxis nur ansatzweise Verwendung. Für eine höhere praktische Relevanz könnten staatliche Subventionen und Anreizsysteme sorgen.
Abbildung 2-6 stellt alle soeben vorgestellten Basisstrategien des betrieblichen Umweltschutzes in Matrixform zusammenfassend dar. Je nach Wahl einer entsprechenden Strategie resultieren daraus operative Implikationen für das Unternehmen, die es unter Zuhilfenahme dafür vorgesehener Instrumente umzusetzen gilt. Ein Instrument, das in der Praxis bereits verbreitet zum Einsatz kommt, ist die Ökobilanz, die je nach Systemgrenze unterschiedliche Betrachtungshorizonte einnehmen kann. Im Folgenden sollen die praxisrelevanten Varianten vorgestellt werden.
Abbildung 2 6: Idealtypische Umweltschutzstrategien
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Dyckhoff (nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 118.
2.4 Ökologieorientierte Bilanzierungsinstrumente
Operative Werkzeuge im betrieblichen Umweltschutz dienen vor allem der Erfassung, Dokumentation und Messung der umweltbezogenen Aktivitäten eines Unternehmens. Das Hauptaugenmerk der umweltorientierten Betrachtung liegt dabei zumeist in den wertschöpfenden Prozessen, also den Verfahren und Abläufen, die an der Erstellung von Produkten und Dienstleistungen direkt beteiligt sind.[52] Zur Erfassung der Umweltwirkungen unternehmerischer Tätigkeiten eignet sich das aus dem Rechnungswesen entliehene Instrument der Bilanzierung. Die ökologische Bilanz eines Produktes ermöglicht beispielsweise die Untersuchung und Bewertung von Umwelteinflüssen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.[53] Dieses Prinzip lässt sich auf weitere Bereiche übertragen. In Abhängigkeit von der Systemgrenze lassen sich neben Produkten auch Prozesse und Betriebe ökologisch bilanzieren.
2.4.1 Die Produktbilanz
Neben dem eigentlichen Herstellungsprozess des Produktes mit seinem Bedarf an Energie, Vorprodukten, Roh- und Hilfsstoffen, sowie den entstehenden Emissionen und Abfällen, werden auch die Prozesse zur Bereitstellung und Entsorgung betrachtet.[54] Hierfür ist eine Vielzahl von Informationen notwendig, die jenseits der Fabriktore eines Unternehmens entstehen. Der Rechercheaufwand zur Erstellung einer Produkt-Ökobilanz ist je nach Wertschöpfungstiefe des Industriebetriebs mehr oder weniger umfangreich. Zu berücksichtigen sind sowohl alle Inputs an natürlichen Ressourcen, sowie daraus resultierende Outputs an Produkten und Emissionen. Darüberhinaus stellt die sachgerechte Umrechnung von Einheiten aller Stoff- und Energieströme in eine aussagekräftige Kennzahl eine weitere Herausforderung dar. Die Vorgehensweise zur Bilanzierung eines Produktes kann gemäß DIN EN ISO 14040ff. in vier Teilschritte untergliedert werden:[55]
1) Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens, stellt grundsätzliche Informationen zur Bewertungsmethode und Vorgehensweise zur Verfügung.
2) Erstellen der Sachbilanz, alle Stoff- und Energieströme entlang der Produktlinie werden dokumentiert.
3) Wirkungsabschätzung, formuliert die Umweltwirkungen aller entstehenden In- und Outputs entlang des Produktlebenszyklus.
4) Auswertung, erstellt ein Bewertungsprofil für jedes Produkt unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Interessen.
Ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung zur ökologischen Bewertung von Produkten ist der Wasch- und Reinigungsmittelhersteller Henkel. In Zusammenarbeit mit Handelspartnern erstellt Henkel Nachhaltigkeitsprofile neuer Produkte und Prozesse und vergleicht diese mit der Ist-Situation. Dadurch lassen sich ökologische Konsequenzen bereits in der Entwicklungsphase voraussagen oder bestehende Arbeitssituationen unter Umweltgesichtspunkten neu bewerten. Diese Erkenntnisse können bspw. bei der Vermarktung neuer Produkte oder der Entwicklung umweltfreundlicher Logistik- und Verpackungsstrategien berücksichtigt werden.[56] Realisiert werden solche ökologischen Produktinnovationen jedoch nur, wenn dem Unternehmen daraus ein ökonomischer Nutzen zuteil wird.
Der Einsatz von Ökobilanzen führt allerdings keineswegs zwangsläufig zu Umweltentlastungen. FICHTER konnte feststellen, dass die Anwendung und Umsetzung produktbezogener Ökobilanzen häufig noch beträchtliche Defizite aufweisen. Optimierungspotentiale werden zwar aufgedeckt, können jedoch nicht vollständig ausgeschöpft werden. Gründe hierfür sind zum Teil begrenzte Einflussmöglichkeiten seitens des Unternehmens oder technische Gegebenheiten, die mittelfristig als unflexibel anzusehen sind. Hohe Umsetzungskosten können eine weitere Barriere für umweltentlastende Veränderungen darstellen. Ob das Ergebnis eines Bilanzierungsprozesses tatsächlich zu ökologischen Verbesserungen führt ist deshalb im Vorfeld schwer abzuschätzen.[57]
2.4.2 Die Prozessbilanz
Arbeits- und Produktionsprozesse stehen bei diesem Bilanzierungstyp im Vordergrund. Alle in einen Prozess einfließende und resultierende Stoff- sowie Energieströme werden dabei erfasst und dokumentiert. Die Prozessbilanz untersucht die einzelnen Produktionsschritte mit ihren betriebsspezifischen Abläufen, wobei eine Zuordnung der jeweiligen In- und Outputfaktoren zu den einzelnen Prozessen stattfindet.[58] Im Vergleich zur Produktbilanz ist der Betrachtungshorizont der Prozessbilanz umfangreicher, da die Systemgrenzen auch unterstützende betriebliche Tätigkeiten wie Wartung und Reparatur berücksichtigen.
Dadurch können prozessindividuelle Schwachstellen und Optimierungspotentiale erkannt werden. Die Verknüpfung aller innerbetrieblich bilanzierten Prozesse stellt im Idealfall die betriebliche Umweltbilanz dar.[59]
2.4.3 Die Betriebsbilanz
Die Betriebsbilanz stellt sämtliche in der Unternehmung eingesetzten Stoffe und Energien den durch den Herstellungsprozess freigesetzten Produkten und Emissionen gegenüber.[60] Ausgeklammert werden allerdings langlebige Wirtschaftsgüter wie Anlagen, Maschinen oder Gebäude und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Im Fokus der Betrachtung liegen unternehmensinterne Materialflüsse. Der Produktionsstandort wird als ganzheitliches System verstanden, da einzelne innerbetriebliche Vorgänge wie der Produktionsprozess, nicht detailliert betrachtet werden. Für eine ökologieorientierte Schwachstellenanalyse ist daher die Betriebsbilanz weniger geeignet. Sie wird vor allem für den branchenspezifischen Vergleich herangezogen, indem die Ergebnisse auf die Produktionsmenge, den Umsatz oder die Anzahl der Beschäftigten in Form von Tonnen CO2 pro Mitarbeiter bezogen werden.[61] Die hier nicht berücksichtigten, dauerhaften Umweltnutzungen und Umweltbeeinträchtigungen durch Flächenverbrauch, Bebauung oder Verunreinigung von Grund und Boden können in der sogenannten Standortbilanz, die hier nicht weiter betrachtet werden soll, erfasst und gegenübergestellt werden. Abbildung 2-7 gibt einen zusammenfassenden Überblick der Systemgrenzen der drei vorgestellten ökologischen Bilanzierungsinstrumente.
In der Praxis kommen Umweltbilanzen zumeist im Rahmen einer Zertifizierung nach EMAS oder ISO 14001 zum Einsatz. Beide Umweltmanagementnormen verlangen eine quantitative Ermittlung, Darstellung und Überwachung relevanter Umweltaspekte vonseiten der Unternehmen, die dieser Forderung durch Erstellung einer Umweltbilanz nachkommen.[62] Sie unterstützen somit Unternehmen beim Aufbau von Umweltmanagementsystemen. Darüberhinaus ermöglicht eine Umweltbilanz die Identifizierung ökonomischer und ökologischer Schwachstellen, sowie bei wiederholter Anwendung das Erkennen von Entwicklungstrends. Aus der Höhe der aufgezeigten Verbrauchs- und Abfallmengen kann im konkreten Fall auf nicht sachgemäße Verwendung von Materialien oder Rohstoffen geschlossen werden. Ein weiterer Vorteil des Instruments ist die vergleichsweise einfache Anwendung. Da keine besonderen Vorkenntnisse zur Durchführung notwendig sind, eignet es sich für klein- und mittelständische Unternehmen ebenso wie für Großkonzerne.[63]
Abbildung 2 7: Systemgrenzen der Produkt-, Prozess- und Betriebsbilanz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Schulz u.a. (Lexikon nachhaltiges Wirtschaften 2001), S. 480.
Basierend auf den gewonnen Daten durch die Erstellung von Umweltbilanzen können ökologische Kennzahlen entwickelt werden, die dem Management entscheidungsrelevante Informationen liefern. Umweltmanagementsysteme bieten die Möglichkeit verschiedene Umweltkennzahlen zu generieren und diese als Planungs-, Steuerungs- und Kontrollgrößen einzusetzen. Eine wichtige Anforderung an aussagekräftige Umweltkennzahlen ist die gleichzeitige Berücksichtigung ökologischer wie ökonomischer Sachverhalte. Nur eine Kombination beider Dimensionen, ausgedrückt durch eine Kennzahl stellt ein Hilfsmittel für Entscheidungsträger dar. Daher werden im nächsten Abschnitt zwei Controlling-Instrumente, die diese Bedingung erfüllen, ausführlicher behandelt.
2.5 Betriebliche Umweltkennzahlen als Controlling-Instrumente
Das Umweltcontrolling, auch als Öko-Controlling bezeichnet, ist elementarer Bestandteil des Umweltmanagements mit der Aufgabe, Kennzahlen zur ökonomischen Beurteilung umweltrelevanter Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.[64] Grundlage hierfür ist eine ganze Reihe von Informationen, die das Unternehmen direkt oder indirekt betreffen. Entscheidend ist, dass alle wesentlichen ökologischen Tatbestände eines Unternehmens erfasst und ausgewertet werden. Gleichzeitig ist darauf zu achten, die gewonnenen Daten übersichtlich und verständlich aufzubereiten, damit deren anschließende Verdichtung zu einer Kennzahl nachvollziehbar bleibt.[65]
Die Vielzahl betrieblicher Umweltkennzahlen kann, wie in Abbildung 2-8 dargestellt, in Leistungs-, Management- und Zustandskennzahlen untergliedert werden. In der Praxis kommen vor allem Stoff- und Energiekennzahlen aufgrund ihrer vergleichsweise guten Mess- und Zählbarkeit zum Einsatz. Eine Schwachstelle dieser Instrumente ist allerdings die unzureichende Berücksichtigung finanzwirtschaftlicher Aspekte. Zweckmäßiger erscheint eine gleichzeitige Betrachtung ökonomischer wie ökologischer Zielstellungen. Die daraus im Erfolgsfall resultierende Win-Win-Situation ergibt sich durch eine effizientere Verwendung von Ressourcen, die sowohl eine Umweltentlastung als auch eine Kostensenkung zur Folge hat.[66] Eine Kennzahl, die Informationen zu dem Zielerreichungsgrad dieses Optimums liefern kann, ist die Ökoeffizienz.
Abbildung 2 8: Arten von Umweltkennzahlen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: o.V. (Handbuch Umweltcontrolling 2001), S. 601.
2.5.1 Die Öko-Effizienz
Die Ökoeffizienz-Analyse stellt ein Instrumentarium dar, mit dessen Hilfe eine ganzheitliche Betrachtung der ökologischen und ökonomischen Konsequenzen wirtschaftlichen Handelns vorgenommen werden kann. Dabei wird sowohl die ökonomische Leistungsfähigkeit als auch die ökologische Belastung untersucht. Eine relationale Beschreibung dieses Zusammenhangs wird durch die Ökoeffizienz in folgender Form ausgedrückt:
Ökoeffizienz = Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[67]
Eine hohe Ökoeffizienz bedeutet demnach eine möglichst hohe Wertschöpfung bei gleichzeitig geringer ökologischer Schadschöpfung zu realisieren. Als Messwert kann hier bspw. die Anzahl verkaufter Produkte hinsichtlich der eingesetzten Energie verwendet werden.[68] Dieses Bestreben führt sowohl zu einer Verringerung von Emissionen und Abfällen, also zu einer effizienteren Verwendung von Ressourcen, und gleichzeitig zu einem positiven Effekt auf der Kostenseite. Ökoeffizienz verbindet demnach Umweltschonung und Wirtschaftlichkeit durch kontinuierliche Verbesserung der Ressourcenproduktivität, was einer Schaffung von Mehrwert mit abnehmendem Verbrauch von Rohmaterialien und Energie gleichkommt.[69] Zur Ermittlung dieser Kennzahl für Produkte, Prozesse oder Unternehmensstandorte ist die Analyse der Umweltwirkungen und der finanzwirtschaftlichen Aspekte des entsprechenden Objektes notwendig. Beide Dimensionen berücksichtigen dabei eine Vielzahl von Einzelkriterien, die in einer bestimmten Gewichtung zueinander stehen.[70] Die Analyse und Bewertung der ökologischen Dimension kann mit den in Kapitel 2.4 dargestellten Bilanzierungsverfahren durchgeführt werden. Vergleichbar dazu kann auch die ökonomische Dimension mittels finanzwirtschaftlicher Instrumente erfasst werden. Die gewonnenen Ergebnisse für ein Objekt können dann in einem Ökoeffizienz-Portfolio visualisiert werden. Abbildung 2-9 zeigt beispielhaft, wie anhand dieses Portfolios mehrere Bewertungsobjekte hinsichtlich ihrer Ökoeffizienz miteinander verglichen werden können.[71]
Abbildung 2 9: Ökoeffizienz-Portfolio
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Objekte A und B zeichnen sich in diesem Fall durch eine höhere Ökoeffizienz als Objekt C und D aus. Die eingezeichnete Diagonale vom zweiten zum vierten Quadranten kennzeichnet ein indifferentes Ökoeffizienz-Niveau. Zwei Objekte, die sich an unterschiedlicher Stelle der Diagonalen befinden, hätten somit die gleiche Ökoeffizienz. Ebenso verhält es sich mit allen von dieser Diagonalen ausgehenden Parallelen in Richtung erstem oder dritten Quadranten. Da die Objekte A und B auf solch einer Parallelen liegen kann für diese beiden ein indifferentes Ökoeffizienz-Niveau festgehalten werden.
Allein die effizientere Ressourcennutzung führt bei stetig steigendem Ressourcenbedarf in Folge des weltweiten Bevölkerungswachstums und der Expansion von Wirtschaft und Industrie jedoch nicht zu einer nachhaltigen Entwicklung. Deutlich wird dies bei einer modellhaften Übertragung des westlichen Wohlstandsniveaus auf die ganze Welt. Da das Wohlstandgefälle zwischen Arm und Reich etwa dem Faktor 23 entspricht und die Bevölkerungszahl in den nächsten 50 Jahren laut Prognose der UNO etwa um die Hälfte zunimmt, müsste sich bei konstant bleibendem Pro-Kopf-Verbrauch der reichen Länder zur Stabilisierung der Umweltbelastung auf aktuellem Niveau die Öko-Effizienz der Technologie um den Faktor 1,5 x 23 = 34,5 verbessern.[72] Eine nachhaltige Umweltpolitik von Unternehmen sollte sich deshalb nicht darauf beschränken eigene Produkte ressourceneffizient herzustellen, sondern muss sich auch damit auseinandersetzen, wie Verbraucher zu umweltbewusstem Gebrauch oder sachgerechter Entsorgung von Produkten bewegt werden können. Ziel sollte es sein, die absolute Umweltbelastung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu reduzieren.
2.5.2 Die Öko-Effektivität
Diesen Schritt geht der eher normative Ansatz der Ökoeffektivität. Die Unternehmensleitung ist dazu aufgefordert, die „richtigen“ Umweltziele zu setzen und diese auch zu erreichen, wodurch eine kontinuierliche Umweltverbesserung erreicht werden soll.[73] Dieses Verhalten soll über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus in der Gesellschaft eine Vorbildfunktion erfüllen und zusätzlich einen Beitrag zu einem umweltgerechteren Konsumentenverhalten leisten. Ausgangspunkt hierfür kann eine produktbezogene Ökoeffektivität sein, indem das Unternehmen überprüft, welche umweltbezogenen Verbesserungsmöglichkeiten bei dem bestehenden Produktportfolio gegeben sind. Zur Beurteilung der Ökoeffektivität eines Produktes werden vier Kriterien herangezogen:[74]
1) Das Produkt soll nützlich und gebrauchstauglich sein. Dazu muss es den vom Kunden erwarteten Nutzen zu einem angemessenen Preis dauerhaft erfüllen. Nützlichkeit signalisiert außerdem eine Konzentration auf des Wesentliche und die grundsätzliche Vermeidung von Produkten mit reinem Symbolcharakter.
2) Das Produkt soll dem Öko-Design entsprechen. Die ganzheitliche Berücksichtigung umweltrelevanter Aspekte entlang des Produktlebenszyklus soll helfen, Umweltbelastungen durch verbessertes Produktdesign zu mindern. Leitideen des Öko-Design sind Einfachheit, Sparsamkeit in der Gebrauchsphase, Reparaturfähigkeit, Nachrüstbar-keit oder Langlebigkeit. Im Jahr 2005 beschäftigte sich die EU mit der Festlegung von Anforderungen für die umweltgerechte Gestaltung von Produkten durch Verabschiedung der Ökodesign-Richtlinie. Ein Anwendungsbeispiel liefert ein Waschmaschinenhersteller im Zuge der Weiterentwicklung seiner Produkte. Die Verwendung des Öko-Design-Ansatzes erlaubte eine Verringerung der Waschtemperatur, Energieeinsparungen durch längere Einwirkzeiten oder die Zuführung der benötigten Wassermenge in Anhängigkeit der Wäschemenge.[75] Einen Überblick aller Produktgestaltungskriterien in Zusammenhang mit dem Öko-Design bietet Abbildung 2-10.
3) Ehrlichkeit und Vollständigkeit der Produktinformationen bzgl. Inhaltsstoffe und Umweltbelastung muss gegeben sein. Hierzu zählt auch das Aufzeigen von positiven und negativen externen Effekten des Produktkaufs, sowie der Möglichkeiten und Grenzen der sinnvollen Nutzung des Produkts. Nur so gelingt es Verbrauchern, für sich und die Gesellschaft die optimale Kaufentscheidung zu treffen.
4) Das ökologische Produkt soll eine kostengünstige und attraktive Alternative zu Konkurrenzprodukten darstellen. Die Hauptursachen, die einer ökologischen Kaufentscheidung im Wege stehen, sind der oftmals höhere Preis und die teilweise schlechte Zugänglichkeit zu ökologischen Produkten. Aufgabe von Unternehmen ist es daher, durch geeignete Absatzkanäle, Großserienproduktion, Sortimentsbereinigung und räumliche Platzierung, ökologische Produkte aus ihrem Nischenmarkt herauszuführen und der breiten Masse zur Verfügung zu stellen. So kann beispielsweise die Aufmerksamkeit von Verbrauchern auf Biofleisch in Supermärkten durch entsprechende Positionierung in exponierter Lage erhöht werden. Der verarbeitungsbedingte höhere Preis beim Biofleisch kann dem Kunden mit der produktbezogenen höheren Qualität kommuniziert werden.
[...]
[1] Vgl. Michalak (Ökologische Strategien in der Logistik 2008), S. 1.
[2] Vgl. Sommer (umweltfokussiertes SCM 2007), S. 118.
[3] Vgl. Stahlmann (Umweltleistung von Unternehmen 2000), S. 44.
[4] Vgl. Müller (Ökologischer Umbau der Industrie 1995), S. 4f.
[5] Vgl. VDI 3800 (Aufwendungen zum betrieblichen Umweltschutz 2001), S. 5.
[6] Vgl. Sommer (umweltfokussiertes SCM 2007), S. 59.
[7] Dyckhoff (Nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 48.
[8] Vgl. Koplin u.a. (Nachhaltigkeit im Beschaffungsmanagement 2006), S. 20.
[9] Vgl. Dyckhoff (Nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 51f.
[10] Vgl. Dyckhoff (Nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 53.
[11] Vgl. Schmidt (Umweltschutz 2003), S. 55.
[12] Vgl. Lin-Hi (Dimensionen der Nachhaltigkeit 2006), S. 11.
[13] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 119.
[14] Vgl. Gruden (Umweltschutz in der Automobilindustrie 2008), S. 50.
[15] Vgl. Sommer (umweltfokussiertes SCM 2007), S. 121.
[16] Vgl. Gruden (Umweltschutz in der Automobilindustrie 2008), S. 52.
[17] Vgl. Baum (Umwelt- und Ressourcenschutz 2007), S. 20.
[18] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 123.
[19] Vgl. Baum (Umwelt- und Ressourcenschutz 2007), S. 26.
[20] Vgl. o.V. (Emissionshandel 2008), S. 6.
[21] Vgl. o.V. (Emissionshandel in Zahlen 2005), S. 4.
[22] Vgl. o.V. (Informationen über den Emissionshandel 2009), o.S.
[23] Vgl. o.V. (Unterm Hammer 2009), o.S.
[24] Vgl. Grefe (Rebellen in Not 2009), S. 3.
[25] Farahani (Supply Chain and Logistics 2009), S. 214.
[26] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 242.
[27] Rascher (Zusammenspiel von UMS und SCM 2006), S. 11.
[28] Vgl. Rogalla (Umweltmanagementsysteme 2004), S. 8.
[29] o.V. (ISO 14001 2009), o.S.
[30] Vgl. Rascher (Zusammenspiel von UMS und SCM 2006), S. 13.
[31] Vgl. Rogalla (Umweltmanagementsysteme 2004), S. 9.
[32] Vgl. o.V. (Umweltmanagementsysteme weltweit 2007), o. S.
[33] Vgl. o.V. (Umweltmanagementsysteme weltweit 2007), o.S.
[34] Vgl. Rogalla (Umweltmanagementsysteme 2004), S. 10.
[35] Das 2°C-Ziel sieht vor, dass die globale mittlere Erwärmung bis Ende des 21. Jahrhunderts die Marke von zwei Grad nicht
übersteigt.
[36] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 139.
[37] Vgl. Göpfert (ökologieorientiertes Logistikmarketing 1995), S. 103.
[38] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 129.
[39] Vgl. Baum (Umwelt- und Ressourcenschutz 2007), S. 16.
[40] Vgl. Fichter (Schritte zum nachhaltigen Unternehmen 1998), S. 165.
[41] Vgl. Jung (Allgemeine BWL 2006), S. 707.
[42] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 155.
[43] Vgl. Ries (Umweltkompetenzen 2001), S. 36.
[44] Vgl. Wehberg (ökologieorientiertes Logistikmanagement 1997), S. 155.
[45] Vgl. Sommer (umweltfokussiertes SCM 2007), S. 50.
[46] Vgl. Dyckhoff (Nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 116.
[47] Vgl. Dyckhoff (Nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 117.
[48] Vgl. Dyckhoff (nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 119.
[49] Vgl. Burtscher (Clean Technology Innovation 1994), S. 199.
[50] Vgl. Dyckhoff (nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 120f.
[51] Vgl. Dyckhoff (nachhaltige Unternehmensführung 2008), S. 121.
[52] Vgl. Sommer (umweltfokussiertes SCM 2007), S. 60.
[53] Vgl. Fichter (Schritte zum nachhaltigen Unternehmen 1998), S. 169.
[54] Vgl. Rascher (Zusammenspiel von SCM und UMS 2006), S. 24.
[55] Vgl. Fichter (Schritte zum nachhaltigen Unternehmen 1998), S. 170.
[56] Vgl. Primosch (Der feine Unterschied 2009), o.S.
[57] Vgl. Fichter (Schritte zum nachhaltigen Unternehmen 1998), S. 181.
[58] Vgl. Rascher (Zusammenspiel von SCM und UMS 2006), S. 23.
[59] Vgl. Wollenberg (Taschenbuch der Betriebswirtschaft 2004), S. 64.
[60] Vgl. Burschel u.a. (Nachhaltige Unternehmung 2004), S. 382.
[61] Vgl. Rascher (Zusammenspiel von SCM und UMS 2006), S. 23.
[62] Vgl. Lang (Umweltcontrollinginstrumente 2004), S. 45.
[63] Vgl. Lang (Umweltcontrollinginstrumente 2004), S. 46.
[64] Vgl. Rascher (Zusammenspiel von SCM und UMS 2006), S. 20.
[65] Vgl. Stahlmann (Umweltleistung von Unternehmen 2000), S. 127.
[66] Vgl. von Hauff u.a. (Ökoeffizienz in Kleinunternehmen 2005), S. 23.
[67] Vgl. Lin-Hi (Dimensionen der Nachhaltigkeit 2006), S. 18.
[68] Vgl. von Hauff u.a. (Ökoeffizienz in Kleinunternehmen 2005), S. 24.
[69] Vgl. Stahlmann (Umweltleistung von Unternehmen 2000), S. 132.
[70] Vgl. Lin-Hi (Dimensionen der Nachhaltigkeit 2006), S. 19.
[71] Vgl. Lin-Hi (Dimensionen der Nachhaltigkeit 2006), S. 20.
[72] Vgl. Stahlmann (Umweltleistung von Unternehmen 2000), S. 135.
[73] Vgl. Stahlmann (Umweltleistung von Unternehmen 2000), S. 137.
[74] Vgl. Stahlmann (Umweltleistung von Unternehmen 2000), S. 103 – 108.
[75] Vgl. o.V. (Ecodesign 2009), o.S.
- Citar trabajo
- Christian Biewald (Autor), 2010, Ansätze zur Integration des betrieblichen Umweltschutzes in das Supply Chain Management, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169800
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