Diese Hausarbeit wird versuchen, sich in dem ihr zur Verfügung stehenden Rahmen mit dem Arbeiteraufstand zu beschäftigen. Der Arbeitsschwerpunkt liegt aufgrund des relativ geringen Umfanges weniger auf der Detailtiefe, die der „17. Juni“ mit sich brachte, da man im vorgegebenen Rahmen dieser Hausarbeit der vielförmigen Quellenlage keineswegs gerecht werden könnte.
Sicher ist zunächst auf die Ursachen des Aufstandes einzugehen, doch bewegt sich die Hausarbeit dabei an der historischen Oberfläche. Es soll versucht werden, den Charakter des Aufstandes zu skizzieren und einen kurzen Einblick in die Gegebenheiten zu gewähren, die den Aufstand heraufbeschworen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Vorgeschichte und Ursachen des 17. Junis
2.1. Wirtschaftliche Situation in der DDR Anfang der fünfziger Jahre
2.2. Politisch gesellschaftliche Situation Anfang der fünfziger Jahre
III. Auslöser des Arbeiteraufstandes
IV. Der Aufstand vom 17. Juni 1953
V. Schlussbetrachtung
VI. Quellen
VII. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
„Der Aufstand vom 17. Juni jahrte sich 2003 zum funfzigsten Mai. Er war die erste Massenerhebung im Machtbereich der Sowjetunion uberhaupt und eines der Schlusselereignisse, die den Gang der deutsch-deutschen Geschichte bis zur Einheit im Sommer 1990 mafigeblich mitbestimmt haben.u1 Das nicht nur der funfzigste Jahrestag des Aufstandes zum Erinnern und auch zur Beschaftigung mit den Gegebenheiten und den Nachwirkungen des „17. Juni“ einladen, belegen die seit nun mehr als funfzig Jahren mannigfach anzutreffenden Publikationen und Berichterstattungen. Auch diese Hausarbeit wird versuchen, sich in dem ihr zur Verfugung stehenden Rahmen mit dem Arbeiteraufstand zu beschaftigen. Der Arbeitsschwerpunkt liegt aufgrund des relativ geringen Umfanges weniger auf der Detailtiefe, die der „17. Juni“ mit sich brachte, da man im vorgegebenen Rahmen dieser Hausarbeit der vielformigen Quellenlage keineswegs gerecht werden konnte. Sicher ist zunachst auf die Ursachen des Aufstandes einzugehen, doch bewegt sich die Hausarbeit dabei an der historischen Oberflache. Es soll versucht werden, den Charakter des Aufstandes zu skizzieren und einen kurzen Einblick in die Gegebenheiten zu gewahren, die den Aufstand heraufbeschworen.
II. Vorgeschichte und Ursachen des 17. Junis
2.1. Wirtschaftliche Situation in der DDR Anfang der fünfziger Jahre
Nicht nur politisch und ideologisch orientierte sich die DDR-Spitze an der UdSSR, auch der wirtschaftliche Rahmen sollten dem der Sowjetunion angepasst werden. So beschloss man 1950 den ersten Fünfjahresplan. Man erhoffte sich durch diese wirtschaftlichen Vorgaben, eine Steigerung, ja beinahe eine Verdoppelung, der Industrieproduktion von 23 Milliarden auf 45 Milliarden Mark. Die Landwirtschafterträge sollten um 25 Prozent und das Volkseinkommen um 60 Prozent gesteigert werden. Um dies zu erreichen sah man eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität um 72 Prozent vor.2 Auf der 2. Parteikonferenz im Juli 1952 beschloss die SED offiziell den „Aufbau des Sozialismus“ und bestatigte somit auch die Ausrichtung und Konzentration der Wirtschaft auf die Schwerindustrie, in der man tatsächlich auch Erfolge vorzuweisen hatte. So stieg bis 1953 die Rohstahlerzeugung auf das Doppelte des Vorkriegsniveaus.3 Zugunsten einer beschleunigten Entwicklung der Schwerindustrie wurde die Konsumgüterproduktion grob vernachlässigt. Der Lebensstandart in der DDR war niedriger als der in der Bundesrepublik. Lebensmittel waren rationiert oder nicht zu erwerben und ein Teil der Lebensmittel wurde nur auf Lebensmittelmarken herausgegeben. Des Weiteren drückte die DDR die noch immer seitens der Sowjetunion erhobenen Reparationsleistungen, während die Wirtschaft der Bundesrepublik nicht zuletzt auch mit Hilfe des Marshall- Plans immer mehr wuchs und die DDR dieser Entwicklung nicht mehr folgen konnte. Anfang der fünfziger Jahre waren dies Unterschiede, welche durchaus noch erfahrbar waren, da das Überschreiten der Grenze von der DDR hinüber in die Bundesrepublik noch nicht derart erschwert bzw. noch nicht unmöglich war.
2.2. Politisch gesellschaftliche Situation Anfang der fünfziger Jahre
Die SED errichtete nach ihrer undemokratischen Machtergreifung unter Druck und Einfluss der Sowjetunion ein reaktionares, strikt hierarchisch aufgebautes politisches System, welches nach und nach immer mehr politische Gegner und Andersdenkende isolierte, ausschaltete und terrorisierte. Weitere Bestandteile dieser politisch-ideologischen Ausrichtung waren, die Lobpreisung der UdSSR und ihrer Verhaltnisse, sowie der Personenkult um Stalin. Gedichte und Lieder sind Beweise fur diesen Kult, welcher beinahe religiose Zuge anzunehmen schien. Politische Nachkommen wurden beinahe buchstablich herangezuchtet, um dem ideologischen Fundament Nachschub zu gewahren. Man versuchte des Weiteren den Aktionsradius der1 2
Kirche zu verkleinern, so zum Beispiel durch Einschrankung des Religionsunterrichts und MaBnahmen gegen die „Junge Gemeinde“.3 Zudem wurde der Staat zentralisiert, in dem man die funf bestandenen Lander auf DDR-Gebiet durch 15, zahlt man Ost-Berlin hinzu, zentralgeleitete Bezirke ersetzte und somit den Foderalismus beseitigte.
Nicht nur gegen die anderen Parteien ging die SED vor, sondern auch gegen ihre eigenen Mitglieder und Funktionare. So wurden 1950 bis 1951 150000 Mitglieder aus der SED ausgeschlossen.4 Die SED nutzte die Organisation, die Nationale Front, um direkten Einfluss auf die anderen Parteien auszuuben. 1950 wurden die freie Listenwahl, sowie die geheime Wahl abgeschafft und durch eine Einheitslistenwahl der Nationalen Front ersetzt.
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1 http://www.17juni53.de/home/index.html am 05.03.2006 2
2 Daten aus: Bundeszentrale für politische Bildung [Hrsg.]: Informationen zur politischen Bildung, Geschichte der DDR, Nr. 231, Bonn 1991, S. 12.
3 Ebd., S. 12.
4 Weber, Hermann: Die DDR 1945 ± 1990 (=Oldenbourg Grundriß Geschichte, 20), 3. Aufl., München 2000, S. 41.
5 Bundeszentrale für politische Bildung [Hrsg.]: Informationen zur politischen Bildung, Geschichte der DDR, Nr. 231, S. 11, Bonn 1991.
- Citation du texte
- Florian Seidel (Auteur), 2006, Der 17.Juni 1953. Der Arbeiteraufstand in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169610
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