Die wissenschaftliche Diskussion zeigt deutlich, dass die Idee, vorhandene Unternehmensgrenzen stärker aufzulösen und Konsumenten aktiver in den Wertschöpfungsprozess mit einzubeziehen, nicht wirklich neu ist. Diese Idee hat eine Vielzahl an Konzepten hervorgerufen, die starke Überschneidungen aufweisen. All diese Konzepte eint dieselbe Vorstellung, dass „Kunden schlauer und produktiver sein können als 'verkrustete' Abteilungen, wenn man sie [...] in den Leistungs- oder Ideenentwicklungsprozess des Unternehmens integriert“.
Heute zeigt sich immer deutlicher, dass Unternehmen es sich einfach nicht mehr leisten können, innovative Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. Kunden haben ein hohes Produktinvolvement aufgrund ihres Produktwissens und ihrer Produkterfahrung. Meinungsführer und auch Innovatoren können entscheidend zur Marktdurchdringung neuer Produkte beitragen, indem sie über soziale Netzwerke aktiven Einfluss auf andere Konsumenten ausüben. Diese Kunden haben einen großen Wert für jedes Unternehmen. Daher muss erreicht werden, dass „geeignete Kunden von sich aus ihr Wissen bereitwillig preisgeben und ihre Fähigkeiten in den Dienst des Unternehmens stellen“.
„Grundlage der interaktiven Wertschöpfung ist ein freiwilliger Interaktionsprozess zwischen Unternehmen und Kunden, der sowohl gemeinsamer Problemlösungsprozess als auch sozialer Austauschprozess ist“.
Das Konzept „Interaktive Wertschöpfung“ (IWS) sieht Kunden nicht mehr nur als reine, passive Konsumenten an, sondern versteht sie vielmehr als Wertschöpfungspartner, die aktiv am Entwicklungs- und Herstellungsprozess von Produkten oder Dienstleistungen mitwirken. Durch die aktive Rolle der Kunden und anderer externer Akteure, wird aus der von Unternehmen dominierenden Wertschöpfung, die interaktive Wertschöpfung.
Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über das Thema „Interaktive Wertschöpfung“ (Crowdsourcing) zu geben und vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels zu erläutern, wie es zum aktiven Konsumenten und einer neuen Form der Arbeitsteilung in Unternehmen gekommen ist. Eine Besondere Aufmerksamkeit soll dabei den neuen Herausforderungen in Unternehmen und deren Veränderungen und Auswirkungen auf Organisationsstrukturen zukommen. Anhand von zwei Beispielen soll dargestellt werden, wie das Konzept „Interaktive Wertschöpfung“ (Crowdsourcing) bereits heute schon erfolgreich in der Praxis angewendet und umgesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 DieGesellschaftimWandel
2.1 Eine technologische Revolution
2.2 Veränderung der Kundenbedürfnisse
2.3 Entstehung des aktiven Konsumenten
3 Die interaktive Wertschöpfung
3.1 Begriffsdefinition und Abgrenzung
3.2 Grundlagen der arbeitsteiligen Wertschöpfung
3.3 Kundenintegration in den Wertschöpfungsprozess
3.4 Formen der interaktiven Wertschöpfung
3.4.1 Open Innovation
3.4.2 Mass Customization
4 Anwendungsbeispiele aus der Praxis
4.1 Spreadshirt: T-Shirts individuell gestalten
4.2 Chocri: Deine individuelle Schokolade
5 Neue Herausforderungen für Unternehmen
5.1 Organisation der arbeitsteiligen Wertschöpfung
5.2 Kundenbeteiligung durch Anreize und Motivation
5.3 Chancen und Risiken der neuen Arbeitsteilung
5.3.1 Chancen für Unternehmen
5.3.2 Risiken und Grenzen
6 Fazit
7 Literatur- und Quellenverzeichnis
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