Bereits seit der Entstehungszeit des Christentums hat es sowohl Bekehrungsversuche an Juden als auch Judentaufen gegeben. In der vorliegenden Arbeit „Grenzübertritte: Konversionen von Juden zum Christentum unter besonderer Berücksichtigung Johann Friedrich Heinrich Seligs“ soll es nun um Juden gehen, die zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert einen Glaubenswechsel zum Christentum vornahmen. Der Konvertit und Autobiograph Johann Friedrich Heinrich Selig wird speziell betrachtet und soll durch seine eigene Lebensbeschreibung Einblicke in die Hintergründe seines Glaubenswechsels, aber auch in die Kreise geben, aus der der Verfasser stammt. Gerade die Zeit vor der Konversion, sein sozialer Hintergrund, der Weg zur Entscheidung und seine Taufe sollen im Fokus des Interesses stehen, wobei auch zu fragen ist, wie andere Juden auf seine geplante Konversion reagierten. Insgesamt wird in dieser Untersuchung nämlich nicht eine bloße Auflistung von Daten und Namen angestrebt, wie es Asriel Schochat in seinem Werk „Der Ursprung der jüdischen Aufklärung“ betreibt , sondern es sollen vor allem die Gründe und der Ablauf einer Konversion herauszuarbeiten versucht werden, wobei auch immer die Frage des Grenzübertritts mitschwingen soll.
Aufgebaut ist die Arbeit dann so, dass zunächst noch einleitend der Begriff der Konversion näher betrachtet wird, worauf ein Geschichtsabriss der Konversionen von Juden zum Christentum folgt. Danach wird sich das zweite, sehr umfangreiche Kapitel mit der Autobiographie Johann Friedrich Heinrich Seligs befassen. Dabei werden die Gründe, weshalb er eigentlich seine Lebensaufzeichnungen niederzuschrieb, seine Herkunft und Vorgeschichte, die Bekehrung und schließlich sein Weg zur Konversion und der Übertritt zum Christentum durch die Taufte genauer betrachtet, woran sich der Abrundung halber noch ein kurzer Ausblick anschließt. Im dritten Kapitel werden die gewonnenen Ergebnisse dann in einen größeren Kontext gestellt, so dass es durch etwas allgemeinere Aussagen über Konversionen auch möglich wird, sich ein detaillierteres Bild zu machen. Dabei steht die Fragestellung nach Grundwahrheiten bzw. Grundelementen im Vordergrund. Ist jede Konversion ungefähr so verlaufen wie die von Johann Friedrich oder gibt es Unterschiede und welche sind es gegebenfalls?
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
I.I Der Begriff der Konversion
I.II Geschichtsabriss der Konversion von Juden zum Christentum
II Konversionsbericht des Johann Friedrich Heinrich Seligs
II.I Gründe für das Abfassen der Autobiographie
II.II Herkunft und Vorgeschichte
II.III Bekehrung: Der innere Weg zum Christentum
II.IV Der Weg zur Konversion und der Übertritt zum Christentum durch die Taufe
II.V Ausblick
III Vergleich mit anderen Konversionen: Grundwahrheiten und Unterschiede
III.I Erste Kontakte mit dem Christentum und Gründe für eine Konversion
III.II Der Ablauf einer Konversion: Taufunterricht und Taufe
III.III Ausblick: Die Folgen einer Konversion
IV Schlussbetrachtung
V Literaturverzeichnis
V.I Primärliteratur
V.II Sekundärliteratur
- Arbeit zitieren
- Katrin Bänsch (Autor:in), 2009, Grenzübertritte: Konversionen von Juden- zum Christentum unter besonderer Berücksichtigung Johann Friedrich Heinrich Seligs , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168867
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