Die Pädagogik Peter Petersens reiht sich in die internationale Reformpädagogik der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ein und bietet sinnvolle und gut durchdachte Ansätze für das Schulleben, welches sich von der aktuellen Regelschule abhebt und ein Bildungsverständnis in den Vordergrund rückt, dass die Persönlichkeitsbildung betont.1 Peter Petersen wollte mit seinem Schulmodell und der parallel dazu durchgeführten Lehrerausbildung in Jena das Erziehungssystem reformieren. Trotz der Tatsache, dass der Jenaplan2 schon über 80 Jahre alt ist, ist diese Pädagogik nicht stehengeblieben, sondern hat sich stetig weiterentwickelt. Die Humanität und Solidarität, die Petersen mit seiner Bildung bei den Schülern erreichen wollte, ist zeitlos und aufgrund dessen ist der Jenaplan weiterhin aktuell und wird in verschiedenen Bereichen der Didaktik rezipiert. Es ist nicht verwunderlich, dass gewisse Elemente der pädagogisch-didaktischen Konzeption Petersens ebenso in staatlichen Regelschulen auftauchen, wobei diese sehr weit von der Arbeits- und Gemeinschaftsschule Petersens entfernt sind. Sie bilden weiterhin einen kompletten Gegensatz zu den Jenaplan-Schulen, von denen derzeit 49 allein in Deutschland vorhanden sind.3 Ich werde in dieser Seminararbeit auf den Jenaplan und seine wesentlichen Merkmale eingehen, allerdings soll der Fokus vielmehr auf das Kernstück von Petersen, den Stammgruppen, gerichtet sein. Peter Petersen nutzte dieses Modell zur Gliederung in der Schule, da er durch Beobachtungen des Gruppenverhaltens von spielenden Kindern analysiert hatte, dass sich nie ausschließlich Gleichaltrige zusammenfinden. Ähnliche Ergebnisse konnte er auch im Rahmen seiner Pädagogischen Tatsachenforschung in Jena feststellen und damit seine These untermauern.
Die Stammgruppe wird in der Regel als DAS zentrale Kennzeichen des von Peter Petersen entwickelten Schulkonzeptes angesehen und wahrgenommen. Somit werde ich neben einer kurzen biografischen Darstellung von Peter Petersen eingehend analysieren, inwieweit er im Jenaplan die Stammgruppen darstellt, welche Bedeutung diesem Element zukommt und wie seine Theorie in Jenaplan-Schulen der Gegenwart umgesetzt und angewendet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der Jenaplan Peter Petersens
- Zur Person Peter Petersen
- Die Anfänge der Jenaplan-Pädagogik
- Wesentliche Merkmale des Jenaplans
- Die Stammgruppe
- Charakterisierung im Jena-Plan Petersens
- Vor-& Nachteile
- Bedeutung für das aktuelle Konzept an Jenaplan-Schulen
- Der Jenaplan in der Gegenwart
- Jenaplan-Schulen in Deutschland
- Ausblick in die Zukunft
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Jenaplan Peter Petersens, einem pädagogischen Konzept, das sich in die internationale Reformpädagogik des frühen 20. Jahrhunderts einreiht. Die Arbeit untersucht die zentralen Merkmale des Jenaplans, insbesondere die Stammgruppe als Kernstück von Petersens pädagogischem Ansatz.
- Die Biographie und die pädagogischen Grundzüge von Peter Petersen
- Die Entstehung und Entwicklung des Jenaplans
- Die Bedeutung der Stammgruppen im Jenaplan
- Die Relevanz des Jenaplans in der heutigen Zeit
- Die Umsetzung des Jenaplan-Konzepts in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt den Jenaplan als eine Reformschule vor, die sich von der traditionellen Regelschule abhebt und die Persönlichkeitsbildung betont. Kapitel 2.1 bietet eine kurze Biographie von Peter Petersen, dem Begründer des Jenaplans, und beleuchtet seine Motivation, das Erziehungssystem zu reformieren. Kapitel 2.2 beschreibt die Entstehung und Verbreitung des Jenaplan-Konzepts, das auf Petersens Erfahrungen in Hamburg und seiner Präsentation auf der Tagung des „Weltbundes für Erneuerung und Erziehung“ in Locarno 1927 basiert.
Kapitel 3 fokussiert auf die Stammgruppe als zentrales Element des Jenaplans. Es untersucht die Charakterisierung der Stammgruppe in Petersens Werk, die Vor- und Nachteile dieses Konzepts sowie seine Bedeutung für die heutige Praxis an Jenaplan-Schulen. Kapitel 4 beleuchtet die Verbreitung des Jenaplans in der Gegenwart und gibt einen Ausblick auf seine zukünftige Entwicklung.
Schlüsselwörter
Jenaplan, Peter Petersen, Reformpädagogik, Stammgruppe, Persönlichkeitsbildung, Schulreform, Gemeinschaft, Humanität, Solidarität, Didaktik, Pädagogische Tatsachenforschung, Universitätsübungsschule, Jenaplan-Schulen.
- Arbeit zitieren
- Friedrich August Funke (Autor:in), 2010, Der Jenaplan Peter Petersens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168742
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