Das Interesse an den wirtschaftlichen Folgen steigender Energiekosten hat in den letzten Jahren wieder wieder zugenommen. Seit dem Jahr 2002 beherrscht die Entwicklung des Rohölpreises die konjunkturelle Lage. Am 11. Juli 2008 erreichte er den historischen Rekordwert von 147,27 Dollar je Barrel amerikanisches Rohöl der Sorte WTI. Anschließend gingen inflationäre Effekte mit der abrupten Verteuerung des Ölpreises einher, was die Sorge um eine mögliche Rezession entfachte. Diese unterwarteten Preisshocks stellen Rückgänge des Realeinkommens dar, die sich kurz- und langfristig auf die makroökonomische Lage einer offenen Volkswirtschaft auswirken. Dabei ist vor dem Hintergrund einer längerfristigen Betrachtung unstrittig, dass hohe bzw. volatile Ölpreise die konjunkturelle Entwicklung abschwächen und mit Preisveränderungen einhergehen. Hingegen scheint die Erklärung über das Ausmaß der ölpreisbedingten makroökonomischen Belastungen eher weniger eindeutig. Unterdessen zeigt sich, dass Ölpreisanstiege die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in einem niedrigen Ausmaß belasten als vor 30 Jahren.
Die Entwicklung der Rohölpreise spielt in den Konjunkturzyklen meistens eine besondere Rolle. In der modernen Geschichte besteht ein statistischer Zusammenhang zwischen Rohölpreiserhöhungen und Rezessionen . In der Regel werden wirtschaftliche Wachstumseinbußen in Industrieländern (Erdölimportländern) als eine unmittelbare Folge von volatilen Preiserwartungen bzw. Ölpreisen betrachtet. Der komplexe Zusammenhang zwischen Rohölpreisveränderungen und Wirtschaftswachstum wird von verschiedenen Ökonomen untersucht und diskutiert. Die Schwierigkeiten dieses Verhältnisses liegen in: (a) der Unmöglichkeit zur vollständigen Isolierung der Rolle des Energiefaktors von den unterschiedlichen Variabeln, die sich auf die ökonomische Aktivität auswirken; (b) der Problematik, die sich aus der schwierigen analytischen Differenzierung zwischen den Effekten von Ölpreisanstiegen und denen der geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen, die zur Stabilissierung unternommen werden, ergibt; (c) der stetigen Reduktion der Auswirkungen des Energiefaktors vor dem Hintergrund der Innovation und Technologienparadigma nach dem Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ENTSTEHUNG VON ROHÖLPREISVERÄNDERUNGEN.
- Faktoren von Erdölpreisfluktuationen.........
- Zum Begriff „Energiemarkt“.
- ROHÖL UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM.
- AUSWIRKUNGEN VON ROHÖLPREISVERÄNDERUNGEN AUF INFLATION UND KONJUNKTUR..............
- ROHÖLPREISANTIEGE UND GELDPOLITIK..
- Geldpolitik als Instrument zur makroökonomischen Stabilisierung von volatilen Rohölpreisen
- Effekte von kurzfristigen Realszinsraten auf die Rohstoffpreise in USA: Ein Fallbeispiel
- Wechselwirkung zwischen Rohstoffpreisen und Internationale Makroökonomie.
- FAZIT.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen von Rohölpreisveränderungen auf die Weltwirtschaft. Sie zielt darauf ab, die komplexen Zusammenhänge zwischen Ölpreisschwankungen und Konjunkturzyklen zu untersuchen und zu erklären, wie sich diese Schwankungen auf das Wirtschaftswachstum, die Inflation und die Geldpolitik auswirken.
- Die Rolle des Energiefaktors in der Wirtschaftsentwicklung
- Die Ursachen und Folgen von Ölpreisfluktuationen
- Die Auswirkungen von Ölpreisveränderungen auf das Wirtschaftswachstum
- Die Interaktion zwischen Ölpreisentwicklung und Geldpolitik
- Die Rolle der Ölkrisen in der modernen Wirtschaftsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas der Ölpreisentwicklung für die Weltwirtschaft dar und skizziert die Forschungsfragen, die in der Arbeit behandelt werden. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung von Rohölpreisveränderungen und analysiert die Faktoren, die zu Ölpreisfluktuationen führen. Kapitel 3 untersucht den Zusammenhang zwischen Rohöl und Wirtschaftswachstum, während Kapitel 4 die Auswirkungen von Ölpreisveränderungen auf Inflation und Konjunktur beleuchtet. Kapitel 5 analysiert die Interaktion zwischen Rohölpreisentwicklung und Geldpolitik und untersucht die Rolle der Geldpolitik als Instrument zur Stabilisierung von Ölpreisschwankungen. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Rohölpreisveränderungen, Wirtschaftswachstum, Inflation, Konjunktur, Geldpolitik, Ölkrisen, Energiemarkt, Internationale Makroökonomie.
- Arbeit zitieren
- Fidel Farias (Autor:in), 2009, Energiemärkte und Konjunktur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168728