„Was hält die Gesellschaft zusammen?“ und „Was treibt die Gesellschaft auseinander?“, fragt Heitmeyer (1997a/b) in zwei komplementär aufeinander folgenden Büchern. Studien zur Integration konzentrieren sich besonders gerne auf quantitative statistische Daten, um den Grad an Integration oder den Anteil der integrierten Migranten darzulegen. Im Mittelpunkt stehen dabei häufig die Sprachfähigkeit, die Erwerbstätigkeit und die Häufigkeit von Heiraten mit Deutschen (vgl. ebd.). Diese Indikatoren sollen in der Analyse nicht vernachlässigt werden, sondern vielmehr durch eine erweiterte Analyse der zwischenmenschlichen Beziehungen mit Hilfe des Sozialkapitalkonzepts umfassender gestaltet werden. Denn dem Sozialkapital wird dabei unter anderem die Leistungsfähigkeit unterstellt, „[…] soziale Integration durch verlässliche Beziehungen fördern […]“ zu können (Klein et. al. 2004: 42). Sozialkapital kann demnach eine Gesellschaft zwar nicht alleine zusammenhalten, aber doch dazu beitragen, den Zusammenhalt in ihr zu fördern (vgl. Zmerli 2008: 42).
Der Fokus der Analyse wird auf die Bedingungen zur Entstehung und Bildung des Sozialkapitals in den ethnischen Gemeinschaften gelegt, um darauf aufbauend die Chancen und Hindernisse für eine Sozialintegration der Mitglieder der ethnischen Gemeinschaften analysieren zu können. Kann zum Beispiel die Einheirat eines deutschstämmigen Partners die Sozialintegration mehr fördern als ein gemeinsam absolvierter schulische Bildungsweg? Oder ist eine hohe Kontaktdichte mit Verwandten eine eher hinderliche Bedingung für die Sozialintegration? Mit der Analyse soll ein vertiefender Blick auf die umgebenden Rahmenbedingungen für das in ethnischen Gemeinschaften gebildete Sozialkapital gelingen. Es wird davon ausgegangen, dass sich die umgebenden Rahmenbedingungen des Sozialkapitals sich aus mehreren Einflussfaktoren zusammensetzen. Analysiert werden soll dabei zum einen die beeinflussende Kraft der kulturellen Herkunft auf die Entstehung und Bildung von Sozialkapital in den ethnischen Gemeinschaften. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass möglicherweise auch andere nicht-kulturelle Einflussfaktoren ebenso auf die Entstehung und Bildung von Sozialkapital einwirken können. Hierunter sind zum Beispiel divergierende Lebensentwürfe sowie Einstellungs- und Verhaltensmuster zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Integrationskompetenz Sozialkapital
- Fragestellung der Masterarbeit
- Theoretisches Konzept des Sozialkapitals
- Einführung in das theoretische Konzept des Sozialkapitals
- Die politikwissenschaftliche Ausrichtung des Sozialkapitals
- Das Kapitale in Sozialkapital
- Sozialkapital als öffentliches und/oder privates Gut
- Der Sozialkapitalansatz von Putnam
- Strukturelle Dimension des Sozialkapitals
- Netzwerke
- Horizontale und vertikale soziale Beziehungen
- Bindende und brückenschlagende soziale Beziehungen
- Starke und schwache soziale Beziehungen
- Kulturelle Dimension des Sozialkapitals
- Normen
- Vertrauen
- Zusammenhang zwischen den Sozialkapitaldimensionen
- Strukturelle Dimension des Sozialkapitals
- Der Sozialkapitalansatz nach Coleman
- Kooperative Handlungssysteme und Vertrauensvergabe
- Vertrauensvergabesituationen und Handlungsoptionen
- Ergänzungen zu den Sozialkapitalansätzen von Putnam und Coleman
- Negative und positive Externalitäten des Sozialkapitals
- Ziviles und unziviles Sozialkapital
- Einführung in das theoretische Konzept des Sozialkapitals
- Operationalisierung
- Definitionen
- Operationale Analysefelder der sozialen Beziehungen
- Gelegenheitsstrukturen im Analysefeld
- Forschungsfeld der Integration
- Forschungsstände zur Integration
- Integrationsindikator Sprachkompetenz
- Integrationsindikator Bildung
- Integrationsindikator Familien- und Erwerbstätigkeit
- Forschungsfeld der Binnenintegration
- Forschungsstände zur Integration
- Analysefelder der soziale Beziehungen
- Verwandtschaftliche soziale Beziehungen
- Kernfamiliäre soziale Beziehungen
- Inter- und intraethnische Partnerschaften und Ehen
- Selektionskriterien für interethnische (Ehe-)Partnerwahl
- Ethnisch-kulturelle Präferenz: Frühverheiratung
- Ethnisch-kulturelle Präferenz: Religiosität und Traditionalität
- Zwischenfazits zu den kernfamiliären sozialen Beziehungen
- Großfamiliäre soziale Beziehungen
- Familienbezogenheit von großfamiliären sozialen Beziehungen
- Zentrifugalkräfte von großfamiliären sozialen Beziehungen
- Verwandtschaftliche Reziprozität und Vertrauen
- Intergenerationale großfamiliäre Reziprozität
- Zwischenfazits zu den großfamiliären sozialen Beziehungen
- Kernfamiliäre soziale Beziehungen
- Nicht-verwandtschaftliche soziale Beziehungen
- Zusätzlich zu berücksichtigende Analysekomponenten
- Ausprägungen von bekanntschaftlichen Beziehungen
- Ausprägungen von freundschaftlichen Beziehungen
- Selektionskriterien von freundschaftlichen Beziehungen
- Erste Zwischenfazits zu nicht-verwandtschaftlichen Beziehungen
- Mediterranes Verständnis von freundschaftlichen Beziehungen
- Homo- und heterogene freundschaftliche Multiplexität
- Freundschaftliche Reziprozität und Vertrauen
- Zweites Zwischenfazit zu nicht-verwandtschaftlichen Beziehungen
- Zusätzlich zu berücksichtigende Analysekomponenten
- Schlussfazit und Ergebnisanalyse
- Ermöglichende und verhindernde strukturelle Sozialkapitalausprägung
- Ermöglichende und verhindernde kulturelle Sozialkapitalausprägung
- Wirkungen des in ethnischen Gemeinschaften gebildeten Sozialkapitals
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Rolle von Sozialkapital in ethnischen Gemeinschaften im Kontext der gesellschaftlichen Integration. Ziel ist es, zu analysieren, inwieweit Sozialkapital als Hindernis oder Chance für die Integration von Migranten in die deutsche Gesellschaft wirkt.
- Die Bedeutung von Sozialkapital für die Integration von Migranten
- Die verschiedenen Dimensionen von Sozialkapital und ihre Auswirkungen auf die Integration
- Die Rolle von Verwandtschafts- und Nicht-Verwandtschaftsbeziehungen in ethnischen Gemeinschaften
- Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Bildung von Sozialkapital in ethnischen Gemeinschaften für die Integration ergeben
- Die Analyse von Fallbeispielen und empirischen Daten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Integrationskompetenz Sozialkapital: Dieses Kapitel führt in das Thema der Masterarbeit ein und stellt die Relevanz von Sozialkapital für die Integration von Migranten in den Vordergrund.
- Kapitel 2: Fragestellung der Masterarbeit: Hier wird die Forschungsfrage der Masterarbeit präzisiert und die methodische Vorgehensweise erläutert.
- Kapitel 3: Theoretisches Konzept des Sozialkapitals: In diesem Kapitel werden verschiedene Ansätze zur Definition und Operationalisierung von Sozialkapital vorgestellt, insbesondere die Ansätze von Putnam und Coleman.
- Kapitel 4: Operationalisierung: Dieses Kapitel geht auf die Operationalisierung des theoretischen Konzepts von Sozialkapital ein und legt die methodischen Grundlagen für die Analyse der sozialen Beziehungen in ethnischen Gemeinschaften fest.
- Kapitel 5: Forschungsfeld der Integration: Hier werden verschiedene Forschungsstände zur Integration von Migranten in Deutschland vorgestellt, mit Fokus auf Integrationsindikatoren wie Sprachkompetenz, Bildung und Familien- und Erwerbstätigkeit.
- Kapitel 6: Analysefelder der sozialen Beziehungen: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse von Verwandtschafts- und Nicht-Verwandtschaftsbeziehungen in ethnischen Gemeinschaften.
Schlüsselwörter
Sozialkapital, Integration, ethnische Gemeinschaften, Migranten, Deutschland, Verwandtschaftsbeziehungen, Nicht-Verwandtschaftsbeziehungen, Vertrauen, Normen, Netzwerke, Reziprozität, Inter- und Intraethnische Beziehungen, Familienbezogenheit, Zentrifugalkräfte, Multiplexität, empirische Forschung.
- Verwandtschaftliche soziale Beziehungen
- Citar trabajo
- Bachelor of Political Science Stefan Rodrigo Spriestersbach (Autor), 2010, Sozialkapital in ethnischen Gemeinschaften, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168672
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