So einfach es scheint, bei der Geburt eines Kindes dessen Geschlecht zu erkennen, so beruht doch diese Erkenntnis („es ist ein Junge!“ oder „es ist ein Mädchen!“) zunächst nur auf der Sichtung körperlicher Merkmale und der Zuordnung von sozial vereinbarten biologischen Geschlechtsmerkmalen zum Geschlecht. Offene und versteckte Ausdrucksweisen für Geschlechtsidentitäten manifestieren sich auch in der weiteren Biografie eines Menschen im Rahmen sozialer Interaktionen, zum Beispiel in Kommunikationssituationen. Vor diesem Hintergrund eröffnet die Entwicklung der Kommunikationsmöglichkeiten in Neuen Medien neue Perspektiven. Abweichende Geschlechtsentwürfe lassen sich testen und das Geschlecht könnte im Cyberspace an Bedeutung gewinnen. Andererseits könnte das Geschlecht in virtuellen Räumen, weil es regelrecht „aus dem Blickfeld“ verschwindet, an Bedeutung verlieren, und der Cyberspace sich in der Folge zu einem geschlechtsneutralen Raum entwickeln. Es ist aber auch vorstellbar, dass es im Rahmen einer körperlosen Kommunikation letztlich doch immer wieder zur Herstellung von Geschlecht kommt und sich an dessen Bedeutung insofern nichts Wesentliches ändert. Diesen Fragestellungen wird mit Blick auf die Kommunikation im Cyberspace nachgegangen. Zunächst werden die grundsätzlichen Prozesse der Konstruktion von Geschlecht, die Erweiterung des soziologischen Konzepts des „doing gender“ und etwaige Ergänzungen, die mit dem Konzept des „digital doing gender“ verbunden sind, dargestellt. Danach wird geprüft, wie der Körper als Darstellungsmedium und das Geschlecht entlang der unterschiedlichen technischen Möglichkeiten in virtuellen Räumen (Internetforen, Chats, MUDs, Avatare, Online-Communities/Soziale Netzwerke, Weblogs) inszeniert werden. Wesentliche Erkenntnisse finden sich in einer tabellarischen Übersicht wieder. Auf der Basis dieser Erkenntnisse wird abschließend die Frage diskutiert, welche Bedeutung dem Geschlecht im Cyberspace zukommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Konstruktion von Geschlecht
- "Sex", "Gender" und "Doing Gender"
- Digital Doing Gender
- Das Geschlecht im Cyberspace
- Der Cyberspace als virtueller Raum
- Die Inszenierung von Geschlecht im Cyberspace
- Empirische Ergebnisse der Internetforschung aus Geschlechterperspektiven
- Internetnutzung nach Geschlecht
- Körperliche Geschlechtsindikatoren
- Internetforen
- Chats
- Adventure-Multi User Dungeons (MUDs)
- Avatare
- Online-Communities / Soziale Netzwerke
- Weblogs
- Zwischenfazit
- Diskussion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung von Geschlecht im Cyberspace. Ziel ist es, die Konstruktion von Geschlecht im Kontext digitaler Medien zu beleuchten und die Rolle des Körpers als Darstellungsmedium im virtuellen Raum zu analysieren. Dabei wird insbesondere auf die Frage eingegangen, inwiefern das Geschlecht im Cyberspace an Bedeutung gewinnt, verliert oder sich in neuen Formen manifestiert.
- Die Konstruktion von Geschlecht und die Rolle des "doing gender" im digitalen Kontext
- Die Inszenierung von Geschlecht in verschiedenen virtuellen Räumen
- Empirische Befunde zur Internetnutzung und Geschlechterrollen im Cyberspace
- Die Bedeutung von Körperlichkeit und Identität im virtuellen Raum
- Die Frage nach der Geschlechtsneutralität des Cyberspace
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung von Geschlecht im Cyberspace und skizziert die zentralen Hypothesen der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Konstruktion von Geschlecht, beginnend mit der Unterscheidung von "Sex" und "Gender" und der Entwicklung des "doing gender"-Konzepts. Dabei wird auch die Erweiterung des "doing gender"-Konzepts im digitalen Kontext, "digital doing gender", erörtert. Kapitel 3 widmet sich dem Geschlecht im Cyberspace und analysiert den Cyberspace als virtuellen Raum sowie die Inszenierung von Geschlecht in verschiedenen digitalen Medien. Darüber hinaus werden empirische Ergebnisse der Internetforschung aus Geschlechterperspektiven beleuchtet.
Schlüsselwörter
Geschlecht, Cyberspace, "doing gender", digital doing gender, virtuelle Räume, Internetnutzung, Geschlechterrollen, Körperlichkeit, Identität, Internetforen, Chats, Avatare, Online-Communities, soziale Netzwerke, Weblogs.
- Citar trabajo
- Egon Wachter (Autor), 2011, Das Geschlecht im Cyberspace, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168598
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