Lange Zeit wurde verkannt, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Einwanderungsland ist, und so wurden Migranten und Migrantinnen erst in jüngster Zeit als Klientel wahrgenommen.
Dies gilt auch für die Thematik der jugendlichen Migranten, die eine Suchtproblematik aufweisen. Hier wurde über lange Strecken die spezifische Problemlage, in der sich junge Migranten befinden, verkannt, ebenso wie deren Berücksichtigung in Einrichtungen der Suchthilfe.
In der einschlägigen Literatur herrscht weitgehende Uneinigkeit, was die tatsächliche prozentuale Suchterkrankung bzw. -gefährdung von jungen Migranten anbelangt.
So bleiben drei verschiedene Blickwinkel, aus denen man sich der Thematik „Jugendliche Migranten und Sucht“ nähern kann. Einerseits kann man nach Erklärungsansätzen für den vergleichsweise hohen Prozentsatz an Jugendlichen mit Migrationshintergrund an der Gesamtzahl der Suchtmittelkonsumenten, wie er in einigen Untersuchungen festgestellt wurde, suchen, andererseits kann man den Schwerpunkt auf den Anstieg der Konsumenten legen und schlussendlich kann man nach der Bedeutung der individuellen Migrationsbiographie für das Suchtverhalten fragen (vgl. Boos-Nünning / Siefen 2005, 205).
Ich habe mich entschlossen, in dieser Hausarbeit das Hauptaugenmerk auf migrationsspezifische Einflussfaktoren, was die Suchtgefährdung anbelangt, sowie auf die konkreten Chancen der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe zu legen.
So werde ich im ersten Kapitel die Migrationssituation in Deutschland anhand einiger ausgewählter Daten, die Umfang und Zusammensetzung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund betreffen, grob skizzieren. Im zweiten Kapitel werde ich die Thematik Sucht in Ansätzen umreißen und die damit verbundenen Begrifflichkeiten klären. Im folgenden dritten Kapitel werde ich einige ausgewählte Studien zum Suchtmittelgebrauch von jugendlichen Migranten vorstellen und analysieren und mich im Anschluss den konkreten Belastungs- und Einflussfaktoren des Biographieereignisses Migration widmen. Im fünften Kapitel werde ich darlegen, wie sich derzeit die Inanspruchnahme von Angeboten der Suchthilfe durch Migranten gestaltet und schließe im sechsten Kapitel mit praktischen Schlussfolgerungen für die Suchthilfe, die ich anhand eines exemplarischen Projekts – dem integrativen Suchthilfeprojekt der Stadt Hannover- darlegen werde.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
1. Migration in Deutschland
1.1. Der Begriff Migration
1.2. Anteil der Migranten an der Bevölkerung
1.3. Gliederung nach Herkunftsländern
1.4. Migranten unter 25 Jahren
2. Psychische Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
2.1. Klassifizierung nach ICD-
2.2. Situation in Deutschland
3. Statistische Erhebungen des Suchtmittelkonsums bei Migranten
3.1. Empirische Studien und Daten
3.2. Schlussfolgerungen
4. Erklärungsansätze
4.1. Psychische Belastungsmodelle von Migration
4.2. Strukturelle Benachteiligung
4.3. Wertekonflikte innerhalb der Familie
4.4. Die Bedeutung der Peer-Group
5. Inanspruchnahme von Einrichtungen der Suchthilfe
6. Konsequenzen für die Praxis: Das Konzept der integrativen Suchthilfe am Beispiel des Ethno-medizinischen Zentrums Hannover
3. Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang
- Quote paper
- Jessica Wagner (Author), 2009, Jugendliche mit Migrationshintergrund und Sucht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168515
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