Die vorgelegte dreiteilige Publikation besteht aus den von Karel Schelle verfassten Kapiteln, die aus dem Lehrbuch „Rechtsgeschichte“ (Právní dějiny) stammen. Dieses Lehrbuch wurde von mehreren tschechischen Verlagshäusern in verschiedenen Auflagen herausgegeben. Diese Publikation geht von letzter Auflage aus: Schelle, K. (Hrsg.) - Právní dějiny. Plzeň, Aleš Čeněk 2007. 1134 S. (ISBN 978-80-7380-043-7).
Das aus Mitgliedern des Lehrstuhles für Rechts- und Staatsgeschichte der Juristischen Fakultät der Masaryk Universität in Brno bestehende Autorenkollektiv der oben erwähnten Publikation musste sich mit einer Reihe von Problemen auseinandersetzen, welche die Bearbeitung einer sehr langen Zeitperiode mit sich bringt. Das Buch behandelt die Rechts- und Staatsgeschichte seit der Entstehung der ersten Staatsgebilden bis das Jahr 1945. Einige historische Ereignisse und sogar ganze historische Zeitperioden wurden neu interpretiert. Das Ergebnis dieser neuen Sicht stellt eine zweifellose Relativierung der Wertung bestimmter historischer Ereignisse und eine Meinungsverschiedenheit dar.
Die Autoren bemühten sich, diese Publikation viel komplexer zu bearbeiten als bisher. Deswegen wurde auch die Rechtsgeschichte von den bisher oft vernachlässigten Staaten bearbeitet. Darüber hinaus wurden auch ein selbständiges Kapitel über das Verhältnis von Staat und Kirche und ein Exkurs in die Entwicklung des Völkerrechts und der internationalen Beziehungen in den Inhalt des Buches eingereiht. Andererseits versuchten die Autoren nicht um jeden Preis „etwas Neues“ zu entdecken, soweit es nicht notwendig war. Aus diesem Grunde nutzten sie in einigen Teilen das reiche faktographische historische Material aus, das schon in existierenden Lehrbüchern und im weiteren Fach- und vor allem rechtshistorischen Schrifttum beinhaltet wurde. Jedes Kapitel enthält ein ausführliches Literaturverzeichnis. Weiter führten die Autoren keine ausführliche Analyse von Rechtsquellen durch, denn sie bereiteten eine Rechtsquellensammlung in neunziger Jahren vor. Diese Sammlung ist also als einen integralen Bestandteil der vorgelegten Publikationen aufzufassen. Die Dokumentensammlung knüpft an die in letzten Jahrzehnten von Mitgliedern des Pragers Lehrstuhls für Rechts- und Staatsgeschichte herausgegebenen Rechtsquellensammlungen unter Leitung von J. Tureček, S. Balík und J. Kincl an.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- RECHTSGESCHICHTE UND DIE TSCHECHISCHE GESCHICHTSSCHREIBUNG
- GRUNDLEGENDE Literatur zu WEITEREM STUDIUM DER RECHTSGESCHICHTE
- GRUNDLEGENDE TSCHECHISCHE UND SLOWAKIsche Literatur ZUM STUDIUM DER ANTIKEN RECHTSGESCHICHTE
- KAPITEL 1 - CHINA
- 1.1 Allgemeine Charakteristik der Entwicklung
- 1.2 System der Staatsorgane und der Organe der örtlichen Verwaltung
- 1.3 Organisation der Gerichtsbarkeit
- 1.4 Rechtsquellen
- Übersicht der wichtigsten rechtshistorischen Ereignisse
- Literatur
- KAPITEL 2 - INDIEN
- 2.1 Allgemeine Charakteristik der Entwicklung
- 2.2 System der Staatsorgane
- 2.3 Organisation der Gerichtsbarkeit
- 2.4 Rechtsquellen
- Übersicht der wichtigsten rechtshistorischen Ereignisse
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch bietet eine Einführung in die Rechtsgeschichte, mit Schwerpunkt auf die Antike. Es analysiert die Entwicklung des Rechts in verschiedenen antiken Staaten, wobei es die wichtigsten Rechtsquellen, Institutionen und Entwicklungsphasen beleuchtet.
- Die Entstehung und Entwicklung von Rechtsordnungen in verschiedenen antiken Zivilisationen
- Die Rolle von Recht und Staat in der antiken Gesellschaft
- Die wichtigsten Rechtsquellen und -systeme der Antike
- Die Organisation der Gerichtsbarkeit und der Verwaltung
- Die Bedeutung der Rechtsgeschichte für das Verständnis des modernen Rechts
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Rechtsgeschichte Chinas. Es beleuchtet die Entwicklung des chinesischen Rechts von seinen Anfängen bis zur Zeit der Han-Dynastie. Das Kapitel analysiert die wichtigsten Rechtsquellen, die Organisation der Gerichtsbarkeit und die Rolle des Staates im Rechtsleben. Das zweite Kapitel widmet sich der Rechtsgeschichte Indiens. Es untersucht die Entwicklung des indischen Rechts vom vedischen Zeitalter bis zur Zeit der Moguln. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Rechtsquellen, die Organisation der Gerichtsbarkeit und die Rolle von Religion und Tradition im indischen Recht.
Schlüsselwörter
Rechtsgeschichte, Antike, China, Indien, Rechtssystem, Rechtsquellen, Gerichtsbarkeit, Staat, Gesellschaft, Rechtsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Univ.-Doz. Karel Schelle (Autor:in), 2011, Rechtsgeschichte (ausgewählte Kapitel) 1. Teil, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168353
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