Das 1. Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff Risiko bzw. Risikomanagement in
Kreditinstituten. Es werden die Risikoarten spezifiziert und definiert und
insbesondere das Zinsänderungsrisiko aus der Sicht einer Bank näher beleuchtet.
Auch werden die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie näher gebracht,
und Begriffe wie Erwartungswert, Standardabweichung und Korrelation erklärt. In
einem weiteren Schritt stellen wir dann die finanzmathematischen Methoden vor,
um das Risiko quantifizieren zu können. Schließlich werden dann Einzelrisiken,
basierend auf verschiedenen Zeiträumen der Zinsbindung, zu einer
Gesamtrisikomesszahl, dem Value-at-Risk aggregiert. Ertragsorie ntiertes Bankmanagement ist im Grunde auf Rentabilität aus. Da aber die
unternehmerischen Entscheidungen mit einer gewissen Unsicherheit getroffen
werden, sind die Gefahren einer Rentabilitätsverschlechterung zu berücksichtigen.
Deshalb muss Bankmanagement auch immer Risiko-Controlling beinhalten. Dies
wird auch von der Bankenaufsicht und dem Bankwesengesetz vorgeschrieben.
Grundsätzlich darf Risiko nur mit Blick auf die Risikotragfähigkeit und dem
Eigenkapital auf sich genommen werden.
1.1 Risikokategorien
Grundsätzlich soll in Erfolgs- oder Liquiditätsrisiken unterschieden werden.
Erfolgsrisiken mindern, sobald sie schlagend werden, den Erfolg einer Bank oder
führen sogar zum Verlust. Liquiditätsrisiko bedeutet vor allem, dass
Zahlungsströme in der Zukunft nicht ausreichend zur Sicherung der Liquidität
aufrechterhalten werden können. Des Weiteren wird eine Einteilung der Erfolgsrisiken in Gegenpartei- und
Marktrisiko vorgenommen:
Zu den Gegenparteirisiken zählt das Kredit (Ausfalls-) und das Kontrahentenrisiko.
Das Kreditrisiko ergibt sich aus dem Umstand, dass die Gegenpartei nicht
zahlungsfähig oder zahlungswillig ist. Dieses Risiko wird direkt durch die Bonität
des Kunden determiniert.
Im Unterschied zum Ausfallsrisiko im Kreditgeschäft beziehen sich beim
Kontrahentenrisiko die Risiken aus dem Handelsgeschäft nicht auf das Nominalvolumen.
Vielmehr ergibt sich die Höhe des Ausfallsrisikos grundsätzlich aus den
aktuellen Wiederbeschaffungskosten. Marktrisiko bedeutet dabei die Veränderung des Wertes des bilanziellen oder
außerbilanziellen Einzelgeschäfts bzw. der Gesamtunternehmung aufgrund von
Veränderungen der Marktpreise an den Währungs-, Zins-, Aktien- und Edelmetallmärkten
(Risiko / Chance der zukünftigen Ertragsminderung /-vermehrung). [...]
Inhaltsverzeichnis
- KAPITEL I
- SCHÄTZER
- DAS ZINSÄNDERUNGSRIS IKO
- ANALYSE DES ZINSÄNDERUNGSRISIKOS
- Ermittlung der Sensitivitätsparameter
- Der Gapbarwert laut Zinsbindungsbilanz
- Price Value of Basis Point (PVBP)
- EINLEITUNG
- RISIKOKATEGORIEN
- GRUNDLEGENDE BEGRIFFE DER FINANZMATHEMATIK
- BARWERTBERECHNUNG ALS BEWERTUNGSANSATZ
- GRUNDLEGENDE BEGRIFFE DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE
- BEDINGTE WAHRSCHEINLICHKEIT UND UNABHÄNGIGKEIT
- ERWARTUNGSWERT UND VARIANZ
- SCHIEFE UND WÖLBUNG
- QUANTILE
- KOVARIANZ UND KORRELATION
- VALUE-AT-RISK
- VARIANZ-KOVARIANZ-ANSATZ
- VERKNÜPFUNG MARKTORIENTIERTER SENSITIVITÄTS- UND RISIKOPARAMETER
- EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG VON ZEROBONDS
- DATEN
- INTERPRETATION
- KAPITEL II
- STOCHASTISCHE PROZESSE
- MOMENTE DES STOCHASTISCHEN PROZESSES
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Zinsänderungsrisiko in Kreditinstituten. Ziel der Arbeit ist es, dieses Risiko zu analysieren und geeignete Methoden zur Steuerung und Management des Risikos zu erforschen.
- Analyse des Zinsänderungsrisikos in Kreditinstituten
- Entwicklung von Methoden zur Steuerung und Management des Zinsänderungsrisikos
- Anwendung von Finanzmathematik und stochastischen Prozessen zur Risikoquantifizierung
- Empirische Untersuchung von Zerobonds und deren Bedeutung für das Zinsänderungsrisiko
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I befasst sich mit der Analyse des Zinsänderungsrisikos in Kreditinstituten. Es werden verschiedene Methoden zur Ermittlung der Sensitivitätsparameter, wie z.B. der Gapbarwert und der PVBP, vorgestellt. Kapitel II führt in die Theorie der stochastischen Prozesse ein und erläutert deren Bedeutung für die Modellierung des Zinsänderungsrisikos.
Schlüsselwörter
Zinsänderungsrisiko, Kreditinstitute, Finanzmathematik, stochastische Prozesse, Value-at-Risk, Zerobonds, Sensitivitätsparameter, Gapbarwert, PVBP, Risikoquantifizierung, Risikomanagement.
- Arbeit zitieren
- Mario Plieschnig (Autor:in), 2001, Das Zinsänderungsrisiko in Kreditinstituten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16796