In Deutschland wird im Gesundheitswesen das System der „Selbstverwaltung“ angewendet,
welches dem Korporatismus zugeordnet wird. Der Korporatismus charakterisiert ein Modell,
bei dem Verbände politische und ökonomische Interessen vertreten. Sie versuchen ihre
Anliegen in Verhandlungen und mittels Kollektivverträgen zum Ausgleich zu bringen. Dieses nicht auf Wettbewerb ausgerichtete
System ist vor allem hinsichtlich des Kriteriums der Wirtschaftlichkeit wenig zielführend.
Dies kann anhand des deutschen Gesundheitswesens eindrucksvoll nachvollzogen werden,
dessen Kosten aufgrund des demographischen Wandels und des technischen Fortschritts stetig
anstiegen. Die Lösungen, welche diesen Kostenzunahmen zumeist entgegengesetzt wurden,
bezogen sich einzig auf Leistungskürzungen und Einführung oder Erhöhung von Zuzahlungen
für die Patienten. Um das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten, braucht es allerdings
einen Paradigmenwechsel im Gesundheitsbereich, der auf Strukturveränderungen setzt. Das
im Jahr 1993 beschlossene Kassenwahlrecht sollte hier eine Trendwende einläuten. Erstmals
wurde damit Wettbewerb ins System gebracht.Dieser Weg wurde im weiteren Zeitverlauf
und wird mittels der jüngsten Gesundheitsreformen fortgesetzt. Sie beinhalten eine Vielzahl von institutionellen und leistungsrelevanten Veränderungen für
Versicherte, Krankenkassen und Leistungserbringer. Durch eine Erweiterung des
Wettbewerbes, besonders im Bereich der Leistungserbringer soll eine Verbesserung der
Versorgung und mehr Transparenz im Gesundheitswesen geschaffen werden. Inwieweit der Wettbewerbsmechanismus des Gesundheitssektors durch diese Reformen weiter ausgebaut
werden konnte und ob es in Folge zu einer Schwächung oder Stärkung des Korporatismus
kommt, wird in der vorliegenden Hausarbeit dargelegt.
In Kapitel zwei wird zunächst die Bedeutung des Korporatismus im Gesundheitswesen
erläutert sowie gegenwärtige Strukturveränderungen beschrieben. Kapitel drei befasst sich mit
den Auswirkungen der jüngsten Gesundheitsreformen im Gesundheitswesen auf ausgewählte
Regulierungsfelder hinsichtlich des korporatistischen Konzeptes. Hierbei wird Bezug auf die
Aussagen Thomas Gerlingers genommen, welcher zur vorangegangenen Thematik von einer
„regelrechten Dekorporatisierung“ spricht. In Kapitel vier wird die Rolle des Patienten im
Gesundheitssystem kurz erläutert sowie die Vor- und Nachteile, die sich für ihn aus der
aktuellen Entwicklung ergeben, skizziert.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
1. Problemstellung
2. Selbstverwaltung und Korporatismus im Gesundheitswesen
2.1. Die Bedeutung im Gesundheitswesen
2.2. Neustrukturierung der Selbstverwaltung in der GKV
3. Die Auswirkungen der jüngsten Gesundheitsreformen hinsichtlich des korporatistischen Gedankens auf ausgewählte Regulierungsfelder
3.1. Die ambulante Versorgung
3.2. Die integrierte Versorgung
3.3. Die Hilfs-, Heil- und Arzneimittelversorgung
3.4. Die stationäre Versorgung
3.5. Fazit
4. Der Trend zur Dekorporatisierung von Akteursbeziehungen aus Sicht des Patienten
4.1 Der Patient im Gesundheitswesen
4.2 Die Vorteile
4.3 Die Nachteile
4.4 Fazit
5. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Anne Wittig (Autor:in), 2009, Korporatismus im Gesundheitswesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167720
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.