Einleitung
Die berufliche Bildung unterliegt einem stetigen Wandel. Mit Anbruch des letzten Drittels des
19. Jahrhunderts werden Ausbildungsberufe immer weiter differenziert, aber dabei die
Berufsbildung zentralisiert, systematisiert und reguliert (vgl. Dehnbostel 2010, S. 11; ). Auf
Bildungs- und Qualifizierungsangebote in der Arbeit wurde aus Gründen wie zu hohen
Kosten oder einem zu hohen organisatorischem Aufwand verzichtet. Es wurde davon
ausgegangen, dass sich eine innerbetriebliche Weiterbildung nur schädlich auf die
Arbeitsabläufe auswirken würde, so wurden Bildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten an
überbetrieblichen, zentralen Bildungsstätten angeboten (vgl. Dehnbostel 2010, S. 11; Euler
2002, S.6). Erst mit der Veränderung der Arbeits- und Organisationskonzepte und der damit
verbundenen, fast vollkommenen Umstrukturierung des Aus- und Weiterbildungssystems
änderte sich dieses. Groß- und Mittelbetriebe forderten eine arbeitsplatzbezogene Aus- und
Weiterbildung, weil erkannt wurde, dass somit neue Bildungsmöglichkeiten entstehen können
und effektiver und effizienter Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter gefördert werden können.
Somit veränderte sich auch die Ausbildung im dualen Ausbildungssystem und
dementsprechend die Anforderungen an Betrieb und Berufsschule, sowie an Ausbilder,
Lehrer und Auszubildende.
Mit der Umstrukturierung der Sekundarstufe II im Jahr 1974 wurde ein neues Konzept zur
Pluralität der Lernorte eingeführt. Der Bildungsrat unterschied zwischen vier sich durch ihre
pädagogische Funktion unterscheidende Lernorte, die Schule, den Betrieb, die Lehrwerkstatt
und das Studio. Durch die spätere Einführung von Lernfeldern wurde die handlungsorientierte
Kooperationen zwischen den Lernorten immer notwendiger (vgl. Pätzold 2006, S. 26).
Mit der weiteren Ausdifferenzierung des Lernortbegriffs durch Nuissl (1991),
Faulstich/Zeuner (1999) u. A. kamen zu den bisherigen vier Lernorten immer weitere, den
unterschiedlichen Bildungsfeldern zugeordnete Lernorte hinzu (ebd., S. 27). Somit musste
auch die Kooperation zwischen den bisherigen Lernorten erweitert werden.
Nach Dehnbostel (2010) beschäftigt sich die betriebliche Bildungsarbeit [...]
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- Robert Michalowski (Author), 2010, Lernortkooperationen in der betrieblichen Bildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167713
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