Das erste Dogma des Empirismus ist die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Wahrheiten. Quine kritisiert in seinem Aufsatz "Zwei Dogmen des Empirismus" die Begründung einer solchen Unterscheidung; sie sei nicht sinnvoll.
Während analytische Wahrheiten unabhängig von Tatsachen gelten, sind synthetische Wahrheiten von empirischen Tatsachen abhängig.
Synthetische Wahrheiten sind demnach Tatsachenwahrheiten. Sie gründen sich auf empirische Tat-sachen und konnten nicht allein durch Denken erschlossen werden.
Analytische Aussagen hingegen sind wahr aufgrund ihres Sinnes. Folgt man der Kantischen Definition, so sind es Aussagen, die ihrem Subjekt nichts hinzufügen.
Quine argumentiert für einen Empirismus ohne Dogmen. Im letzten Abschnitt will er zeigen, dass die Verwerfung beider Dogmen dazu führt, dass eine klare Unterscheidung von Naturwissenschaft und Metaphysik nicht korrekt ist und somit eine Unterscheidung analytischer und synthetischer Aussagen nicht sinnvoll ist. Eine weitere Folge bei der Ablehnung beider Dogmen sei die Hinwen-dung zum Pragmatismus.
Das erste Dogma des Empirismus ist die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Wahrheiten. Das zweite Dogma wird als Reduktionismus bezeichnet. In diesem Essay werde ich mich hauptsächlich mit dem ersten Dogma auseinandersetzen. Willard Van Quine kritisiert in seinem Aufsatz „Zwei Dogmen des Empirismus“ die Begründung beider Dogmen. Seiner Meinung nach sei die Unterscheidung der Wahrheiten von synthetischen und analytischen Aussagen nicht sinnvoll.[1] Quine bezweifel, dass ein hinreichend gültiges Kriterium, welches eine Unterscheidung von synthetischen und analytischen Aussagen rechtfertigen würde, existiert.
Während analytische Wahrheiten unabhängig von Tatsachen gelten, sind synthetische Wahrheiten von empirischen Tatsachen abhängig.
Synthetische Wahrheiten sind demnach Tatsachenwahrheiten. Sie gründen sich auf empirische Tatsachen und konnten nicht allein durch Denken erschlossen werden. Ein Beispiel für eine synthetische Aussage ist folgender Satz:
„Alle Lebewesen mit Herz haben auch eine Niere.“
Die Wahrheit solcher Sätze kann nicht allein über die Bedeutung der Wörter herausgefunden werden. Allein aufgrund empirischer Tatsachen werden Sätze solcher Art wahr. Sie sind also wahr a posteriori.
Analytische Aussagen hingegen sind wahr aufgrund ihres Sinnes. Folgt man der Kantischen Definition, so sind es Aussagen, die ihrem Subjekt nichts hinzufügen.[2]
Leibniz bezeichnete sie als Verstandeswahrheiten, die gar nicht falsch sein können und somit in allen möglichen Welten wahr sind. Beide meinen Aussagen, die der Form:
 „Kein unverheirateter Mann ist verheiratet“
entsprechen. Solche Aussagen sind logische Wahrheiten. Eine logische Wahrheit ist eine Aussage, welche „bei allen Interpretationen ihrer Bestandteile neben den logischen Partikeln wahr ist und bleibt.“[3] D.h. diese Aussagen sind also wahr, allein aufgrund der im Satz beteiligten Wörter. Dazu ist es nicht notwendig, empirische Untersuchungen oder Erfahrung herbeizuziehen; dieser Satz ist also wahr a priori.
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[1] Vgl. Quine. S. 191
[2] Vgl. Quine. S. 168
[3] Quine. S. 170
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- Mendina Morgenthal (Autor), 2010, Erstes Dogma des Empirismus nach Quine, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166799