Die folgenden Darstellungen beziehen sich auf den Artikel von Peter Blos „Drei typische Konstellationen in der Delinquenz des Mädchens“, der sich mit den Entwicklungskonstellationen delinquenter Mädchen auseinandersetzt. Er beschreibt drei verschiedene Konstellationen oder auch Störungen in der frühen Entwicklung des Kindes, welche später in der präpubertären Phase zu delinquentem Verhalten führen können. Im Mittelpunkt seiner Theorien steht stets die beeinträchtigte Mutter-Kind-Beziehung.
Dabei unterscheidet Blos deutlich das delinquente Verhalten bei Mädchen, welches sich sehr stark in sexuellem Agieren und Kleptomanie zeigt, im Gegensatz zum delinquenten Verhalten bei Jungen, die ihre innerpsychischen Konflikte eher über aggressives Verhalten und Gewalt ausagieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsklärung – Delinquenz
3. Delinquenz beim weiblichen Geschlecht
4. Die psychologische Entwicklung bei Mädchen – Die drei Konstellationen der Delinquenz
4.1. Delinquenz als Abwehr gegen regressives Verhalten
4.2. Delinquenz als Antwort auf die Nichtbewältigung des ödipalen Konfliktes
4.3. Delinquenz als Wiederherstellung der Ich-Kontinuität
5. Zusammenfassende Schlussfolgerungen
6. Literatur
1. Einleitung
Die folgenden Darstellungen beziehen sich auf den Artikel von Peter Blos „Drei typische Konstellationen in der Delinquenz des Mädchens“, der sich mit den Entwicklungskonstellationen delinquenter Mädchen auseinandersetzt. Er beschreibt drei verschiedene Konstellationen oder auch Störungen in der frühen Entwicklung des Kindes, welche später in der präpubertären Phase zu delinquentem Verhalten führen können. Im Mittelpunkt seiner Theorien steht stets die beeinträchtigte Mutter-Kind-Beziehung.
Dabei unterscheidet Blosdeutlich das delinquente Verhalten bei Mädchen, welches sich sehr stark in sexuellem Agieren und Kleptomanie zeigt, im Gegensatz zum delinquenten Verhalten bei Jungen, die ihre innerpsychischen Konflikte eher über aggressives Verhalten und Gewalt ausagieren.
2. Begriffsklärung – Delinquenz
In erster Linie hat der Begriff der Delinquenz einen juristischen Ursprung mit Bezug zur Verhaltensforschung. Vergleichbar mit einem Fieberzustand lässt er keine Festlegung der Ursachen zu. Der Betroffene steht in einer Disharmonie mit seiner Umwelt (vgl. Blos 1964, S.649).
Der Artikel beschreibt nun speziell die typischen psychodynamischen Konstellationen bei delinquenten weiblichen Personen. Der Autor schließt in seinen Ausführungen allerdings die Delinquenz bei Psychotikern, Psychopathen und Schwachsinnigen aus. Er bezieht sich vielmehr auf charakteristische Fälle, welche durch alloplastisches[1], antisoziales[2] oder asoziales[3] Verhalten gekennzeichnet sind. Das Verhalten kann als ein Agieren verstanden werden, als einen Kampf gegen einen innerseelischen Konflikt, eine Regression auf ein früheres Stadium in der kindlichen Entwicklung. Diese Tatsache grenzt die Betrachtung von psychotischen Tätern ab. Die Straftat wird also als Symptom-Äquivalent eingesetzt. Der innere Konflikt wird vermieden und auf die Außenwelt projiziert. Dabei wird nun versucht nicht sich selbst sondern die Umwelt zu verändern (vgl. Blos 1964, S.650).
3. Delinquenz beim weiblichen Geschlecht
Es gibt Unterschiede zwischen der Delinquenz beim männlichen Geschlecht gegenüber jener beim weiblichen Geschlecht. Männliche Betroffene zeigen eine enorme Vielfalt an Straftaten, wohingegen Mädchen ein begrenztes Repertoire an strafbaren Verhaltensweisen zeigen. Diese äußern sich in den meisten Fällenüber sexuelle Handlungen oder auch kleptomanische Verhaltensweisen.
Die Behandlung von delinquenten Mädchen erweist sich viel schwieriger als jene bei Jungen. In der Therapie verhalten die Mädchen sich meist verführerisch, sprunghaft, wankelmütig, unernst, rachsüchtig oder kapriziös. Diese Verhaltensweisen sind für den Therapeuten/ die Therapeutin meist schwer zu verstehen. Jungen hingegen zeigen oft aggressives Verhalten, welches von den meisten Therapeuten aber leichter zu ertragen ist (vgl. Blos 1964, S.650f).
[...]
[1] Unter Alloplastie wird die Zuwendung der Libido zu Objekten der Außenwelt verstanden. Es besteht der Zwang sich der Realität anzupassen. Es geht also um die Veränderung des Verhaltens unter Anforderungen der Realität (vgl. Peters 2000, S.22).
[2] Das Verhalten des Betreffenden ist gegen die Gesellschaft gerichtet (vgl. Peters 2000, S.43).
[3] Der Begriff „asozial“ bedeutet so viel, wie gemeinschaftsfeindlich. Das Verhalten gegenüber der Gemeinschaft zeigt sich gleichgültig und konträr. Dem Betreffenden ist es nicht möglich, sich an die Regeln, Normen und Überzeugungen dieser Gemeinschaft anzupassen (vgl. Peters 2000, S.51).
- Citation du texte
- Kerstin Schatzig (Auteur), 2011, Drei typische Konstellationen in der Delinquenz des Mädchens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166752
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