„Alles atmet Wirklichkeit“, schreibt Hermann Oncken in seinem Kommentar zu politischen Utopien. Auch wenn die Beschreibungen eines Nirgendwos an das Phantastische und Träumerische erinnern, entspringen Utopien meist einem realen Umstand, beziehungsweise einer oder mehreren vom Autor empfundenen Krisen. Alle Utopien können als phantastische Geschichten oder aber konkrete Handlungsmaxime für dringend nötig empfundene Reformen gelesen werden.
Johann Gottfried Schnabels Roman Insel Felsenburg ist eine zu seiner Zeit häufig rezipierte Utopie. Allerdings ist sie in der heutigen politikwissenschaftlichen Debatte in Vergessenheit geraten. Johann Gottfried Schnabel veröffentlicht den ersten der vier Bände 1731 und den letzten 1743. 1828 werden diese von Ludwig Tieck stark verkürzt neu unter dem Titel „Insel Felsenburg“ herausgegeben. Die ersten beiden Teile sind die inhaltlich am bedeutendsten und werden dieser Arbeit hauptsächlich zugrunde liegen.
Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Ursachen und Gegenstände der utopisch-literarischen Gesellschaftskritik in Insel Felsenburg. Der prinzipielle Konflikt, welcher dem Roman zu Grunde liegt, ist der eines Tugendverlustes in der Ständegesellschaft Deutschlands des 18. Jahrhundert. Hierzu muss gefragt werden, wie die entworfene Gegenwirklichkeit, die Utopie, aussieht. Dazu wird zunächst eine kurze biographisch-historische Einführung gegeben und es wird dann im Weiteren beleuchtet werden, welche Kritikpunkte von Schnabel hervorgebracht werden und wie das positive Gegenbild von ihm aufgebaut ist.
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- Antonia van Delden (Autor), 2009, Johann Gottfried Schnabels Insel Felsenburg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166440
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