In der vorliegenden Seminararbeit zum Thema „Kreuzestheologie bei Martin Luther und Dietrich Bonhoeffer“, gehalten im Sommersemester 2000 an der Katholisch-Theologischen Fakultät Salzburg von Univ.-Prof. Dr. Mödlhammer J.W. im Rahmen des Faches Ökumene,
behandle ich einen Ausschnitt aus der Christologievorlesung D. Bonhoeffers (gehalten im Jahr 1933 an der Berliner Universität), näherhin die erste Frage nach der „Entfaltung der christologischen Frage“.(1)
Bewußt ging es mir um eine Textinterpretation dieser wenigen Seiten auch im Lichte katholischer Theologie (denn es soll ja hier eine Arbeit im Fach Ökumene präsentiert werden). Augustinus und Thomas finden hier ebenso ihre Erwähnung wie etwa Rahner und Balthasar. Denn Ökumene soll im wahrsten und tiefsten Sinn des Wortes „katholisch“ sein, weil wir hier auf unserer Fakultät als Katholiken Ökumene betreiben, als solche, die wirklich universal zu denken imstande sein sollten. Von diesem Grundanliegen wurde meine ganze
Arbeit inspiriert und getragen. Bewußt habe ich mich auf diese wenige Seiten eingeschränkt, d.h. nicht den gesamten Umfang des ersten Kapitels war Gegenstand dieser Arbeit, sondern vielmehr die Seiten 167-172, um die grundsätzlichen Formalia von Bonhoeffers Vorstellung, was Christologie innerhalb der Theologie leisten kann und soll bzw. nicht kann und nicht soll, zur Sprache zu bringen. Da für Bonhoeffer Christologie überhaupt die Zentralwissenschaft im
Raum der Kirche zu sein scheint(2), wirft das ein bezeichnendes Licht auf Bonhoeffers Verständnis von Theologie überhaupt, das im weiteren Gang der Arbeit kontroverstheologisch näher untersucht worden ist.
[...]
_____
1 Bonhoeffer, Gesammelte Werke (GS), Band 3, 167-172
2 Bonhoeffer, GS III, 168
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Formale Grundlagen zum Verständnis des Christologiebegriffes bei Bonhoeffer
- Vorstellung einer katholischen Variante von wissenschaftlicher (und dennoch personaler) Theologie im Verständnis des hl. Thomas von Aquin
- Schlußbemerkung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Christologieverständnis von Dietrich Bonhoeffer und setzt dieses in Beziehung zur Theologie des hl. Thomas von Aquin. Ziel ist es, eine kontroverstheologische Besinnung auf das Wesen der Christologie und Theologie vorzunehmen, indem die beiden Denker in einen Dialog gebracht werden.
- Das Christologieverständnis bei Dietrich Bonhoeffer
- Die Bedeutung der Wer-Frage in der Christologie
- Die Rolle der Theologie im Verständnis von Bonhoeffer
- Die Theologie des hl. Thomas von Aquin als Beispiel für eine katholische Variante von wissenschaftlicher Theologie
- Der Glaube als zentrale Kategorie in der Theologie des hl. Thomas von Aquin
Zusammenfassung der Kapitel
-
Das Vorwort führt in die Thematik der Seminararbeit ein und erläutert den Fokus auf die Christologievorlesung von Dietrich Bonhoeffer. Es wird betont, dass die Arbeit im Fach Ökumene angesiedelt ist und daher auch die Perspektive der katholischen Theologie einbezogen wird. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, wie Bonhoeffer die Christologie innerhalb der Theologie versteht und welche Rolle sie für sein Gesamtverständnis von Theologie spielt.
-
Das Kapitel „Formale Grundlagen zum Verständnis des Christologiebegriffes bei Bonhoeffer" analysiert Bonhoeffers Christologieverständnis und setzt dieses in Beziehung zur katholischen Theologie. Bonhoeffer betont die Bedeutung des Schweigens und der Anbetung gegenüber dem unzugänglichen Mysterium Gottes. Die Frage nach dem „Wie" der Gottesoffenbarung wird von Bonhoeffer als illegitim und werfehlt ausgewiesen. Die Wer-Frage („Wer bist Du, Jesus: für mich?") steht im Zentrum seines Christologieverständnisses.
-
Das Kapitel „Vorstellung einer katholischen Variante von wissenschaftlicher (und dennoch personaler) Theologie im Verständnis des hl. Thomas von Aquin" stellt die Theologie des hl. Thomas von Aquin vor und untersucht, ob es innerhalb der katholischen Tradition möglich ist, die Wie-Frage zu stellen, ohne die Priorität der Wer-Frage zu bezweifeln. Thomas' Theologie wird als Weisheit verstanden, die am Wissen Gottes teilhaben lässt. Der Glaube wird als zentrale Kategorie für die Gottesbegegnung betrachtet und ermöglicht die Verbindung des menschlichen mit dem göttlichen Sein. Die Theologie des hl. Thomas von Aquin ermöglicht es, die Wer- und die Wie-Frage in einem gemeinsamen Rahmen zu betrachten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Christologie, die Theologie, Dietrich Bonhoeffer, Thomas von Aquin, die Wer-Frage, die Wie-Frage, die katholische Theologie, die Ökumene, der Glaube, die Gottesbegegnung und die Weisheit.
- Quote paper
- Christoph Bernhard Ramsauer (Author), 2000, Das Christologieverständnis bei Dietrich Bonhoeffer und der Theologiebegriff bei Thomas von Aquin. Eine kontroverstheologische Besinnung auf das Wesen der Christologie und Theologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1663
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.