Nur wenige Lyriker gewähren uns das Vergnügen, einen so tiefen Einblick in die Entstehung und die Analyse ihrer Arbeit zu nehmen, wie es Walter Höllerer mit seinem Gedicht „Ich sah ich hörte“ getan hat. Namhafte Kollegen, wie Bachmann, Celan und Eich, lehnten eine derartige Transparenz ab. Dabei geht es selbstverständlich nicht darum, problematische lyrische Texte einem ungeduldigen Leser in anderen, einfacheren Worten vorzukauen, sondern allenfalls um eine Geste auf eine intendierte Deutungsrichtung.
Ein Grund für Höllerers Offenlegung mag eine gewisse Konsequenz sein, angedenk seiner vielbeachteten, anregenden und richtungs-weisenden theoretischen Schriften über die Dichtkunst, als Lyriker selbst einmal in den Spiegel seiner Theorie zu schauen. Eine Theorie im übrigen, die auf Dogmatismus verzichtet und sich dank Höllerers Weitsicht als ausdrücklich an ihre Zeit gebunden betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Wo beginnt moderne Lyrik?
3 Merkmale der modernen Lyrik
4 Walter Höllerer zu “Ich sah ich hörte”
5 Notizen zu Struktur und Aufbau
6 Schlußbetrachtung
7 Literaturverzeichnis
8 Anhang
Anhang 1: Drei weitere Deutungsmodelle
Anhang 2: “Ich sah ich hörte” (mit Zeilennumerierung)
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