In Zeiten von wirtschaftlichen Krisen, Bankenkollapsen und Rezessionsängsten wird die Frage laut, wie wirksam staatliche Interventionen sind, inwiefern sie ausgeweitet oder be-grenzt werden sollten und ob überhaupt ein System staatlicher Regulierungen den gestellten Anforderungen gerecht wird.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich die staatlichen Interventionen in ihrer Vielfalt vergrößert. Der Staat schützt nicht mehr lediglich vor Raub und sichert das Eigentum eines jeden Individuums, welches im Einflussbereich des Staates ist. Vielmehr sind nun auch Rassendiskriminierung sowie unternehmensspezifische Regulierungen Gegenstand präsenter staatlicher Eingriffe [Becker 1968: S. 169]. Als ökonomische Rechtfertigung dient dabei das Selektionsprinzip, welches von Hans-Werner Sinn, einem der anerkanntesten deutschen Ökonomen, definiert wurde: „Das Selektionsprinzip besagt, dass Staaten jene ökonomische Aktivitäten übernommen haben, für deren Erledigung sich der private Markt als unfähig erwies.“ [Sinn 1997: S. 248]. Dadurch ergibt sich nach Sinn für den Staat die Implikation, dass dieser als essentielles Glied in das Wirtschaftsgeschehen eingreifen muss, um die Unzulänglichkeit privater Institutionen auszugleichen.
Beispielhaft hierfür ist die Entwicklung der Staatsquote in Deutschland. Seit 1960 hat die Staatsquote bedingt durch Sozialreformen von 32,9% auf 48,5% (2003) zugenommen. Der von Bundesfinanzminister Steinbrück vorangetriebene Konsolidierungskurs führt nun erst seit 2004 zu einer stetigen Abnahme dieser Quote und rangierte im Jahr 2007 bei 43,8%. Allgemeine ökonomische Ansätze vertreten dabei den Standpunkt, dass eine adäquate Absenkung der Staatsquote „als positiv für das Wirtschaftswachstum eingeschätzt“ werden kann [Bundesinnenministerium für Finanzen 2008]. Daher ist die Staatsquote, zumindest der Theorie nach, ein Kalkül, um die Einfluss staatlicher Interventionen auf das wirtschaftliche System zu messen.
Vor dem Hintergrund des aktuellen wirtschaftlichen Zusammenbruchs, welcher zumindest teilweise Ausdruck eines Staatsversagens ist, ist es allerdings fraglich, ob die abnehmenden staatlichen Eingriffe zu mehr Prosperität führen.
INHALTSVERZEICHNIS
I. Abbildungsverzeichnis
1. Zielsetzung und Gliederung der Arbeit
2. Ökonomische Konzeptionen in der Anarchie
2.1. Die zwei Sichtweisen in derökonomischen Lehre der Anarchie
2.2. Ökonomische Betrachtung von Kooperation
2.3. Kritische Folgerungen aus der Anarchie
3. Staatliches System als Status Quo
3.1. Staatliche Evolution aus der Kooperation: Eine modelltheoretische Analyse
3.2. Wirtschaftliche und soziale Begründung staatlicher Interventionen
4. Auflösung des staatlichen Verbundes
4.1. Motive und Rechtfertigungsgründe für die Wiederabschaffung des Staates
4.2. Konzeption eines Minimalstaates als alternative Herrschaftsform
5. Zusammenfassung und Politikimplikationen
6. Quellen- und Literaturverzeichnis
7. Anhang
- Citation du texte
- Eugen Dimant (Auteur), 2009, Die Ökonomie der Anarchie: Braucht die Gesellschaft einen Staat?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165867
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