Skizziert werden zunächst die wirtschaft-, kirchen-, frömmigkeits- sowie geschlechtergeschichtlichen Rahmenbedingungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der rollenmäßigen Zurückdrängung der bürgerlichen Frau in das Haus und auf der Beschreibung von Ursachen und Motiven für das Streben nach einer eigenständigen weiblichen Berufstätigkeit seit den 1830er Jahren.
Anschließend wir die religiöse und soziale Prägung Friederike Fliedners und das Rollenverständnis der Geschlechter in ihrer Ehe mit Theodor Fliedner herausgearbeitet.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Entstehung des Kaiserswerther Diakonissenhauses. Im Zuge dessen werden Bezugspunkte und Begründungsmuster, auch für das kirchliche Amt der Diakonisse benannt.
Abschließend erfolgt eine differenzierte Bewertung des Lebenswerkes Friederike Fliedners. Ebenso ausgewogen fällt das historisch-theologische Gesamturteil über die Bedeutung des Diakonissenberufes aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen: Die Soziale Frage
- Historische und soziale Situation
- Die Rolle der evangelischen Kirche
- Soziale Verdienste der Erweckungsbewegung
- Die Rolle der Frau im Bürgertum des beginnenden 19. Jahrhunderts
- Die Herausbildung der bürgerlichen Familie
- Die neuen Aufgaben der bürgerlichen Frau
- Der Wunsch nach beruflicher Verwirklichung
- Zusammenfassung
- Friederike Fliedner und die Anfänge des Mutterhausdiakonie
- Biographischer Abriss (1800-1828)
- Die Ehe der Fliedners und das Frauenleitbild von Theodor Fliedner
- Das Kaiserswerther Diakonissenmutterhaus
- Quellen für die Entwicklung
- Die Zielgruppe
- Die Gründung und Entwicklung
- Friedericke Fliedners Rolle als Vorsteherin
- Das Mutterhaussystem
- Die Ausbildung und Arbeit der Diakonisse
- Friederike Fliedner – missglückte oder gelungene Biographie einer berufstätigen Frau?
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Situation von Frauen im Bürgertum der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland, insbesondere den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und dem Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung. Im Fokus steht Friederike Fliedner und ihre Rolle bei der Entwicklung des ersten Diakonissenmutterhauses als neue Berufsperspektive für Frauen. Die Arbeit beleuchtet den historischen und sozialen Kontext, die Rolle der evangelischen Kirche und der Erweckungsbewegung, sowie die Bedeutung der Mutterhausdiakonie für Frauen.
- Die soziale Frage im frühen 19. Jahrhundert
- Die Rolle der Frau im Bürgertum
- Friederike Fliedners Biographie und ihr Wirken
- Die Entstehung und Entwicklung des Kaiserswerther Diakonissenmutterhauses
- Das Diakonissenamt als Berufsperspektive für Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Bedeutung Friederike Fliedners für Kirche und Gesellschaft im Hinblick auf das Diakonissenamt als Berufsperspektive für Frauen im frühen 19. Jahrhundert. Sie betrachtet den Konflikt zwischen gesellschaftlicher Einstellung zur Frauenberufstätigkeit und dem Wunsch nach beruflicher Verwirklichung. Die Arbeit skizziert zunächst die Rahmenbedingungen des frühen 19. Jahrhunderts, bevor sie sich detailliert mit Friederike Fliedners Leben und Werk befasst.
Rahmenbedingungen: Die Soziale Frage: Dieses Kapitel beschreibt den gesellschaftlichen und historischen Kontext des frühen 19. Jahrhunderts in Deutschland, geprägt vom Übergang zur Industriegesellschaft und der damit verbundenen „Sozialen Frage“. Es analysiert die Auswirkungen der Industrialisierung und der Bauernbefreiung, wie Bevölkerungswachstum, Landflucht, Arbeitslosigkeit und Verelendung. Die Rolle der evangelischen Kirche, ihre anfängliche Unfähigkeit, die sozialen Probleme zu bewältigen, und ihr späterer Beitrag durch soziale Dienste und die Erweckungsbewegung werden ebenfalls beleuchtet.
Die Rolle der Frau im Bürgertum des beginnenden 19. Jahrhunderts: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Frau im Bürgertum des frühen 19. Jahrhunderts. Es beschreibt die Herausbildung der bürgerlichen Familie und die neuen Aufgaben der bürgerlichen Frau, die oft im Widerspruch zu ihrem Wunsch nach beruflicher Verwirklichung standen. Der gesellschaftliche Druck und die begrenzten Möglichkeiten für Frauen werden detailliert untersucht.
Friederike Fliedner und die Anfänge des Mutterhausdiakonie: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf Friederike Fliedner und die Gründung des Kaiserswerther Diakonissenmutterhauses. Er beinhaltet einen biographischen Abriss, die Beschreibung der Ehe mit Theodor Fliedner und deren gemeinsames Wirken. Die Entwicklung des Mutterhauses, die Zielgruppe, die Ausbildung und die Arbeit der Diakonissen werden umfassend dargestellt, ebenso wie Friederike Fliedners Rolle als Vorsteherin und die Gestaltung des Mutterhaussystems.
Schlüsselwörter
Friederike Fliedner, Diakonissenmutterhaus, Kaiserswerth, Soziale Frage, Frauenberufstätigkeit, Bürgertum, 19. Jahrhundert, evangelische Kirche, Erweckungsbewegung, Berufsperspektive, Frauenrolle, Theodor Fliedner.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Friederike Fliedner und die Anfänge des Mutterhausdiakonie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Situation von Frauen im deutschen Bürgertum des frühen 19. Jahrhunderts, insbesondere den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und dem Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung. Der Fokus liegt auf Friederike Fliedner und ihrer Rolle bei der Entwicklung des ersten Diakonissenmutterhauses als neue Berufsperspektive für Frauen. Die Arbeit beleuchtet den historischen und sozialen Kontext, die Rolle der evangelischen Kirche und der Erweckungsbewegung, sowie die Bedeutung der Mutterhausdiakonie für Frauen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die soziale Frage im frühen 19. Jahrhundert, die Rolle der Frau im Bürgertum, Friederike Fliedners Biographie und ihr Wirken, die Entstehung und Entwicklung des Kaiserswerther Diakonissenmutterhauses, und das Diakonissenamt als Berufsperspektive für Frauen. Es wird der historische Kontext der Industrialisierung, die Rolle der evangelischen Kirche und die Erweckungsbewegung beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Rahmenbedingungen (die soziale Frage), ein Kapitel zur Rolle der Frau im Bürgertum, ein Kapitel über Friederike Fliedner und die Anfänge des Mutterhausdiakonie, und eine Schlussbetrachtung. Das Kapitel über Friederike Fliedner umfasst einen biographischen Abriss, die Beschreibung ihrer Ehe mit Theodor Fliedner und die detaillierte Darstellung der Entwicklung des Kaiserswerther Diakonissenmutterhauses.
Welche Rolle spielte Friederike Fliedner?
Friederike Fliedner spielte eine zentrale Rolle bei der Gründung und Entwicklung des Kaiserswerther Diakonissenmutterhauses. Die Arbeit untersucht ihre Biographie, ihre Ehe mit Theodor Fliedner und ihr gemeinsames Wirken. Ihr Einfluss auf die Gestaltung des Mutterhaussystems, die Ausbildung der Diakonissen und die Arbeit des Mutterhauses wird detailliert dargestellt.
Welchen Einfluss hatte die evangelische Kirche und die Erweckungsbewegung?
Die Arbeit untersucht die Rolle der evangelischen Kirche und der Erweckungsbewegung im Kontext der sozialen Frage des frühen 19. Jahrhunderts. Es wird beleuchtet, wie diese Institutionen anfänglich auf die sozialen Probleme reagierten und wie sie später durch soziale Dienste, wie das Diakonissenmutterhaus, einen Beitrag zur Lösung der Probleme leisteten.
Was war die "Soziale Frage" des 19. Jahrhunderts?
Die "Soziale Frage" beschreibt die sozialen Probleme des frühen 19. Jahrhunderts in Deutschland, die durch den Übergang zur Industriegesellschaft entstanden. Dazu gehören Bevölkerungswachstum, Landflucht, Arbeitslosigkeit und Verelendung der Bevölkerung. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Industrialisierung und der Bauernbefreiung auf die soziale Situation.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friederike Fliedner, Diakonissenmutterhaus, Kaiserswerth, Soziale Frage, Frauenberufstätigkeit, Bürgertum, 19. Jahrhundert, evangelische Kirche, Erweckungsbewegung, Berufsperspektive, Frauenrolle, Theodor Fliedner.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen und deren Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung im frühen 19. Jahrhundert. Sie analysiert Friederike Fliedners Beitrag zur Schaffung einer neuen Berufsperspektive für Frauen durch die Entwicklung des Diakonissenmutterhauses und setzt dies in den historischen und sozialen Kontext ein.
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- Mirjam Höntsch (Autor), 2008, Die Bedeutung Friederike Fliedners für Kirche und Gesellschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165581