„Früher war alles anders!“ Diese Beobachtung machen heute viele ältere Menschen, aber auch Erzieherinnen, Lehrerinnen und Lehrer. Die Gründe sind vielfältig und liegen außer in familiären Veränderungen auch in gesellschaftlichen und sozial- ökologischen Strukturen. Kindheit befindet sich in einem stetigen Wandel, der vor allen Dingen in den letzten Jahrzehnten so rasch abgelaufen ist, wie nie zuvor. Besonders auffällig finde ich hierbei, dass sich die Wissenschaft häufig an den negativen Veränderungen von Kindern orientiert und sowohl die Stärken als auch die Vorteile der veränderten Gesellschaft außer Acht lässt oder ins Abseits rückt. Spricht man von veränderter Kindheit, so spricht man von veränderten Familienstrukturen in denen die Kinder teilweise schon seit der Geburt nur mit einem Elternteil aufwachsen, die Scheidung ihrer Eltern im Kindesalter hautnah miterleben müssen oder anschließend in einer Patchworkfamilie aufwachsen. Spricht man von veränderter Kindheit, so spricht man auch von beengten Wohnverhältnissen in denen den Kindern keine Spiel- und Bewegungsräume zur Verfügung stehen und somit keine ausreichende Bewegung im Kindesalter gewährleistet werden kann. Der Alltag der Kinder verlagert sich von draußen nach drinnen. Wurde früher die nähere Umgebung oder die Straße als Spiel- und Erlebnisraum genutzt, ist es für die Kinder in der heutigen Zeit zumeist die elterliche Wohnung. Daraus wiederum folgt, dass durch den ansteigenden Bewegungsmangel und die einseitige Ernährung viele Kinder an Übergewicht leiden, ebenso Herz- Kreislauf- Schwächen, Haltungs- und Koordinationsschwächen auftreten. Betrachtet man diese Darstellung so fällt ein Kreislauf auf, der sich durch das Leben der Kinder ziehen kann, die keine Gelegenheit zur Bewegung haben oder keine Freude daran finden. Kinder, die sich nicht ausreichend bewegen, können gesundheitliche Probleme bekommen und gesundheitliche Probleme führen wiederum zu Schwierigkeiten sich zu bewegen, somit zu Unlust an der Bewegung und einhergehendem Motivationsverlust. Denkt man an „Verhäuslichung“, wie die neue Wohnsituation gerne in der Wissenschaft betitelt wird, spielt die Nutzung der Medien in fast jedem Haushalt eine große Rolle. Kinder verbringen heute leider einen Großteil ihrer Freizeit vor dem Fernseher, der durch seine domestizierende Funktion sie dazu zwingt, in der Wohnung zu bleiben und andere Aktivitäten in den Hintergrund zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bewegung im Leben von Kindern
- Bedeutungsaspekte der Bewegung für die kindliche Entwicklung
- Folgen bewegungshemmender Bedingungen
- Bewegte Grundschule
- Der Klassenraum
- Das Sitz- und Arbeitsverhalten
- Die Bewegungspause
- Bewegter Unterricht
- Sportunterricht
- Außerunterrichtliche Bewegungsangebote
- Der Schulhof - Die Pausengestaltung
- Projekt: „Mehr Bewegung auf dem Schulhof. Planen- Gestalten- Spielen.“
- Das Projektverständnis nach Gudjons
- Darstellung der Projektplanung
- Ideen sammeln
- Gespräch mit der Schulleitung
- Spendenaktion
- Der Aktionstag
- Umsetzung
- Konzeption der Schulhofumgestaltung
- Ist das Projekt „wirklich“ ein Projekt?
- Schlusswort
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die veränderte Kindheit und ihre Auswirkungen auf das Bewegungsverhalten von Kindern. Sie analysiert die Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung und zeigt die Folgen von Bewegungsmangel auf. Ziel ist es, die Bedeutung einer "Bewegten Grundschule" zu verdeutlichen und ein Projekt zur Umgestaltung des Schulhofs mit dem Titel „Mehr Bewegung auf dem Schulhof. Planen-Gestalten-Spielen.“ zu präsentieren.
- Veränderte Kindheit und ihre Auswirkungen auf Bewegung
- Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung
- Folgen von Bewegungsmangel
- Konzept der Bewegten Grundschule
- Projekt zur Schulhofumgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die veränderte Kindheit und ihre Auswirkungen auf das Bewegungsverhalten von Kindern. Kapitel 2 analysiert die Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung und die Folgen von Bewegungsmangel. Kapitel 3 befasst sich mit dem Konzept der Bewegten Grundschule und seinen verschiedenen Aspekten. Kapitel 4 stellt das Projekt „Mehr Bewegung auf dem Schulhof. Planen-Gestalten-Spielen.“ vor und erläutert seine Planung, Umsetzung und Konzeption. Das Schlusswort fasst die Ergebnisse zusammen.
Schlüsselwörter
Bewegte Grundschule, veränderte Kindheit, Bewegungsmangel, Schulhofgestaltung, Projekt, Planen-Gestalten-Spielen, kindliche Entwicklung.
- Quote paper
- Sabrina Spahr (Author), 2008, Eine Bewegte Grundschule als Antwort auf die veränderte Kindheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164802
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