Vorwort
Als ich mich dazu entschlossen habe eine fachspezifische Themenstellung im Fach „ Bild – Objekt – Material – Gestaltung“ zu schreiben, um mich so fast ein ganzes Schuljahr intensiv mit einem spezifischen Thema auseinanderzusetzen, entschied ich mich für den Surrealismus.
Ich habe mich einerseits für dieses Thema entschieden weil mich diese, in gewisser Art und Weise, absurden Bilder immer schon fasziniert haben. Sie beeindruckten mich durch ihre etwas andere Kunstrichtung die ich vorher noch nicht wahrgenommen hatte. Surrealistische Kunstwerke versteht man meist erst auf den 2. oder 3. Blick. Oft muss ich mir ein Bild einige Male ansehen um zu verstehen was der Künstler damit ausdrücken will.
Andererseits habe ich mich für dieses Thema entschieden weil ich mehr in die Welt des Traums und der Phantasie eintauchen wollte. Die Gesellschaft gibt uns mittlerweile einen großen Teil unserer Lebensweisen und Werte vor. Durch Mitmenschen, Medien und vor allem durch Werbung werden wir mit Informationen überflutet. Die Phantasie wird in uns Menschen immer weniger. Je älter wir werden desto „unwichtiger“ erscheint sie. Deswegen ist es sehr wichtig diese große Welt der Phantasie zu bewahren. In Kindern ist dieses Potenzial noch nicht erschöpft. Sie haben noch viel Phantasie und Schaffenslust, darum finde ich es umso wichtiger dieses Talent zu fördern. Ich möchte den Surrealismus so gut es mir gelingt im Kindergarten thematisieren, denn Kreativität und Phantasie spielen eine große Rolle für das spätere schulische Lernen und für eine innovative Umweltbewältigung. Phantasie und Kreativität verbinden die Innen- und Außenwelt und stärken auch das Selbstbewusstsein der Kinder.
So habe auch ich mich sofort darum bemüht meine eigene Einstellung zu ändern und meine Träume und Gedanken bewusster wahrzunehmen. Seit ich mich mit dem Surrealismus auseinander gesetzt habe, habe ich begonnen meine Träume (soweit ich mich am nächsten Tag noch daran erinnern konnte) und Gedanken aufzuschreiben. Viele Ideen habe ich erst beim Schreiben bekommen und so ist mir auch klar geworden wie wertvoll es ist, mehr auf sich selbst zuhören und nicht zu versuchen den gesellschaftlichen Zwängen gerecht zu werden.
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Vorwort
Als ich mich dazu entschlossen habe eine fachspezifische Themenstellung im Fach „ Bild – Objekt – Material – Gestaltung“ zu schreiben, um mich so fast ein ganzes Schuljahr intensiv mit einem spezifischen Thema auseinanderzusetzen, entschied ich mich für den Surrealismus.
Ich habe mich einerseits für dieses Thema entschieden weil mich diese, in gewisser Art und Weise, absurden Bilder immer schon fasziniert haben. Sie beeindruckten mich durch ihre etwas andere Kunstrichtung die ich vorher noch nicht wahrgenommen hatte. Surrealistische Kunstwerke versteht man meist erst auf den 2. oder 3. Blick. Oft muss ich mir ein Bild einige Male ansehen um zu verstehen was der Künstler damit ausdrücken will.
Andererseits habe ich mich für dieses Thema entschieden weil ich mehr in die Welt des Traums und der Phantasie eintauchen wollte. Die Gesellschaft gibt uns mittlerweile einen großen Teil unserer Lebensweisen und Werte vor. Durch Mitmenschen, Medien und vor allem durch Werbung werden wir mit Informationen überflutet. Die Phantasie wird in uns Menschen immer weniger. Je älter wir werden desto „unwichtiger“ erscheint sie. Deswegen ist es sehr wichtig diese große Welt der Phantasie zu bewahren. In Kindern ist dieses Potenzial noch nicht erschöpft. Sie haben noch viel Phantasie und Schaffenslust, darum finde ich es umso wichtiger dieses Talent zu fördern. Ich möchte den Surrealismus so gut es mir gelingt im Kindergarten thematisieren, denn Kreativität und Phantasie spielen eine große Rolle für das spätere schulische Lernen und für eine innovative Umweltbewältigung. Phantasie und Kreativität verbinden die Innen- und Außenwelt und stärken auch das Selbstbewusstsein der Kinder.
So habe auch ich mich sofort darum bemüht meine eigene Einstellung zu ändern und meine Träume und Gedanken bewusster wahrzunehmen. Seit ich mich mit dem Surrealismus auseinander gesetzt habe, habe ich begonnen meine Träume (soweit ich mich am nächsten Tag noch daran erinnern konnte) und Gedanken aufzuschreiben. Viele Ideen habe ich erst beim Schreiben bekommen und so ist mir auch klar geworden wie wertvoll es ist, mehr auf sich selbst zuhören und nicht zu versuchen den gesellschaftlichen Zwängen gerecht zu werden.
1. Was ist Surrealismus?
Der Surrealismus entwickelte sich 1924 aus einer Richtung des Dadaismus. Der Dadaismus lehnte die bürgerlichen Werte ab und bevorzugte in den Kunstwerken Sinnloses und Zufälliges. Er stellte eine Provokation und Rebellion gegenüber der Gesellschaft dar und dauerte nur kurze Zeit. Eine weitere Vorstufe des Surrealismus war die sogenannte „metaphysische Malerei“ (Pittura metafisica), eine Richtung der modernen italienischen Malerei. Ihre Vertreter malten unwirkliche, ruhige Traumwelten und versuchten, „hinter die Dinge“ zu sehen und Rätselhaftes zu entdecken. Ein wichtiger Maler der Pittura metafisica war Giorgio de Chirico.
André Breton, der früher auch ein Vertreter des Dadaismus war, gründete im Jahr 1924 den Surrealismus. Da er eine der wichtigsten Personen im Surrealismus war möchte ich zunächst näher auf ihn eingehen.
André Breton wurde am 18. 2. 1896 in Tinchebray (Orne) geboren. Nach dem Besuch der École communale war er von 1906 bis 1912 Schüler des Collège Chaptal und besuchte ab 1913 die Höhere Technische Lehranstalt als Vorbereitung für sein Medizinstudium. Während seines Studiums wurde er jedoch zum Sanitärdienst eingezogen. Er arbeitet dort in einer psychiatrischen Anstalt und beschäftigt sich mit den Arbeiten von Sigmund Freud, den er 1921 dann auch treffen sollte. Später brach er sein Studium ab um freiberuflicher Schriftsteller zu werden. Während des ersten Weltkrieges versorgte Breton in Nantes Geisteskranke und schloss sich 1916 zunächst der dadaistischen Bewegung an. 1923 trennt er sich jedoch wieder von den Dadaisten und veröffentlicht 1924 das erste „Manifest des Surrealismus“. Weiters gründet er die Zeitschrift „La Révolution surréaliste“ und von diesem Zeitpunkt an existierte der Surrealismus in Paris als offizielle Vereinigung unter Bretons Führung.
Breton ist also Motor und Cheftheoretiker des Surrealismus. In seinem vorhin erwähnten Manifest formulierte er die Leitsätze der Bewegung. Um nun genau sagen zu können was der Surrealismus ist und was er bewirken will, möchte ich Bretons Definition des Surrealismus zitieren.
„SURREALISMUS, Substantiv, m., reiner, psychischer Automatismus, durch welchen man, sei es mündlich, sei es schriftlich, sei es auf jede andere Weise, den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken sucht. Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle und außerhalb aller ästhetischen oder ethischen Fragestellungen.
ENZYKLOPÄDIE. Philosophie. Der Surrealismus beruht auf dem Glauben an die höhere Wirklichkeit gewisser, bis heute vernachlässigter Assoziations-Formen, an die Allgewalt des Traums, an das absichtsfreie Spiel des Gedankens. Er zielt auf die endgültige Zerstörung aller psychischen Mechanismen und will sich zur Lösung der hauptsächlichen Lebensprobleme an ihre Stelle setzen. [. . .]“ (André Breton, 1924, S. 26 - 27)
Vorahnungen, Assoziationen, Träume, Fantasie und Wahnvorstellungen sollten also stärker beachtet und mit der Wirklichkeit, mit dem Rationalen und Logischen zu einer absoluten „Überwirklichkeit“ verknüpft werden. Der Surrealismus war nicht so sehr ein Kunststil, er war eher eine ganz besondere Haltung der Künstler, mit der sie ihr Unterbewusstes und ihre Träume verarbeiteten. Ihre Erlebnisse setzten sie durch ihre Malereien in Beziehung zu der Wirklichkeit und Realität. Dadurch dass jeder Künstler seine individuellen Ängste, Fantasien und Träume darstellte bildeten die surrealistischen Werke keine stilistische Einheit und hatten aus diesem Grund auch keine gemeinsamen Inhalte. Was sie jedoch gemeinsam hatten waren die angewendeten Techniken, denn zur Umsetzung ihrer Werker wurden automatische Techniken entwickelt die die „Automatisierung“ des Schaffensprozesses ermöglichen sollte.
Auf die Techniken möchte ich jedoch erst später zurück kommen, denn wichtiger erscheint mir zunächst der Aspekt nach dem Unterbewussten und der Traumdeutung nach Sigmund Freud. Seine Arbeiten und Theorien wurden von André Breton und anderen Surrealisten gründlich studiert und später auch oft in surrealistische Werke eingebunden.
2. Die Psychoanalyse nach Sigmund Freud (1856 – 1939)
Die Surrealisten waren der Ansicht, dass die neuen Erkenntnisse der Wissenschaft, wie die Psychoanalyse, eine neue Haltung gegenüber dem Leben erforderten. Sie gingen bei ihrem künstlerischen Handeln von der Psychoanalyse Sigmund Freuds aus. Er wandte bei seinen Patienten die Hypnose an, um verdrängte, traumatische Kindheitserlebnisse wieder bewusst zu machen und dadurch psychische Störungen zu heilen. Er betonte den Wert von Erinnerung und Erfahrungen und die Bedeutung von Träumen als Mittel, das Unterbewusstsein ans Licht zu bringen.
2.1. Bewusstes, Vorbewusstes und Unbewusstes
Freud erkannte anhand von Erfahrungen mit seinen Patienten, dass es räumliche Unterscheidungen von drei psychischen Bereichen der menschlichen Seele gibt:
1. Das Bewusste: Den verschiedenen Inhalten des Bewusstseins kann nach Belieben Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie können aber auch beiseite gelegt werden (Vorstellungen, Gedanken und Wahrnehmungen).
2. Das Vorbewusste: Das sind seelische Inhalte, auf die das Bewusstsein nicht sofort zugreifen kann, sie tauchen jedoch beim Suchen nach Zusammenhängen auf (wie der Name eines länger nicht gesehenen Bekannten, den man auf der Straße trifft). Diese Inhalte sind relativ leicht zugängliche Gedächtnisinhalte.
3. Das Unbewusste: Trotz großer Anstrengung kann ein seelischer Inhalt nicht direkt bewusst gemacht werden; man benötigt dazu bestimmte Methoden wie die psychoanalytische Technik oder auch die Hypnose. Die Hypnose wird in der Psychoanalyse jedoch nicht mehr eingesetzt. Nach Freud ist das Unbewusste des Menschen ein System, das vor allem aus verdrängten oder abgewehrten Bewusstseinsinhalten besteht. Das Unbewusste beinhaltet vor allem die Triebe. Diese unterliegen nach Freud, einer „Urverdrängung“. Sie beeinflussen aber dennoch, auch ohne bewusstes Wissen, die Handlungen der Menschen. Diese Verdrängung erleben wir symbolisch in unseren Träumen. In den Träumen erleben wir was uns tief im Unbewussten beschäftigt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Grafik frei nach Ruch/Zimbardo (1974) S.366
Die Künstler versuchten nicht, die äußere Wirklichkeit darzustellen sondern machten das Unbewusste und Triebhafte zum Thema. Sie wollten das unbewusste Erleben festhalten und versuchten die Phantasie durch Rausch- und Traumzustände zu befreien. Sie wollten den kontrollierten Verstand ausschalten und Visionen und surrealistische Vorstellungen hervorrufen. Deswegen verwendeten sie künstlichen Schlaf, Hypnose und Halluzinationen. Spontane Einfälle und Visionen nach der Einnahme von Drogen, im Halbschlaf oder aufgrund von Hypnose waren die Ausgangsbasis für ihre Werke.
2.2. Traumdeutung
Sigmund Freud vertritt die Ansicht, dass Träume verdeckte Wunscherfüllungen sind. Die Wunscherfüllung im Traum gehört zum inneren Wesen des Traumes.
Für ihn waren alle Träume Wunscherfüllungen, d.h., in den Träumen treten verdrängte und verbotene Wünsche in symbolisch verkleideter Form auf, die ins Bewusstsein drängen, aber von diesem zunächst abgewehrt werden.
Es gibt 3 Klassen von Träumen:
- Träume, die einen unverdrängten Wunsch unverhüllt darstellen; dies sind eher kindliche Träume und sind bei Erwachsenen immer seltener.
- Träume, die einen verdrängten Wunsch verhüllt zum Ausdruck bringen; wohl die Mehrheit alle unserer Träume. Um diese Träume zu verstehen ist meistens eine Analyse notwendig.
- Träume, die zwar einen verdrängten Wunsch darstellen, aber ohne Verhüllung auftreten. Diese Träume sind häufig von Angst begleitet. Oft wird der Traum durch diese Angst unterbrochen.
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- Citation du texte
- Katrin Völkl (Auteur), 2011, Surrealismus - Traum und Phantasie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164598
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