Es soll versucht werden, ein Bild der Repression gegen die Juden zu zeigen, welches alles andere bis zu diesem Schicksalsjahr Dagewesene in den Schatten stellt. Hierbei wird versucht, eine Aufstellung der wirtschaftlichen Repressalien mit den sozialen und zwischenmenschlichen Hindernissen zusammenzuführen. Es wird auf die Ausschaltung im Berufs- und Kapitalwesen ebenso eingegangen wie auf das kulturelle und soziale Leben der Juden.
Die Quellenarbeit beschränkt sich vorwiegend auf das Reichsgesetzblatt mit seinen nahezu unerschöpflichen antijüdischen Gesetzen und Verordnung. Als Ergänzung hierzu wird die Sammlung antisemitischer Gesetze und Verordnungen von Walk benutzt. Des Weiteren wurde ein Presserzeugnis des Jahres 1938 ausgewertet, um die vielschichtige antisemitische Propaganda der faschistischen Regierung gegen die Juden nachzuweisen.
Als ein Hauptelement der Betrachtungen muss die nahezu unersetzbare Sammlung der Tagebücher Victor Klemperers genannt werden. Diese Augenzeugenberichte und persönlichen Wertungen und Einschätzungen Klemperers dienen als eine Art Folie, um die Vakanz und Eindringlichkeit vieler Repressionen in ein Bild neuer Dimension zu stellen. Alle Ausführungen erhalten durch ihn ein lebendiges und zugleich erschreckenderes Bild. Der Antisemitismus sind nun nicht mehr bloße Gesetze, Verordnungen und Propaganda, sondern Wut, Verzweiflung, Trauer, Resignation und Enttäuschung Victor Klemperers.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Ausgrenzung der Juden aus dem beruflichen Leben
2.1. Das Beispiel der im Deutschen Reich praktizierenden jüdischen Ärzte
2.2. Das Beispiel der im Deutschen Reich tätigen jüdischen Rechtsanwälte
2.3. Das „Gesetz zur Änderung der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich“ als Resumee der Gesamtsituation
3. Die Ausbeutung sämtlichen Kapitals der Juden
3.1. Die Erfassung aller jüdischen Gewerbe
3.2. Die Ausbeutung des jüdischen Privatkapitals
3.3. Die Motive und Anlässe der forcierten Unterdrückung und Ausbeutung
4. Die gesellschaftliche und zwischenmenschliche Ausgrenzung der Juden
4.1. Die Diskriminierung durch Beschränkungen in kulturellen und öffentlichen Einrichtungen
4.2. Die propagandistische Hetze in der deutschen Presse
4.3. Die Änderung der Vornamen der Juden
5. Der Pogrom und das nun endgültige Wirken gegen die Juden als Vorbereitung der „Endlösung“
6. Schlussbemerkungen
7. Quellenverzeichnis
8. Literaturverzeichnis
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