Im Zuge der immer kürzer werdenden Innovationszyklen und der Globalisierung wird
es für Unternehmen immer schwieriger Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern
zu erzielen. Alle Unternehmen haben theoretisch den gleichen Zugang zu den
klassischen Produktionsfaktoren und können die Endprodukte auf den gleichen Märkten
absetzen. Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen besonders wichtig, sich der
Bedeutung von immateriellen Werten bewusst zu werden. Hierunter lassen sich unter
anderem Begriffe wie Wissen, Kompetenz, Kundenbeziehungen oder Netzwerke
zusammenfassen.1 Durch das Management dieser Werte können Unternehmen
effizienter arbeiten (z.B. durch die Nutzung von Datenbanken) und somit erheblich
Kosten sparen.2 Zukünftig wird es zu einer zentralen Aufgabe des Controlling,
wesentliche immaterielle Werttreiber und deren Wirkung auf den Unternehmenswert zu
identifizieren.3
Ziel dieser Arbeit ist es ausgewählte Ansätze zur Steuerung von immateriellen Werten
vorzustellen. Dazu werden zunächst in dem folgenden Kapitel einige Grundlagen
erörtert. Auf diese Basis aufbauend werden in Kapitel 3 die verschiedenen
Steuerungskonzepte kategorisiert, beschrieben und analysiert. Die Bewertung erfolgt
anhand von selbst entwickelten Anforderungskriterien. Dabei wird nicht nur die
Tauglichkeit als Steuerungsinstrument bewertet, sondern auch deren praktische
Anwendbarkeit. Abschließend wird in dem Fazit eine zusammenfassende Würdigung
erstellt. Darüber hinaus wird in Form eines Ausblicks erörtert, wo noch
Handlungsbedarf besteht.
2. Grundlagen
Im Folgenden werden die Bergriffe „Immaterielle Werte“ und „Steuerung“ definiert.
Des weiteren erfolgt eine Kategorisierung von immateriellen Werten sowie die
Ableitung von Anforderungskriterien für die Bewertung von Steuerungskonzepten.
1 Vgl. HALLER, A./DIETRICH, R. (2001), S. 1045 f.
2 Vgl. im Internet: FRAUNHOFER IPK BERLIN (2003).
3 Vgl. STOI, R. (2003), S. 181.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1. Charakterisierung von Intellectual Capital
2.2. Anforderungskriterien an Steuerungskonzepte
3. Analyse ausgewählter Verfahren zur Steuerung von Intellectual Capital
3.1. Klassifikation von Ansätzen
3.2. Marktwert-Buchwert-Verfahren und Tobin’s q
3.2.1. Darstellung
3.2.2. Kritische Betrachtung
3.3. Intellectual Capital Navigator
3.3.1. Darstellung
3.3.2. Kritische Betrachtung
3.4. Knowledge Capital Wheel
3.4.1. Darstellung
3.4.2. Kritische Betrachtung
4. Zusammenfassende Würdigung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Intellectual Capital Navigator
Abb.2: Knowledge Capital Wheel
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Im Zuge der immer kürzer werdenden Innovationszyklen und der Globalisierung wird es für Unternehmen immer schwieriger Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern zu erzielen. Alle Unternehmen haben theoretisch den gleichen Zugang zu den klassischen Produktionsfaktoren und können die Endprodukte auf den gleichen Märkten absetzen. Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen besonders wichtig, sich der Bedeutung von immateriellen Werten bewusst zu werden. Hierunter lassen sich unter anderem Begriffe wie Wissen, Kompetenz, Kundenbeziehungen oder Netzwerke zusammenfassen.[1] Durch das Management dieser Werte können Unternehmen effizienter arbeiten (z.B. durch die Nutzung von Datenbanken) und somit erheblich Kosten sparen.[2] Zukünftig wird es zu einer zentralen Aufgabe des Controlling, wesentliche immaterielle Werttreiber und deren Wirkung auf den Unternehmenswert zu identifizieren.[3]
Ziel dieser Arbeit ist es ausgewählte Ansätze zur Steuerung von immateriellen Werten vorzustellen. Dazu werden zunächst in dem folgenden Kapitel einige Grundlagen erörtert. Auf diese Basis aufbauend werden in Kapitel 3 die verschiedenen Steuerungskonzepte kategorisiert, beschrieben und analysiert. Die Bewertung erfolgt anhand von selbst entwickelten Anforderungskriterien. Dabei wird nicht nur die Tauglichkeit als Steuerungsinstrument bewertet, sondern auch deren praktische Anwendbarkeit. Abschließend wird in dem Fazit eine zusammenfassende Würdigung erstellt. Darüber hinaus wird in Form eines Ausblicks erörtert, wo noch Handlungsbedarf besteht.
2. Grundlagen
Im Folgenden werden die Bergriffe „Immaterielle Werte“ und „Steuerung“ definiert. Des weiteren erfolgt eine Kategorisierung von immateriellen Werten sowie die Ableitung von Anforderungskriterien für die Bewertung von Steuerungskonzepten.
2.1. Charakterisierung von Intellectual Capital
Unter „Immateriellen Werten“ verseht man alle Werte eines Unternehmens, die physisch keine Substanz besitzen. Der Begriff „Intellectual Capital“ (IC) ist ein Synonym für immaterielle Werte[4] und „beinhaltet alle wertschöpfenden Komponenten [...], mit welchen ein Mehrwert bzw. ein Wettbewerbsvorteil erzielt werden kann und die bislang mit Hilfe klassischer Rechnungslegungs- und Buchführungsvorschriften nicht sichtbar gemacht werden konnten“[5]. Für eine weitere Konkretisierung ist eine Differenzierung in „Human Capital“, „Customer Capital“ und „Structural Capital“ sinnvoll. Das Human Capital umfasst das Wissen und die Kompetenz der Mitarbeiter. Das Customer Capital beinhaltet Kundenstamm und Kundenbeziehungen. Das Structural Capital ist die einzige IC-Kategorie, die sich tatsächlich im Eigentum des Unternehmens befindet. Dieser Bereich bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit der internen Struktur und enthält alles, was die Produktivität der Mitarbeiter fördert. Diese Kategorie umfasst sowohl interne Prozesse, Technologien, Erfindungen und Datenbanken, als auch die Unternehmensstrategie und –kultur, Visionen und Führungssysteme.[6] Alle drei Bereiche sind eng miteinander verbunden und bedingen sich gegenseitig. Eine Wertsteigerung wird also nicht allein durch eine IC-Kategorie sondern vielmehr durch die Interaktion aller drei Bereiche erzielt.[7]
2.2. Anforderungskriterien an Steuerungskonzepte
Unter Steuerung versteht man die ständige, zielgerichtete Beeinflussung eines Prozesses. Zur Steuerungsfunktion gehören sowohl die laufende Beobachtung der Planziele und der Vergleich mit dem Ist-Zustand, als auch alle Maßnahmen zur Einwirkung auf die Prozesse, um das Planziel zu sichern.[8]
Hieraus lassen sich folgende Anforderungskriterien für Konzepte zur Steuerung von Intellectual Capital ableiten:
1) „Identifikation von immateriellen Werten“
2) „Quantifizierbarkeit“
3) „Zukunftsorientierung“
4) „Beeinflussbarkeit“
Die ersten beiden Kriterien befassen sich mit der Abbildung des Ist-Zustandes. Unter „Identifikation von immateriellen Werten“ wird geprüft, ob überhaupt Intellectual Capital erkannt wird und ob ggf. einen Differenzierung z.B. nach den verschiedenen IC-Kategorien möglich ist. Des weiteren wird untersucht, ob nur Bestandsgrößen oder auch Stromgrößen (d.h. die Interaktion der einzelnen IC-Kategorien) offengelegt werden. Anschließend wird unter „Quantifizierbarkeit“ die Messbarkeit des Intellectual Capitals sowie der Aussagegehalt dieses Ergebnisses analysiert.
Bei „Zukunftsorientierung“ wird untersucht, inwieweit bei den Ansätzen Zielvorgaben bzw. eine Integration in die Gesamtsteuerung berücksichtigt werden. Hierunter kann folglich der Soll-Zustand des Intellectual Capitals subsumiert werden.
Unter „Beeinflussbarkeit“ wird die Möglichkeit einer eigentlichen Steuerung, also dem Abgleich der Soll- / Ist-Abweichung bewertet.
3. Analyse ausgewählter Verfahren zur Steuerung von Intellectual Capital
In diesem Kapitel werden drei Ansätze zur Steuerung von Intellectual Capital vorgestellt. Zunächst erfolgt eine Klassifikation der verschiedenen Verfahren. Anschließend werden die Modelle dargestellt und analysiert. Die Bewertung erfolgt anhand der oben definierten Anforderungskriterien. Darüber hinaus wird für jeden Ansatz die Praxistauglichkeit und Anwendbarkeit („Implementierfähigkeit“) analysiert.
3.1. Klassifikation von Ansätzen
Die verschiedenen Verfahren zur Steuerung des Intellectual Capitals eines Unternehmens lassen sich in zwei divergierende Gruppen gliedern, die als deduktiv-summarische und induktiv-analytische Verfahren bezeichnet werden.
Die deduktiv-summarischen Verfahren gehen von einer Bezifferung des Unterschiedes zwischen Marktwert und Buchwert eines Unternehmens aus. Solche deduktiv abgeleiteten Indikatoren bewerten das Intellectual Capital in monetärer Form.[9]
Induktiv-analytische Ansätze hingegen beschreiben und bewerten einzelne Elemente des Intellectual Capitals und versuchen sie in einer gezielten Gestaltung zugänglich zu machen. Derartige Verfahren sind weitgehend auf nicht-finanzielle Indikatoren beschränkt.[10]
3.2. Marktwert-Buchwert-Verfahren und Tobin’s q
Bei dem Marktwert-Buchwert-Verfahren und dem Tobin’s q – Ansatz handelt es sich um deduktiv-summarische Verfahren.[11] Da beide Verfahren aus der klassischen Finanzanalyse stammen und einen ähnlichen Gedanken verfolgen, werden sie auch im Folgenden zusammen bewertet.
3.2.1. Darstellung
Die einfachste Messgröße zur Bewertung des Intellectual Capitals ist die Differenz zwischen dem Markt- und dem Buchwert eines Unternehmens. Dieser Ansatz beruht auf der Theorie, dass alles, was nicht dem Buchwert zugerechnet werden kann, auf Intellectual Capital beruht. Wenn also beispielsweise Microsoft eine Markt-kapitalisierung von 86 Mrd. US$ und einen Buchwert von 7 Mrd. US$ aufweist, dann beträgt folglich das Intellectual Capital 79 Mrd. US$.[12]
Der Tobin’s q – Ansatz setzt den Marktwert eines Vermögensgegenstandes in Relation zu seinen Wiederbeschaffungskosten. Ist das Ergebnis q<1, dann ist der Marktwert dieses Vermögensgegenstandes geringer als die Wiederbeschaffungskosten. Ein hohes q hingegen reflektiert den Wert von Investitionen in Intellectual Capital und kann als Indikator für nachhaltige Wettbewerbsvorteile interpretiert werden.[13]
[...]
[1] Vgl. HALLER, A./DIETRICH, R. (2001), S. 1045 f.
[2] Vgl. im Internet: FRAUNHOFER IPK BERLIN (2003).
[3] Vgl. STOI, R. (2003), S. 181.
[4] Vgl. HALLER, A./DIETRICH, D. (2001), S. 1045.
[5] SCHÄFER, A. (2001), S. 24.
[6] Vgl. STEWART, T. (1997), S. 75-78.
[7] Vgl. SCHÄFER, A. (2001), S. 84; STEWART, T. (1997), S. 165.
[8] Vgl. PEEMÖLLER, V./KELLER, B. (1998), S. 331 f.
[9] Vgl. SCHÄFER, A. (2001), S. 60.
[10] Vgl. NORTH, K./PROBST, G./ROMHARDT, K. (1998), S. 160.
[11] Vgl. PICOT, A./FIEDLER, M. (2000), S. 10.
[12] Vgl. STEWART, T. (1997), S. 225.
[13] Vgl. STEWART, T. (1997), S. 226 f.
- Citar trabajo
- Michael Graser (Autor), 2003, Evaluierung von Ansätzen zur Steuerung immaterieller Werte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16384
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