Das Thema der Seminararbeit ist ein Vergleich zweier Auszüge der Heiligenviten "Leben des Heiligen
Bekennerbischofs Martin" von Sulpicius Severus und "Erste Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus
von Assissi" von Thomas von Celano miteinander und mit ihren biblischen Vorbildern. Um das Thema
besser bearbeiten zu können, wird zuerst der Punkt "Hagiographie" besprochen. Daraufhin folgt
"Sulpicius Severus: Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin" und "Thomas von Celano: Erste
Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi". Als nächstes werden ihre biblischen Vorbilder
vorgestellt. Die Arbeit schließt mit dem Vergleich der beiden Textstellen miteinander und mit ihren
biblischen Vorbildern und den Eigenarten hagiographischer Texte.
Der Gliederungspunkt "Hagiographie" beinhaltet zuerst eine Definition, dann eine Klassifizierung der
Hagiographie in verschiedene Untergruppen und zuletzt ihre Entwicklung in der Alten Kirchen und in der
römisch- katholischen Kirche im Mittelalter.
"Sulpicius Severus: Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin" setzt sich aus biographischen Daten zu
Martin von Tours und zu Sulpicius Severus, Vorstellung seines Werkes und der Analyse der Kapitel 16
und 17 zusammen.
Unter "Thomas von Celano: Erste Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi" befinden
sich biographische Daten zu Franziskus von Assissi, Thomas von Celano, die Vorstellung seines Werkes
und die Analyse der Kapitel XXIII und XXVI.
Als biblische Vorbilder werden die Stellen Mk 2, 1- 12, Heilung eines Gelähmten, und Mt 8, 28- 34,
Heilung der Besessenen von Gadara, herbeigezogen.
Der Punkt "Vergleich der beiden Textstellen" gliedert sich in analytischer und hagiographischer
Vergleich. Ebenfalls wird ein Vergleich mit den biblischen Vorbildern angefügt.
Zum Schluß werden noch die Eigenarten hagiographischer Texte aufgeführt.
Gliederung
1 Einleitung in die Seminararbeit
2 Hagiographie
2.1 Definition
2.2 Klassifizierung
2.3 Entwicklung
2.3.1 Entwicklung in der Alten Kirche
2.3.1 Entwicklung in der Römisch- katholischen Kirche
3 Sulpicius Severus: Leben des Heiligen Bekennerbischof Martin
3.1 Biographische Daten zu Martin von Tours
3.2 Biographische Daten zu Sulpicius Severus
3.3 Vorstellung des Werkes von Sulpicius Severus
3.4 Analyse der Kapitel 16 und
4 Thomas von Celano: Erste Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi
4.1 Biographische Daten zu Franziskus von Assissi
4.2 Biographische Daten zu Thomas von Celano
4.3 Vorstellung des Werkes von Thomas von Celano
4.4 Analyse der Kapitel XXIII und XXVI
5 Biblische Vorbilder
5.1 Heilung eines Gelähmten, Mk 2,1- 12
5.2 Heilung der Besessenen von Gadara, Mt 8, 28- 34
6 Vergleich der beiden Texte
6.1 Analytischer Vergleich
6.1.2 Gemeinsamkeiten
6.1.3 Unterschiede
6.2 Hagiographischer Vergleich
6.3 Vergleich mit ihren biblischen Vorbildern
6.3.1 Vergleich mit Mk 2, 1- 12
6.3.2 Vergleich mit Mt 8, 28-34
7 Eigenschaften hagiographischer Schriften
1 Einleitung in die Seminararbeit
Das Thema der Seminararbeit ist ein Vergleich zweier Auszüge der Heiligenviten "Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin" von Sulpicius Severus und "Erste Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi" von Thomas von Celano miteinander und mit ihren biblischen Vorbildern. Um das Thema besser bearbeiten zu können, wird zuerst der Punkt "Hagiographie" besprochen. Daraufhin folgt "Sulpicius Severus: Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin" und "Thomas von Celano: Erste Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi". Als nächstes werden ihre biblischen Vorbilder vorgestellt. Die Arbeit schließt mit dem Vergleich der beiden Textstellen miteinander und mit ihren biblischen Vorbildern und den Eigenarten hagiographischer Texte.
Der Gliederungspunkt "Hagiographie" beinhaltet zuerst eine Definition, dann eine Klassifizierung der Hagiographie in verschiedene Untergruppen und zuletzt ihre Entwicklung in der Alten Kirchen und in der römisch- katholischen Kirche im Mittelalter.
"Sulpicius Severus: Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin" setzt sich aus biographischen Daten zu Martin von Tours und zu Sulpicius Severus, Vorstellung seines Werkes und der Analyse der Kapitel 16 und 17 zusammen.
Unter "Thomas von Celano: Erste Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi" befinden sich biographische Daten zu Franziskus von Assissi, Thomas von Celano, die Vorstellung seines Werkes und die Analyse der Kapitel XXIII und XXVI.
Als biblische Vorbilder werden die Stellen Mk 2, 1- 12, Heilung eines Gelähmten, und Mt 8, 28- 34, Heilung der Besessenen von Gadara, herbeigezogen.
Der Punkt "Vergleich der beiden Textstellen" gliedert sich in analytischer und hagiographischer Vergleich. Ebenfalls wird ein Vergleich mit den biblischen Vorbildern angefügt.
Zum Schluß werden noch die Eigenarten hagiographischer Texte aufgeführt.
2 Hagiographie
Unter diesem Gliederungspunkt werden Definition, Klassifizierung der Hagiographie und ihre Entwicklung in der Alten Kirche und der Römisch- katholischen Kirche im Mittelalter bearbeitet.
2.1 Definition
Laut dem "Lexikon für Theologie und Kirche" ist Hagiographie "die Gesamtheit der Literatur, deren "Sitz im Leben" die christliche Heiligenverehrung ist"1. Auch wird die erzählkundliche, historische uns theologische Wissenschaft als Hagiographie bezeichnet, die "die Heiligenliturgie und ihre Verehrung in allen unterschiedlichen Aspekten untersucht"1.
2.2 Klassifizierung
Genauso wie in der modernen Bibelwissenschaft spielt die Einteilung der hagiographischen Schriften in verschiedene Gattung in der Hagiographie eine große Rolle. Der Bollandist Hippolyte Delehaye unterscheidet folgende Gruppen: offizielle Protokolle von Märtyrerverhören; Berichte glaubhafter Augenzeugen oder gut unterrichteter Zeitgenossen; Akten, die hauptsächlich auf einem Text der beiden ersten Kategorien beruhen; Akten, die eigentlich historische Romane ohne zuverlässige schriftliche Quellenbasis sind; erfundene Erzählungen über rein legendäre Gestalten; und eigentliche Fälschungen, die zur Täuschung des Lesers verfaßt wurden. Allerdings ist die genaue Einteilung einer Hagiographie oft unmöglich, da die verschiedenen Unterteilungen ineinander fließen. Beispielsweise sind die geschichtliche Existenz und Kult sicher bezeugt, aber fiktive Daten nehmen nur einen geringen Wert an.2
2.3 Entwicklung
Zum Vergleich der beiden Heiligenvitenausschnitte spielt die Entwicklung der Hagiographie in der Alten Kirchen und in der römisch- katholischen Kirche im Mittelalter eine große Rolle.
2.3.1 Entwicklung in der Alten Kirche
Der frühchristliche Märtyrerkult knüpft sich an den jüdischen Patriarchen-, Propheten- und Makkabäerkult an. Im 2. und 3. Jahrhundert waren die Märtyrerkulte ursprünglich ortsgebunden und erst allmählich verbreitet sich der Ruhm und Kult lokaler Blutzeugen auch in anderen Kirchen. Damit dies möglich war, entstanden Märtyrerakten. Im Zuge dieser Entwicklung kam es zu einer Ausweitung des Märtyrerbegriffs und zu der Überzeugung, das hervorragende Heiligkeit bei Mönchen, Bischöfen oder Klerikern ein kaum geringerer Beweis für Glaube und Frömmigkeit sei als das leibhaftige Martyrium. So entwickelten sich berühmte Lebensbeschreibungen wie die Vita Martini des Sulpicius Severus. Als Kennzeichen der früheren Hagiographien bietet sich das regelmäßige Vorkommen von Wundergeschichten an.3
2.3.2 Entwicklung in der Römisch- katholische Kirche im Mittelalter
Trotz der dunklen Jahrhunderte des Übergangs von der Spätantike zum abendländischen Mittelalter erhielt das Mönchtum eine Kraft, die berufen wie fähig war, die Substanz des Christlichen zu bewahren und dem Volk einzupflanzen. Zeugnis darüber und die neue, weitgespannte und dauerhafte Synthese des überkommenen Glaubens- und Gedankengutes legt die Hagiographie ab. Die frühmittelalterlichen Vitenschreiber standen ihren spätantiken Vorgängern in der geistlichen Grundhaltung wie im sprachlichen Ausdruck nicht nach. Die Hagiographie erfuhr damals einen mächtigen Aufschwung, der Jahrhunderte anhalten sollte und in ganz spezifischer Weise die religiöse Verankerung der mittelalterlichen Gesellschaft wie die frömmigkeitsgeschichtlichen Wandlungen widerspiegelt. Eine der berühmtesten Hagiographien dieser Zeit ist die Lebensbeschreibung des Heiligen Franziskus von Assissi aus der Feder von Thomas von Celano. Die mittelalterliche Hagiographie zeichnet sich durch starke Typisierung der Charaktere und ausgeprägte erbauliche Tendenz aus. Oft wurde die hagiographische Literatur zur Predigt verwendet.4
3 Sulpicius Severus:
Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin
Einer der beiden zu vergleichenden Texte stammt aus "Leben des Heiligen Bekennerbischofs Martin" von Sulpicius Severus. Um diesen besser bearbeiten zu können, werden erst einige biographische Daten zu Martin von Tours, zu Sulpicius Severus und eine kurze Vorstellung seines Werkes angeführt. Danach folgt die Analyse der Kapitel 16 und 17 dieses Buches.
3.1 Biographische Daten zu Martin von Tours
Martin von Tours wird als Mönch, Wundertäter und Gründer des ältesten Klosters des Abendlandes gefeiert.
Er wurde etwa 316/317 in Sabaria als Sohn eines römischen Tribuns geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er in die römische Armee ein, in der er drei Jahre diente. Zu dieser Zeit spielte sich in Amiens die berühmte Szene ab, wie Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Nachdem er die Armee verlassen hatte, wurde er getauft und Schüler des Hilarius von Poitiers. Anschließend unternahm er Missionsreisen unter anderem auch zu seinen Eltern. Wegen der schlechten Behandlung durch die Arianer zog er sich als Einsiedler auf die Insel Gallinaria zurück. Um 360 kehrte er zu Hilarius nach Poitiers zurück und gründete kurz danach das erste Kloster Galliens. Etwa 10 Jahre später wurde Martin zum Bischof von Tours gewählt. 375 stiftet er das Kloster Marmoutiers in der Nähe von Tours, das sich zu einem Zentrum asketischer Kultur und Pflanzstätte für Bischöfe entwickelte. Martin unterdessen widmete sich der Mission der noch weitgehend heidnischen ländlichen Gebiete, wobei er durch seine Gabe als Wundertäter und Exorzist unterstützt wurde. Durch seine Berühmtheit als Wundertäter, seine asketische Strenge und seinen Gerechtigkeitssinn zog er sich eine wachsende Feindschaft zu, die bis hinein in seinen eigenen Klerus reichte. Martin starb auf einer Seelsorgereise. Bei seinem Begräbnis in Tours fanden sich Tausende von Mönche und Jungfrauen sowie eine große Volksmenge ein.5
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1 Baumeister, Theofried: "Hagiographie". In: Lexikon für Theologie und Kirche. 4. Band, Franca bis Hermene- gild. 3. Auflage. Freiburg im Breisgau; Basel; Rom; Wien : Herder, 1995, Sp.1143.
2 Vgl. dazu: Farmer, David Hugh: "Hagiographie : I. Alte Kirche : 1.Eigenart und Klassifizierung". In: Theolo- gische Realenzyklopädie. Band XIV, Gottesdienst - Heimat. Berlin; New York : Walter de Gruyter, 1985, S. 360 - 361.
3 Vgl. dazu: Farmer, David Hugh: "Hagiographie : I. Alte Kirche : 2. Historische Entwicklung". In: Theolo- gische Realenzyklopädie. Band XIV, Gottesdienst - Heimat. Berlin; New York : Walter de Gruyter, 1985, S. 361 - 364.
4 Vgl. dazu: Hausberger, Klaus: "Hagiographie : II. Römisch- katholische Kirche : 1. Mittelalter". In: Theologische Realenzyklopädie. Band XIV, Gottesdienst - Heimat. Berlin; New York : Walter de Gruyter, 1985, S. 365 - 371.
5 Vgl. dazu: Fontaine, Jaques: "Martin, hl. (Fest 11. Nov.), Bischof von Tours". In: Lexikon für Kirche und Theologie. 6. Band, Kirchengeschichte bis Maxamianus. 3. Auflage. Freiburg im Breisgau; Basel; Rom; Wien : Herder, 1997, Sp. 1427 - 1428.
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