Für große Schlachten der griechischen Geschichte gehören oftmals Grabinschriften von Familienmitgliedern oder der Polisgemeinschaft für die gefallenen Kämpfer zu den wichtigen Quellen über die Kämpfe der einzelnen Stadtstaaten. Doch die Erinnerung allein daran, dass etwas vorgefallen ist, war nicht das Ziel der Inschriften – sie sind fest mit den Schlachten und zu erinnernden Heldentaten der Gefallenen verbunden. Aber wie kann nach Jahrtausenden noch ein Gedenken stattfinden, wenn die Schlachten längst vergessen oder nicht mehr eindeutig zu benennen sind? Schwierigkeiten ergeben sich nicht nur durch Ermangelung weiterer genealogischer Angaben bei der Bezeichnung der womöglich nur in einer gefundenen Quelle überlieferten und so genannten Protagonisten der Kämpfe, sondern überhaupt mit der erschwerten zeitlichen Einordnung der einzelnen Fundstücke und Zeugnisse. Durch fehlende Zeitangaben in den Texten, Beschädigung und Zerstörung der Artefakte oder Ungenauigkeiten bei inhaltlichen Daten zu anderen historischen Ereignissen in der zeitlichen Umgebung der Schlacht und der dafür gedachten Monumente, sorgte und sorgt die Datierung der Fundstücke in der wissenschaftlichen Forschung für Diskussionsstoff rund um die korrekte Einordnung der zu gedenkenden Geschehnisse. Anhand von Beispielen soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden, mit welchen Methoden die chronologischen Einordnungen der Fundstücke durchgeführt wurden, wo diese Konklusionen ihre Berechtigung haben und woran bisherige Datierungsversuche scheiterten oder auf Schwierigkeiten stießen. Ebenso wird ein Blick auf die Kämpfe geworfen werden, an welche mal deutlich, und mal weniger eindeutig, mit den Grabschriften erinnert werden soll. Gewählt wurden hierfür von Werner Peek aufgearbeiteten Grabinschriften aus seinem Werk "Griechische Grabgedichte".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chronologie
- Athenische Strafexpeditionen am Ende des 6. Jahrhunderts
- Erinnerungen an Marathon
- Fremdling, überbringe die Meldung
- Siegreiche Niederlage am Thermopylen-Pass
- Freiheitskampf zur See
- Kein Rauch über Tegea
- Zu Land und zur See am Eurymedon
- Niederlage und Ende der Dominanz bei Koroneia
- Teurer Sieg bei Poteidaia
- Endbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Interpretation von Grabinschriften aus der griechischen Antike, insbesondere in Bezug auf ihre Funktion als Quelle für die Erinnerung an historische Schlachten. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen der Datierung und Zuordnung dieser Inschriften und untersucht die Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion von historischen Ereignissen anhand dieser Quellen.
- Datierungsprobleme von Grabinschriften
- Zusammenhang von Inschriften und historischen Schlachten
- Methoden der chronologischen Einordnung von Inschriften
- Rolle von Grabinschriften für die Erinnerungskultur im antiken Griechenland
- Vergleichende Analyse verschiedener Inschriften und ihrer Aussagekraft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz von Grabinschriften als Quelle für die griechische Geschichte dar. Sie erläutert die Schwierigkeiten der Datierung und Zuordnung von Inschriften sowie die methodischen Herausforderungen der Forschungsarbeit.
- Chronologie: Dieses Kapitel befasst sich mit der chronologischen Einordnung von Grabinschriften und den Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben. Es werden verschiedene Methoden der Datierung vorgestellt und ihre Grenzen aufgezeigt.
- Athenische Strafexpeditionen am Ende des 6. Jahrhunderts: Dieses Kapitel analysiert Inschriften, die sich auf die Athenischen Strafexpeditionen am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. beziehen, und untersucht die Möglichkeit, diese anhand der Inschriften zu rekonstruieren.
- Erinnerungen an Marathon: Dieses Kapitel widmet sich den Grabinschriften, die sich auf die Schlacht von Marathon beziehen, und beleuchtet die verschiedenen Interpretationen der Ereignisse in diesen Inschriften.
- Fremdling, überbringe die Meldung: Dieses Kapitel beleuchtet zwei Inschriften, die sich auf die Schlacht von Thermopylen und die Seeschlachten des Freiheitskampfes gegen die Perser beziehen.
- Kein Rauch über Tegea: Dieses Kapitel analysiert eine Inschrift, die die Schlacht von Tegea thematisiert, und untersucht die Rolle der Inschrift für die Erinnerung an die Schlacht.
- Zu Land und zur See am Eurymedon: Dieses Kapitel befasst sich mit einer Inschrift, die sich auf die Schlacht am Eurymedon bezieht, und analysiert die darin enthaltene Darstellung der Ereignisse.
- Niederlage und Ende der Dominanz bei Koroneia: Dieses Kapitel beleuchtet eine Inschrift, die sich auf die Schlacht von Koroneia bezieht, und untersucht die Bedeutung dieser Inschrift für die Erinnerung an die Niederlage.
- Teurer Sieg bei Poteidaia: Dieses Kapitel analysiert eine Inschrift, die sich auf die Schlacht von Poteidaia bezieht, und untersucht die Darstellung des Sieges in dieser Inschrift.
Schlüsselwörter
Grabinschriften, griechische Geschichte, Erinnerungskultur, Schlacht, Datierung, Zuordnung, Chronologie, Methoden, historische Quellen, Inschriftenanalyse, Athen, Sparta, Perser, Marathon, Thermopylen, Eurymedon, Poteidaia, Tegea, Koroneia, antike Welt, wissenschaftliche Forschung, Interpretation.
- Quote paper
- Sebastian Großhans (Author), 2010, Erinnerungen an den Sieg in Grabinschriften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162063