1. Einleitung
Jedem Kind muss – ohne Rücksicht auf Stand und Vermögen der Eltern – der Bildungsweg offen
stehen, der seiner Bildungsfähigkeit entspricht.1
Bildung und schulischer Erfolg sind mitunter abhängig von dem Geschlecht des Schülers,
der Nationalität und sozialen Herkunft. Besonders in Bezug auf die soziale Herkunft und deren
Einfluss auf den Bildungserfolg eines Einzelnen hat Deutschland in internationalen Studien
unterdurchschnittlich abgeschnitten.2 Auch in Anbetracht der regionalen Disparitäten
weist Deutschland deutliche Unterschiede bei den Lebensbedingungen auf, sei es in Bezug
auf Infrastruktureinrichtungen3 oder auch Bildungsangebote4. Es herrscht somit eine gravierende
Ungleichheit zwischen den einzelnen sozialen Gruppen und Regionen in Anbetracht
der erreichten Bildungsergebnisse.5 Eine Rechtfertigung wird vor allem bei der Gesellschaft
gesucht, da biologische beziehungsweise naturgegebene Ursachen außen vorgelassen werden.
Deutlich entscheidender ist jedoch nicht die Analogie des Ergebnisses, sondern die Chancengleichheit,
um überhaupt die Möglichkeit zu haben, ein zufriedenstellendes Resultat zu erzielen
und später eine gute soziale Position zu erreichen. Diese Positionen stehen prinzipiell
jedem Menschen offen, doch muss über gewisse Fähig- und Fertigkeiten verfügt werden, um
die erwarteten Leistungen bringen zu können.6
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rational-Choice
- Lehrerempfehlungen
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss von Schule und Lehrern auf die Reproduktion von Bildungsungleichheit, insbesondere im Kontext der Übergangsempfehlungen. Basierend auf dem Beitrag von Hartmut Ditton aus dem Jahr 2007 und ergänzender Literatur wird der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg analysiert.
- Rational-Choice-Ansatz und dessen Anwendung auf Bildungsentscheidungen
- Die Rolle der Lehrerempfehlung und deren Einfluss auf die Bildungskarriere
- Die Bedeutung von sozialer Herkunft und ihre Auswirkungen auf Bildungserfolg
- Die Problematik der Prognosevalidität bei der Übergangsempfehlung
- Mögliche Ansätze zur Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet den Rational-Choice-Ansatz und erklärt, warum sich Eltern für oder gegen bestimmte Schulformen entscheiden. Dabei wird der Fokus auf das soziale Umfeld und den damit verbundenen Status gelegt.
Kapitel drei behandelt die Lehrerempfehlungen und bezieht aktuelle Forschungsstände aus den IGLU- und PISA-Studien ein. Die Rolle des Lehrers bei der Vermittlung von Bildungsungleichheit wird in diesem Kapitel genauer betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Bildungsungleichheit, Lehrerempfehlung, Rational-Choice-Ansatz, soziale Herkunft, Bildungserfolg, Übergangsempfehlung, Prognosevalidität und Bildungsgerechtigkeit. Die PISA- und IGLU-Studien sowie die Untersuchungen von Hartmut Ditton bilden dabei den zentralen Forschungsrahmen.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Helene Erwin (Author), 2010, Der Beitrag von Schule und Lehrern zur Reproduktion von Bildungsungleichheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161931