Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem psychischen Befinden zweier Handballtorhüter.
Anhand dieser Langzeitstudie sollen Auswirkungen von Trainingseinheiten
und Wettkämpfen auf das Befinden zweier Versuchspersonen beobachtet werden.
Im theoretischen Teil dieser Arbeit erhält der Leser einen Überblick über Emotionen im
Sport. Insbesondere wird dabei auf ihre Entstehung, Funktionen und Einflüsse auf die
Motivation eingegangen.
Um Auswirkungen auf das Befinden der Handballtorhüter zu beobachten, wurden an
73 Zeitpunkten Daten jeder Versuchsperson erhoben. Nach jedem Training und Wettkampf
bewerteten die Versuchspersonen ihr Befinden und andere psychische Merkmale,
so dass ein „Befindlichkeitstagebuch“ jeder Versuchsperson entstanden ist. Zusätzlich
wurden bei jeder Trainingseinheit die Inhalte und die individuell empfundenen Belastungen
protokolliert. Bei jedem Wettkampf wurde eine Spielerbeobachtung durchgeführt,
mit welcher unter anderem die Leistung der Torhüter erhoben werden konnte.
Das erwartete Ergebnis der Untersuchung, dass sich die Leistung bei Wettkämpfen auf
das Befinden der Versuchspersonen auswirkt, konnte nicht bestätigt werden. Dagegen
zeigt sich ein nicht so deutlich erwarteter Aspekt in dieser Untersuchung. Bei beiden
Versuchspersonen konnte ein hoher Zusammenhang zwischen der Einssatzzeit und der
Stimmung diagnostiziert werden. Mit Hilfe der Zeitreihen wird verdeutlicht, dass eine
hohe Einssatzzeit selbst bei Niederlagen einen positiven Einfluss auf die Stimmung hat.
Der im theoretischen Teil beschriebene Zusammenhang zwischen der Belastung und
dem Befinden nach Abele und Brehm (1986) konnte mit dem in dieser Arbeit verwendeten
Untersuchungsinstrument nicht überprüft werden, so dass keine Ergebnisse zu der
Erkenntnis, dass sich hohe Belastungen positiver auf das Befinden auswirken, vorliegen.
Sowohl bei den Trainingseinheiten als auch bei den Wettkämpfen zeigen sich bei
beiden Torhütern Zusammenhänge zwischen der Stimmung und der individuell bewerteten
Zielerreichung sowie der Erwartungserfüllung, die insbesondere ihren hohen Einfluss
auf das Befinden an Wettkämpfen zeigen. Mit der Berechnung der Mittelwerte und
der Korrelationskoeffizienten sowie durch die graphischen Darstellungen der Ergebnisse
werden die Unterschiede beider Versuchspersonen bei Trainingseinheiten und Wettkämpfen
verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- 1 Einleitung
- 2 Emotionen
- 2.1 Emotionen im Sport
- 2.2 Die Entstehung der Gefühle
- 2.3 Kognitive Beeinflussung
- 2.4 Funktionen von Emotionen
- 2.5 Befindlichkeitsveränderungen nach sportlichen Aktivitäten
- 2.6 Zusammenhang von Belastung und Befinden
- 3 Methode
- 3.1 Beschreibung der Versuchspersonen
- 3.2 Untersuchungsplan
- 3.3 Versuchsplan
- 3.4 Die Datenerhebung
- 3.4.1 Aufbau und Beschreibung des Fragebogens
- 3.4.2 Aufbau und Beschreibung des Spielerbeobachtungsbogens
- 3.4.3 Aufbau und Beschreibung der Trainingsdokumentation
- 3.5 Operationalisierung der Variablen
- 3.6 Gütekriterien
- 3.7 Herleitung der empirischen Hypothesen
- 3.8 Untersuchungsablauf
- 3.9 Technik der Datenauswertung
- 4 Darstellung der Untersuchungsergebnisse
- 4.1 Ergebnisdarstellung der Versuchsperson 1
- 4.1.1 Darstellung der Mittelwerte
- 4.1.2 Korrelationsanalyse der Trainingsdaten
- 4.1.3 Korrelationsanalyse der Wettkampfdaten
- 4.1.4 Zeitreihen der Trainingseinheiten
- 4.1.5 Zeitreihen der Wettkämpfe
- 4.2 Ergebnisdarstellung der Versuchsperson 2
- 4.2.1 Darstellung der Mittelwerte
- 4.2.2 Korrelationsanalyse der Trainingsdaten
- 4.2.3 Korrelationsanalyse der Wettkampfdaten
- 4.2.4 Zeitreihen der Trainingseinheiten
- 4.2.5 Zeitreihen der Wettkämpfe
- 4.3 Vergleich beider Versuchspersonen
- 4.3.1 Vergleich der Mittelwerte
- 4.3.2 Vergleich der Korrelationskoeffizienten
- 4.3.3 Vergleich der Zeitreihen
- 4.4 Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
- 4.1 Ergebnisdarstellung der Versuchsperson 1
- 5 Überprüfung der Hypothesen
- 6 Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das psychische Befinden zweier Handballtorhüter im Kontext von Trainings- und Wettkampfsituationen. Die Studie verfolgt das Ziel, den Einfluss von Trainingseinheiten und Wettkämpfen auf die Stimmung, Motivation und andere psychische Merkmale der beiden Versuchspersonen zu untersuchen.
- Beobachtung der Auswirkungen von Trainingseinheiten und Wettkämpfen auf das psychische Befinden von Handballtorhütern.
- Analyse des Zusammenspiels zwischen Emotionen, Motivation und sportlicher Leistung.
- Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Einsatzzeit, Stimmung und Zielerreichung im Handballsport.
- Bewertung der Rolle individueller Belastungen und deren Auswirkung auf das psychische Befinden.
- Vergleich der psychischen Reaktionen der beiden Versuchspersonen auf Trainingseinheiten und Wettkämpfe.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Themenbereich der Emotionen im Sport. Es werden die Entstehung und Funktionen von Emotionen sowie deren Einfluss auf die Motivation im Sport beleuchtet. Zudem werden Befindlichkeitsveränderungen nach sportlichen Aktivitäten sowie der Zusammenhang von Belastung und Befinden erläutert.
Kapitel 3 beschreibt die Methodik der Studie. Es werden die Versuchspersonen vorgestellt, der Untersuchungsplan und der Versuchsplan erläutert. Die Datenerhebung und die Operationalisierung der Variablen werden detailliert dargestellt. Des Weiteren werden die Gütekriterien der Studie, die Herleitung der empirischen Hypothesen und der Untersuchungsablauf beschrieben. Die Technik der Datenauswertung wird ebenfalls vorgestellt.
Kapitel 4 präsentiert die Untersuchungsergebnisse. Die Daten der beiden Versuchspersonen werden anhand von Mittelwerten, Korrelationsanalysen und Zeitreihen dargestellt. Die Unterschiede in den psychischen Reaktionen der beiden Torhüter werden analysiert und verglichen.
Kapitel 5 befasst sich mit der Überprüfung der empirischen Hypothesen, die in Kapitel 3 formuliert wurden.
Kapitel 6 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung und setzt sie in Bezug zu bestehender Fachliteratur.
Schlüsselwörter
Handballtorhüter, psychisches Befinden, Emotionen, Motivation, Trainingseinheiten, Wettkämpfe, Einsatzzeit, Stimmung, Zielerreichung, Belastung, Zeitreihenanalyse, Korrelationsanalyse.
- Quote paper
- Sebastian Klink (Author), 2005, Psychische Befindlichkeit im Handball - Zwei Torhüter im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161867