Mit dem Ende der Bipolarität und dem Prozess der europäischen Einigung ging auch eine zunehmende Liberalisierung der nationalen Arbeitsmärkte einher. Gleichzeitig sorgte die Globalisierung der Wirtschaft und der Strukturwandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft für einen entscheidenden Handlungsdruck. Die einzelnen europäischen Arbeitsmärkte sind im Gegensatz zur Ökonomie noch nicht ausreichend integriert. Vielmehr versuchen die Mitgliedsländer der EU, ihre Arbeitsmärkte abzuschotten oder Arbeitsplätze auf Kosten der Nachbarländer zu generieren. Trotzdem gelang es allen Ländern der EU in den vergangenen Jahren ihre Arbeitslosenzahlen zu senken.
Diese Entwicklung auf den Arbeitsmärkten, die Mitte des Jahrzehnts begann, hat allerdings durch die Finanzkrise 2008 einen Dämpfer erhalten. Durch den Einbruch der Finanzindustrie und das Übergreifen der Probleme auf die Realmärkte musste die Politik auch in weiteren Sektoren zu Stützungsmaßnahmen greifen. Gleichzeitig drohte die schwache wirtschaftliche Dynamik Einfluss auf die Zahl der Arbeitsplätze zu nehmen. Im Rahmen staatlicher Konjunkturprogramme konnte in den vergangenen beiden Jahren der wirtschaftliche Kollaps vermieden werden. Die Heterogenität der europäischen Arbeitslosenraten und die unterschiedlichen Auswirkungen der Krise auf die nationalen Arbeitsmärkte soll in der vorliegenden Arbeit genauer analysiert werden. Zu diesem Zweck wird der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit herausgearbeitet. Anschließend soll die Entwicklung der Arbeitsmärkte bis zur Wirtschaftskrise 2008 anhand von einigen ausgewählten Beispielen dargestellt und die bisherigen Arbeitsmarktreformen aufgezeigt werden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit den Folgen des Wirtschaftseinbruchs 2008/2009 für die Arbeitslosigkeit in Europa. Hier soll gezeigt werden, warum manche Länder trotz der Krise keine höheren Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen hatten und warum in einigen Ländern die Arbeitslosigkeit besonders stark zugenommen hat. Als weiterer Punkt wird dann die Krisenpolitik sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext beleuchtet und anhand von zwei Beispielen erläutert. Im letzten Abschnitt der Arbeit sollen schließlich mögliche Perspektiven für die europäischen Arbeitsmärkte aufge-eigt werden. Dabei werden vor allem die Problematik der Demographie und der damit zusammenhängenden Fachkräftelücke, sowie die Veränderungen in der modernen Arbeitswelt genauer betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Bemerkungen
- Die Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte bis zum Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008
- Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum
- Reformen und Liberalisierung der Arbeitsmärkte
- Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Arbeitsmärkte
- Folgen für die europäische Wirtschaftsleistung
- Divergenz bei der Entwicklung der nationalen Arbeitslosenraten
- Arbeitsmarktpolitik in Zeiten der Wirtschaftskrise
- Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland
- Entwicklung des spanischen Arbeitsmarktes
- Perspektiven für die weitere Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte
- Auswirkung der Demographie auf die Quantität qualifizierter Arbeitskräfte
- Die Veränderung der Arbeitswelt
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte im Kontext der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008. Sie befasst sich mit den Ursachen und Auswirkungen der Krise auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Europa, insbesondere mit der Heterogenität der nationalen Arbeitslosenraten. Darüber hinaus werden die bisherigen Reformen und Liberalisierungsmaßnahmen der europäischen Arbeitsmärkte sowie die Perspektiven für die zukünftige Entwicklung der Arbeitsmärkte im Hinblick auf Demographie und die Veränderung der Arbeitswelt untersucht.
- Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte vor der Finanzkrise
- Auswirkungen der Finanzkrise auf die Arbeitsmärkte
- Heterogenität der nationalen Arbeitslosenraten
- Arbeitsmarktpolitik in Zeiten der Krise
- Zukünftige Herausforderungen für die europäischen Arbeitsmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Bemerkungen
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte in den letzten Jahrzehnten. Sie beschreibt die Rolle von internen und externen Effekten auf die Beschäftigung und die Herausforderungen der europäischen Integration. Die Arbeit konzentriert sich auf die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 auf die europäischen Arbeitsmärkte und soll die Heterogenität der nationalen Arbeitslosenraten genauer analysieren.
Die Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte bis zum Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008
Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte vor dem Hintergrund des globalen Wirtschaftsbooms und der zunehmenden Liberalisierung der Arbeitsmärkte. Es beleuchtet die Unterschiede zwischen den osteuropäischen und westeuropäischen Arbeitsmärkten und analysiert die Ursachen für die unterschiedliche Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den einzelnen Ländern.
Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Arbeitsmärkte
Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 auf die europäischen Arbeitsmärkte. Es analysiert die Folgen für die europäische Wirtschaftsleistung, die Divergenz bei der Entwicklung der nationalen Arbeitslosenraten und die Rolle der Arbeitsmarktpolitik in Zeiten der Krise. Darüber hinaus werden die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland und Spanien als Beispiele für unterschiedliche Entwicklungen innerhalb Europas beleuchtet.
Perspektiven für die weitere Entwicklung der europäischen Arbeitsmärkte
Dieses Kapitel beleuchtet die zukünftigen Herausforderungen für die europäischen Arbeitsmärkte, insbesondere die demografische Entwicklung und die Veränderung der Arbeitswelt. Es analysiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Quantität qualifizierter Arbeitskräfte und die Bedeutung der Anpassung an die neuen Anforderungen der modernen Arbeitswelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Europäische Arbeitsmärkte, Finanz- und Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Arbeitsmarktpolitik, Demografie, Veränderung der Arbeitswelt, Heterogenität, Liberalisierung, Integration, Globalisierung, Strukturwandel.
- Citation du texte
- Harald Leutner (Auteur), 2010, Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die europäischen Arbeitsmärkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161523