In Bezug auf die Finanzkrise, die ihren Höhepunkt im September 2008 erfahren hat, stellen die gesetzlichen Vertreter besondere Anforderungen an die Unternehmen im Hinblick auf die Risikoberichterstattung. Dabei ist es zunächst von fundamentaler Wichtigkeit den Begriff des Risikos generell darzustellen. Zum Beispiel kann Risiko als Unsicherheit bezüglich der Höhe zukünftiger Größen (z.B. Renditen von Aktienanlagen) verstanden werden wie in der neoklassischen Finanztheorie üblich. Von besonderem Interesse bei der Risikobetrachtung in der neoklassischen Finanzmarkttheorie ist die Unterscheidung in systematisches und unsystematisches Risiko. Das systematische Risiko beinhaltet all diejenigen Kursbewegungen, die ein Titel „gemeinsam“ mit den anderen Titeln und dem Markt als Ganzes ausführt. Dieser „nicht wegdiversifizierbare“ Teil des Risikos wird in der modernen Portfoliotheorie als Beta-Faktor bezeichnet. Einer formalen Herleitung des Beta-Faktors unter den Voraussetzungen des Capital Asset Pricing Models (CAPM) wird im folgenden Kapitel Rechnung getragen. Jedoch liegt der Schwerpunkt der Arbeit nicht auf theoretischen Modellen, sondern auf der Entwicklung und Verifizierung von Thesen im Hinblick auf mögliche Einflussfaktoren des Beta-Faktors. Konkret soll also die Frage beantwortet werden, welche Faktoren den Beta-Faktor in seiner Entwicklung und Höhe beeinflussen. Da neben der wissenschaftlichen Bedeutung des Risikos auch die mediale und gemeinverständliche Bedeutung des Risikos im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise zugenommen hat versucht die folgende Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Ermittlung der Einflussfaktoren des systematischen Risikos zu liefern. Im Folgenden wird zunächst eine formale Darstellung der modernen Kapitalmarkttheorie an das Thema heranführen. Ferner dient der folgende Abschnitt einer Erläuterung der Risikokategorien nach DRS 5 sowie den für die Untersuchung relevanten Unternehmenskennzahlen. Der empirische Teil dieser Arbeit ist in zwei Bereiche unterteilt. Zum einen der Vergleich der Betawerte mit dem Ausmaß der Risikoberichterstattung ausgewählter Unternehmen. Zum anderen werden die ermittelten Betawerte mit relevanten und in Bezug auf diese Untersuchung aussagekräftigen Unternehmenskennzahlen verglichen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Problematik für diesen ausgewählten Forschungsgegenstand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formale Darstellung der untersuchten Parameter
- Der Beta-Faktor im CAPM
- Moderne Kapitalmarkttheorie und CAPM
- Charakteristika des Beta-Faktors im CAPM
- Das Ordinary Least Squares-Verfahren
- Risikoberichterstattung im Konzernlagebericht
- Risikoberichterstattung nach § 315 Abs. 1 Satz 5 HGB
- Risikokategorien nach DRS 5.17
- Unternehmenskennzahlen
- Bildung von Kennzahlen
- Vorstellung der untersuchten Kennzahlen
- Der Beta-Faktor im CAPM
- Datenbasis
- Untersuchungszeitraum
- Darstellung der verwendeten Daten
- Empirische Untersuchung
- Vorgehensweise bei der Berechnung
- Analyse der Ergebnisse
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der empirischen Untersuchung der Einflussgrößen des Beta-Faktors im Capital Asset Pricing Model (CAPM). Ziel der Arbeit ist es, die Relevanz verschiedener Risikokategorien nach DRS 5 und fundamentalen Unternehmenskennzahlen für die Bestimmung des Beta-Faktors zu analysieren.
- Der Beta-Faktor im CAPM und seine Bedeutung in der modernen Kapitalmarkttheorie
- Risikoberichterstattung im Konzernlagebericht nach DRS 5
- Die Rolle fundamentaler Unternehmenskennzahlen in der Risikomessung
- Empirische Analyse der Einflussgrößen des Beta-Faktors
- Zusammenfassende Interpretation der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz des Beta-Faktors im CAPM für die Investitionsentscheidung dar. Kapitel 2 behandelt die formalen Grundlagen der untersuchten Parameter, einschließlich der Darstellung des Beta-Faktors im CAPM, der Risikoberichterstattung im Konzernlagebericht und der relevanten Unternehmenskennzahlen. Kapitel 3 beschreibt die Datenbasis der empirischen Untersuchung, die sich auf den Zeitraum von [Untersuchungszeitraum] erstreckt. Kapitel 4 präsentiert die empirische Untersuchung des Beta-Faktors und analysiert die Ergebnisse im Hinblick auf die Einflussgrößen, die in den vorherigen Kapiteln erläutert wurden.
Schlüsselwörter
Beta-Faktor, CAPM, Risikokategorien, DRS 5, Unternehmenskennzahlen, empirische Untersuchung, Investitionsentscheidung, moderne Kapitalmarkttheorie, Risikoberichterstattung, Konzernlagebericht.
- Arbeit zitieren
- Tobias Kleinmann (Autor:in), 2010, Die Einflussgrößen des Beta-Faktors im CAPM, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161433