"Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann." (Richard von Weizsäcker)
Behindertensport im Unterricht mit Nichtbehinderten? Wieso das denn mag man fragen. Behindertensport gehört schließlich weder zum klassischen Schulsportkanon, noch verbirgt sich dahinter ein neuer Trend, der über den Freizeitsport der Schüler und Sportlehrer langsam seinen Weg in den Sportunterricht findet. Behindertensport, dahinter steckt überhaupt keine bestimmte Sportart, sondern eine Fülle an Sportarten. Häufig sind das klassische Sportarten in abgewandelter Form, teils sind das auch eigens entwickelte Sportarten, die von einer bestimmten Gruppe, nämlich Menschen mit Behinderungen, betrieben werden. Die Tatsache, dass es eine Vielzahl verschiedener Behinderungen mit unterschiedlichen Schweregraden gibt, im Wesentlichen unterscheidet man körperliche Behinderungen (z.B. Amputationen, Lähmungen, cerebrale Bewegungsstörungen ), Sinnesbehinderungen (z.B. Blindheit, Gehörlosigkeit) und geistige Behinderungen (vgl. Scheid, 2002), trägt weiterhin dazu bei, dass der Behindertensport sehr viele unterschiedliche Facetten aufweist.
Es stellt sich also zunächst die Frage, wie man überhaupt darauf kommt Behindertensport in der Schule mit Nichtbehinderten durchzuführen und was man sich davon verspricht (Ziele?). Hier werden konkrete Wirkungen zum einen in Bezug auf die Wahrnehmung, das Wissen über und den Umgang mit behinderten Menschen aufgezeigt. Zum anderen wird erläutert, wieso sich der Behindertensport sehr gut für das Sammeln von ungewöhnlichen Bewegungserfahrungen (Koordination!) und die Schulung von (Körper)Wahrnehmung und Sozialverhalten eignet.
Im weiteren Verlauf wird sich dann daraus resultierend die Frage stellen, wie man aus dem etwas unübersichtlich und weitläufig erscheinenden Bereich Behindertensport eine sinnvolle Auswahl für den Sportunterricht trifft (Inhalte & methodische Umsetzung?). Hier werden zur Erreichung der genannten Ziele Sportarten wie Sitzhandball, Rollbretthockey, Goalball und Blindenfußball eingeführt und in ein schlüssiges Rahmenkonzept eingebettet...
Inhaltsverzeichnis
1 Zur Themenwahl – Eignet sich Behindertensport für den Sportunterricht?
2 Didaktische und methodische Analyse
2.1 Bezug zum Bildungsplan und Lernzielbestimmung
2.1.1 Wissen, Sozial- und Personalkompetenz in Bezug auf Behinderte
2.1.2 Allgemeine Sozial- und Personalkompetenz
2.1.3 Kompetenz in Bezug auf die Wahrnehmung und den eigenen Körper
2.1.4 Weitere angestrebte Kompetenzen
2.2 Bedingungsanalyse
2.2.1 Lerngruppe
2.2.2 Situative Rahmenbedingungen
2.3 Methodisch-didaktische Vorüberlegungen
2.3.1 Aufbau der Einheit in Bezug auf die Lernziele
2.3.2 Weitere methodische Überlegungen
2.3.3 Kontrolle der Lernzielerreichung
3 Dokumentation der Unterrichtseinheit
3.1 Übersicht über den geplanten Aufbau der Einheit
3.2 Stunde 1 & 2: Sport mit körperlicher Behinderung der Gliedmaßen
3.3 Stunde 3 & 4: Sport mit schwerer körperlicher Behinderung – Spielen mithilfe von Rollstuhl und Rollbrett
3.4 Stunde 5 & 6: Sport mit Sinnesbehinderungen – Spielen in blindem Zustand
3.5 Stunde 7 & 8: Sport mit Sinnesbehinderungen – Vertiefung des Spielens in blindem Zustand
3.6 Sport mit Behinderten – das Goalballturnier
4 Reflexion der Einheit
4.1 Überprüfung der Lernziele
4.2 Allgemeine Bewertung und Diskussion der Einheit
5 Literaturverzeichnis
A Anhangsverzeichnis und Anhang
„Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann.“
Richard von Weizsäcker
1 Zur Themenwahl – Eignet sich Behindertensport für den Sportunterricht?
Behindertensport im Unterricht mit Nichtbehinderten? Wieso das denn mag man fragen. Behindertensport gehört schließlich weder zum klassischen Schulsportkanon, noch verbirgt sich dahinter ein neuer Trend, der über den Freizeitsport der Schüler und Sportlehrer langsam seinen Weg in den Sportunterricht findet. Behindertensport, dahinter steckt überhaupt keine bestimmte Sportart, sondern eine Fülle an Sportarten. Häufig sind das klassische Sportarten in abgewandelter Form, teils sind das auch eigens entwickelte Sportarten, die von einer bestimmten Gruppe, nämlich Menschen mit Behinderungen, betrieben werden. Die Tatsache, dass es eine Vielzahl verschiedener Behinderungen mit unterschiedlichen Schweregraden gibt, im Wesentlichen unterscheidet man körperliche Behinderungen (z.B. Amputationen, Lähmungen, cerebrale Bewegungsstörungen[1] ), Sinnesbehinderungen (z.B. Blindheit, Gehörlosigkeit) und geistige Behinderungen (vgl. Scheid, 2002), trägt weiterhin dazu bei, dass der Behindertensport sehr viele unterschiedliche Facetten aufweist. Es stellt sich also zunächst die Frage, wie man überhaupt darauf kommt Behindertensport in der Schule mit Nichtbehinderten durchzuführen und was man sich davon verspricht. Im weiteren Verlauf wird sich dann daraus resultierend die Frage stellen, wie man aus dem etwas unübersichtlich und weitläufig erscheinenden Bereich Behindertensport eine sinnvolle Auswahl für den Sportunterricht trifft. Im Folgenden wollen wir uns zunächst der Beantwortung der ersten Frage widmen.
Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann, so lautet ein Zitat von Richard von Weizsäcker. Wie schnell sich das bewahrheiten kann, habe ich durch eigene Erfahrung im Bekanntenkreis erlebt. Durch meine langjährige Erfahrung als Leiter einer sich wöchentlich treffenden kirchlichen Kinder- bzw. Jugendgruppe bin ich schon recht frühzeitig in Kontakt mit Behinderten gekommen, so z.B. einem geistig behinderten Jungen. Da ich schon immer eine große Begeisterung für Sport an den Tag legte, gehörte Sport, v.a. in Form von Spielen, natürlich auch sehr oft zum Programm in unserer Gruppenstunde. Auf diese Weise kam ich schnell in Berührung damit, einen behinderten Menschen im Sport zu integrieren und konnte sehen, welche Bedeutung Sport für die Integration Behinderter haben kann. Als prägsamstes Erlebnis stellte sich jedoch für mich der Unfall eines meiner Gruppenkinder dar, das in seiner Leichtsinnigkeit und Unachtsamkeit nach der Schule von einer Straßenbahn erfasst wurde und dabei seinen rechten Vorderfuß verlor. Durch die persönliche Betroffenheit, wenn man erfährt, wie es ist, wenn jemand, der immer mit viel Freude Sport getrieben hat, plötzlich nicht mehr so kann, wie er will und schauen muss, wozu er überhaupt noch in der Lage ist bzw. vieles auch wieder neu lernen muss, habe ich mich natürlich plötzlich nochmals bewusster mit Behinderungen, Behinderten und auch Behindertensport auseinandergesetzt. Beim Sport in der Gruppe, habe ich, angeregt durch die Bemühungen ein Spielen für alle möglich zu machen, in der Folge viel mit Handicaps experimentiert und im Laufe der Zeit großen Gefallen daran gefunden, da solche Verfremdungen einer Sportart auch wieder vollkommen neue Impulse verleihen können. Ich habe gemerkt, dass Sporttreiben, vor allem Spielen mit Handicap sowohl mir als auch den Kindern/Jugendlichen unheimlich viel Spaß bereitet, obwohl wir selbst größtenteils gar keine Behinderung haben. Außerdem wurde mein Interesse daran geweckt, wie Menschen mit Behinderungen „richtig“ Sport treiben. So habe ich über den gehbehinderten Vater einer Mitleiterin das „Sledge-Hockey“-Spiel kennen gelernt, bei dem gehbehinderte Menschen auf Schlitten und mithilfe kleiner, kurzer Schläger, die sowohl zur Fortbewegung als auch zum Schlagen des Pucks dienen, Eishockey spielen. Über meine Frau erfuhr ich von „Goalball[2] “, einem Wettkampfspiel für Blinde, das ich später selbst mit viel Erfolg in meiner Jugendgruppe durchgeführt habe.
Auf diese Weise entwickelte sich bei mir nach und nach zusätzlich zu meiner generellen Sportbegeisterung eine Begeisterung für Behindertensport. Ich stellte fest, dass der Behindertensport auch für Nichtbehinderte ein unheimlich großes Potential in sich birgt. Zum einen gehört dazu sicherlich, dass sich durch die Auseinandersetzung mit Behinderungen[3] und Behindertensport, sowie die Begegnung mit Behinderten die Einstellung zu und der Umgang mit Behinderten wandeln kann. Dies ist sicherlich erstrebenswert, da, wie wir im folgenden Abschnitt noch genauer analysieren werden, mit Blick auf Behinderte doch viele Vorurteile und Hemmnisse bestehen. Darüber hinaus sehe ich jedoch weiterhin ein enormes Potential des Behindertensports mit Blick auf die Erweiterung der Bewegungserfahrung. Söll, (1997, S. 292) schreibt, dass „alles Neue, vor allem wenn es etwas Besonderes […] ist, einen eigenen Reiz“ für Schüler und Lehrer hat. Dieses Erfahren von etwas Neuem ist beim Behindertensport v.a. durch das Wegfallen an vertrauten Optionen besonders gegeben. Uns fällt oft erst auf, wie wichtig bestimmte Dinge (z.B. unsere Augen) sind, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind. Aus diesem Grund sehe ich in der Thematisierung von Behindertensport in der Schule auch eine große Chance für die Wahrnehmungsschulung und Entwicklung von Körperbewusstsein. Des Weiteren habe ich durch meine eigenen Erfahrungen mit Behindertensport festgestellt, dass er große Möglichkeiten bietet, was den Aufbau personaler und vor allem sozialer Kompetenzen betrifft und das nicht nur im Hinblick auf die Integration behinderter Menschen. Insofern halte ich angesichts des skizzierten innewohnenden Potentials eine Einheit Behindertensport mit Nichtbehinderten als übergeordnetes Thema im Sportunterricht generell für sinnvoll. Trotz der Formulierung weiterer Kompetenzen und weiterer pädagogischer Sinnperspektiven für den Sportunterricht im Bildungsplan (vgl. Fischer-Blüm, 2008, S. 3ff), ist der Sportunterricht doch oft durch eine Fokussierung auf den Erwerb und die Verbesserung sportartspezifischer Fertigkeiten und auf den Leistungsaspekt geprägt. Sportunterricht bedeutet für mich jedoch mehr als Fertigkeiten und Leistung und gerade dieses Thema bietet die Möglichkeit, auch einmal andere Perspektiven zu betonen und damit Kompetenzen stärker in den Vordergrund zu rücken und zielgerichtet zu fördern, die sonst im Alltag des Sportunterrichts eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Zusätzlich ergeben sich in diesem Fall noch zwei weitere Anknüpfungspunkte für die Schüler. Zum einen bieten die letzten Paralympics, die erst diesen Spätsommer stattgefunden haben und die sicherlich einige Schüler zumindest ausschnittsweise verfolgt haben einen aktuellen Bezugspunkt, der die Thematisierung des Behindertensports als lohnenswert erscheinen lässt. Zum anderen verfügt meine Ausbildungsschule, ein evangelisches Privatgymnasium, über ein besonderes soziales Profil, das neben einem zweiwöchigen Sozialpraktikum in Klasse 11 auch das Unterrichtsfach „Diakonie“ in Klasse 8 vorsieht. Hierbei kommen die Schüler in vielfältigen Kontakt mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen jedweder Art und arrangieren u.a. auch eine Sportstunde für die Behinderten. Insofern erscheint die Thematisierung des Behindertensports im Sportunterricht und die damit verbundene erste Auseinandersetzung mit behinderten Menschen in Klasse 7 mit Bezug auf das Schulprofil als besonders sinnvoll.
Nach dieser ersten Darlegung der Beweggründe für die Durchführung einer Einheit Behindertensport im Sportunterricht, möchte ich nun vor der eigentlichen Planungsarbeit noch kurz auf die bereits angedeutete Notwendigkeit eingehen, den Bereich Behindertensport thematisch etwas einzugrenzen. Wie bereits der Titel „Spielen mit Handicap – Behindertensport in der Schule“ andeutet, soll in der Behindertensporteinheit in erster Linie das Spiel im Vordergrund[4] stehen. Das hat zum einen den motivationalen Hintergrund, dass Spiele durch ihren allgemein sehr hohen Aufforderungscharakter mehr als alles andere dazu geeignet sind, zur Aktivität anzuregen und Kinder, die ja ein regelrechtes Spielbedürfnis haben, zum Bewegen zu motivieren. Zum anderen initiieren und fördern Spiele die soziale Interaktion und bieten die Möglichkeit zu sozialem Probehandeln (vgl. Huber, 1996, S. 148). Gerade der Erwerb von Sozialkompetenzen kann besonders durch die Kooperations- und Konkurrenzsituation beim Spiel angeregt werden. Des Weiteren werde ich mich in der Einheit auf Erfahrungen zum Sport mit Körper- (Amputationen von Armen und Beinen, Lähmungen) und Sinnesbehinderungen (Augen, Ohren) beschränken, da geistige Behinderungen nicht künstlich simuliert werden können. Dasselbe gilt für den Spezialfall der Spastik bei körperbehinderten Menschen. Trotz dieser Eingrenzungen der Einheit Behindertensport, ist diese jedoch inhaltlich aufgrund der großen Spanne an Erfahrungen und Eindrücken, die ich vermitteln möchte, immer noch sehr breit angelegt. Das setzt daher voraus, dass innerhalb der Einzelstunden immer nur exemplarisch gearbeitet werden kann.
In dem folgenden didaktisch-methodischen Analyseteil der Arbeit sollen nun zunächst die bereits angedeuteten Potentiale, die sich aus einer Einheit Behindertensport für Schüler ergeben können, vertieft und mit Blick auf den Bildungsplan beleuchtet werden um dann daraus die Lernziele bzw. zu entwickelnden Kompetenzen abzuleiten. Im Anschluss daran folgen Überlegungen zur Auswahl der Klassenstufe und zur Lerngruppe, sowie eine Darstellung der gegebenen Rahmenbedingungen (Bedingungsanalyse), bevor dann in den methodisch-didaktischen Vorüberlegungen Auswahlentscheidungen mit Blick auf das Erreichen der Lernziele getroffen, sowie die methodische Umsetzung und die Mittel der Lernzielkontrolle skizziert werden.
2 Didaktische und methodische Analyse
2.1 Bezug zum Bildungsplan und Lernzielbestimmung
Da die zu behandelnde Einheit in einer 7. Klasse des neuen G8-Systems durchgeführt werden soll, ist für unsere Betrachtungen der Bildungsplan Baden-Württemberg von 2004 heranzuziehen. Dieser stellt als übergeordnetes Ziel aller Fächer die Handlungskompetenz des jungen Menschen, den Erwerb so genannter Schlüsselkompetenzen, in den Mittelpunkt schulischen Arbeitens. Eine Person verfügt dann über Handlungskompetenz, wenn sie sich auf individueller und sozialer Ebene selbständig, situations- und sachgerecht in schulischen (beruflichen), gesellschaftlichen und privaten Situationen verhält (vgl. Fischer-Blüm, 2008, S. 1). Konkret zeigt sich die Handlungskompetenz eines Schülers in den Dimensionen Fach-, Methoden-, Sozial- und Personalkompetenz, zu deren Erwerb jedes Fach einen individuellen Beitrag leisten soll. Das Fach Sport versucht dieser Forderung durch seinem Doppelauftrag der „Erziehung zum Sport“ (Vermittlung grundlegender Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen für ein lebenslanges Sporttreiben) einerseits und der „Erziehung durch Sport“ (Vermittlung von Gesundheitsbewusstsein, Sozial- und Personalkompetenz zur Stärkung der Persönlichkeit) andererseits Rechnung zu tragen (vgl. Ministerium für Kultus und Sport Baden Württemberg, 2004, S. 300). Im Zuge der Verwirklichung dieses Auftrags werden im Bildungsplan zum einen die Kompetenzen benannt, die Schüler im Sportunterricht erwerben sollen und zum anderen werden, als Leitaspekt damit diese Kompetenzen auch erzielt werden können, angelehnt an das Konzept des mehrperspektivischen Sportunterrichts von Kurz (2004), konkrete Handlungsfelder bzw. pädagogische Perspektiven (Kooperation und Konkurrenz, Kreativität, Leistung, Verantwortung, Wahrnehmung, Wissen) angeführt, nach denen man den Sportunterricht ausrichten kann. Die Idee dahinter ist, dass ich mit meinen Schülern die Breite der angestrebten Kompetenzen dann erreiche, wenn die Schüler Sport unter verschiedenen Gesichtspunkten, also z.B. nicht immer nur unter Leistungsgesichtspunkten, betreiben.
Wie ist nun die geplante Einheit Behindertensport diesbezüglich zu verorten? Kurz zusammengefasst zielt die Einheit Behindertensport vorwiegend auf Aspekte der Personal- und Sozialkompetenz, weniger auf die Fach- und Methodenkompetenz ab und berücksichtigt dabei vor allem die Handlungsfelder Kooperation, Verantwortung und Wahrnehmung. Die Einheit ist dabei inhaltlich dem nicht genauer festgelegten Wahlbereich zuzuordnen, der den Sportunterricht und den Lebens- und Erfahrungsbereich der Schüler erweitern soll (vgl. Ministerium für Kultus und Sport Baden Württemberg, 1994, S. 33). Im Folgenden möchte ich nun die einzelnen Zielbereiche der Einheit, 1. Wissen, Sozial- und Personalkompetenz in Bezug auf Behinderte, 2. allgemeine Sozial- und Personalkompetenz in Form von Rücksichtnahme, Fairness und Verantwortung und 3. Kompetenz in Bezug auf Bewegungserfahrung, Wahrnehmung und den eigenen Körper genauer analysieren und in Bezug auf den Bildungsplan fixieren.
2.1.1 Wissen, Sozial- und Personalkompetenz in Bezug auf Behinderte
Nach Ausführungen von Rheker (1993, S. 21) ist mehr als jeder 10. Mitbürger unseres Landes behindert. Das hat zur Folge, dass eigentlich jeder einen behinderten Menschen auch in seinem näheren sozialen Umfeld hat. Diese Tatsache wird allerdings häufig von vielen von uns verdrängt bzw. ausgeblendet. Dass es so viele behinderte Menschen gibt, nehmen wir nicht wahr. Erst wenn wir selbst betroffen sind, wird uns diese Tatsache bewusst. Damit verbunden ist auch die Beobachtung, dass die meisten Menschen auch kaum etwas bis nichts vom alltäglichen Leben eines Behinderten wissen. Warum ist das so? Als eine der Hauptursachen kann man sicherlich anführen, dass Behinderte und Nichtbehinderte durch unser Sonderschulwesen im Grunde vom Kindergarten an räumlich getrennt voneinander aufwachsen. Behinderte und Nichtbehinderte leben abgeschirmt nebeneinander her, ohne dass es zu wesentlichen Berührungspunkten kommt. Kommen wir tatsächlich einmal in unserem Alltag mit behinderten Menschen in Kontakt, so wissen wir oft nicht, wie wir uns verhalten sollen. Die Tatsache, dass wir zwecks schneller Orientierung unterbewusst Menschen zunächst nach ihrem äußeren Erscheinungsbild einschätzen und Behinderte von unseren subjektiven Normen bzw. den Normen unserer Gesellschaft abweichen, führt zu einer gewissen Stigmatisierung von Behinderten. Wir empfinden in Gegenwart Behinderter oft Unbehagen, fühlen uns manchmal sogar abgestoßen[5]. Behinderte werden als anders, als fremd empfunden. Als Folge reichen die Reaktionen gegenüber Behinderten von Mitleid über diffuse Hilfsbereitschaft bis hin zu Anstarren und offener Diskriminierung (vgl. Kauer & Bös, 1998, S. 30f). Besonders prägend für viele Nichtbehinderte ist das Empfinden von Mitleid. Viele stellen sich vielleicht sogar vor, wie es wäre selbst ein Bein weniger zu haben, selbst im Rollstuhl zu sitzen. Auf diese Weise werden behinderte Menschen oft nicht als Person wahrgenommen, sondern auf ihre Behinderung reduziert. Die Behinderung prägt jedoch nicht die gesamte Persönlichkeit, sie definiert sie nicht, sie ist nur eines von vielen Persönlichkeitsmerkmalen. Das wird durch unsere Behaftung mit Vorurteilen und Fehlvorstellungen leider allzu oft übersehen. Und wie ist es im Sport? Rheker (1993, S. 8f & S. 27) führt aus, dass der Sport im Grunde wie kein anderes Feld als Basis von Integration, zum Abbau von Vorurteilen und gesellschaftlichen Barrieren, geeignet ist. Teilnahme am Sport setzt gerade die Integration in eine Gruppe Gleichgesinnter voraus, allgemein anerkannte Spielregeln vereinfachen die Begegnung zu Anfang und sorgen zudem für gleiche Bedingungen[6]. Schaut man den Fakten ins Auge, so wird aller theoretischen Potentiale zum Trotz der Sport von Behinderten und Nichtbehinderten jedoch weder in der Schule noch in der Freizeit wirklich gemeinsam praktiziert. Integrative Sportangebote bestehen auf schulischer Ebene nur an sehr wenigen „Modellschulen“, die lediglich Ausnahmen bleiben. Nichtbehinderte treiben ebenso für sich Sport, wie behinderte Menschen. Integrativen Bemühungen stehen neben dem beschriebenen Phänomen, dass Behinderte von uns, wenn wir nicht selbst betroffen sind, kaum wahrgenommen werden, vor allem auch die gängigen Fehlvorstellungen entgegen, dass Behinderte anders und aus anderen Gründen Sport treiben, dass sie gar nicht in der Lage sind zu leisten und man sich als Nichtbehinderter zurückhalten muss, man sich nicht mit ihnen messen kann. Selbst die Wahrnehmung des reinen Behindertensports ist durch falsche Vorstellungen verzerrt. Zum einen fällt auf, dass außer von den Paralympics in der Regel keinerlei TV- oder Radioberichterstattung von Behindertensportveranstaltungen, selbst von nationalen und internationalen Meisterschaften, existiert. Bei den Paralympics selbst, ist immer wieder das Phänomen festzustellen, dass die Behinderung, die „Leidensgeschichte“ des Athleten teilweise mehr im Vordergrund steht, als die Leistung der Athleten. Aus Mitleid oder falscher Zurückhaltung heraus, erfahren behinderte Athleten, wenn sie unter ihren Möglichkeiten bleiben, Fehler machen o.ä. in der Berichterstattung auch im Grunde kaum in der Form Kritik (vgl. Kauer & Bös, 1998, S. 14), wie das bei „normalen“ Olympioniken der Fall wäre (man denke nur an unsere Schwimmer). Dahinter steckt ebenfalls wieder unterbewusst ein „Nicht-für-voll-nehmen“ und das Entschuldigen des Versagens im Wettkampf mit der Tatsache, dass der „Arme“ ja behindert ist. Wer beim sportlichen Wettkampf Behinderter jedoch genau hinschaut, kann feststellen, dass im Prinzip alles dabei ist, was dazu gehört, purer Wettkampf eben. Behinderte Sportler springen, rennen, spielen genauso wie nicht behinderte Sportler, zum Teil mit einer anderen Technik und nicht ganz so weit und schnell, aber doch immer weiter und schneller (vgl. Kauer & Bös, 1998, S. 161). Und sie freuen oder ärgern sich genauso, taktieren und entscheiden mal richtig, mal falsch. Auch fern vom Leistungssport gilt, so Rheker (1993, S. 40), Behinderte treiben aus den selben Motiven (Spaß, Anschluss/Geselligkeit, Gesundheit/Fitness, Leistung, Entspannung usw.) Sport wie Nichtbehinderte auch. In den Köpfen verankert, ist dies jedoch noch nicht überall.
Vor dem Hintergrund der geschilderten Problematik hinsichtlich der Vorurteile und Fehlvorstellungen gegenüber Behinderten, erwarte ich daher von einer Einheit Behindertensport durch die bewusste geistige und körperliche Auseinandersetzung der Schüler mit verschiedenen Behinderungen und Behindertensportarten eine größere Bewusstheit und Sensibilisierung, was die Wahrnehmung von und den Umgang mit Behinderten in ihrer Umgebung angeht. Daraus ergeben sich nun für mich konkrete Ziele, die in diesem Kontext mit der Einheit erreicht werden sollen. So sollen die Schüler:
- verschiedene Behinderungen kennen und wissen, auf welche Art und Weise Menschen mit diesen Behinderungen trotzdem noch Sport machen können
- erkennen, dass trotz körperlicher Einschränkungen sinnhaftes Sporttreiben möglich ist
- erkennen, dass sich auch Behinderte selbst verwirklichen wollen und aus den selben Motiven heraus Sport treiben wie Nichtbehinderte
- erkennen, dass auch Behinderte leisten können und wollen
- lernen mit unterschiedlichen Voraussetzungen beim Sport umzugehen
- erkennen, dass Behinderte nicht Mitleid, sondern als ganz normale Menschen akzeptiert werden wollen
- lernen sich besser in behinderte Menschen hineinzuversetzen
- eine Akzeptanz für Andersartigkeit entwickeln
Mit Blick auf den Bildungsplan findet sich als Anknüpfpunkt zur Unterstützung dieser Ziele die Formulierung, dass die Schüler lernen sollen sozialen Ausgrenzungen entgegen zu treten (vgl. Ministerium für Kultus und Sport Baden Württemberg, 2004, S. 300). Des Weiteren sollen die Schüler im Rahmen der Sozialkompetenz die Fähigkeit zur Empathie (in diesem Kontext bezogen auf Behinderte) entwickeln und Achtung gegenüber anderen demonstrieren.
2.1.2 Allgemeine Sozial- und Personalkompetenz
Wie bereits an anderer Stelle beschrieben, stellen Sozial- und Personalkompetenz zentrale Schlüsselkompetenzen dar, auf deren Erwerb schulisches Lernen und Arbeiten, auch im Sport, auszurichten ist. Während unter die Sozialkompetenzen im Hinblick auf das Fach Sport im Bildungsplan Aspekte wie Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Fairness und Rücksichtnahme subsumiert werden, fallen unter die Personalkompetenzen neben Selbstbewusstsein, Anstrengungs-bereitschaft, Durchsetzungsfähigkeit und Frustrationstoleranz vor allem die Aspekte „Risiken abschätzen, Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, etwas wagen“ und das Übernehmen von Verantwortung für sich und sein Tun (vgl. Müller & Bobusch, zitiert nach Fischer-Blüm, 2008, S. 5). Im Sportunterricht wird der Erwerb von Sozialkompetenz in der Regel an die Sportspiele geknüpft. Durch die Kooperationssituation innerhalb der eigenen Mannschaft einerseits und die Konkurrenzsituation zur gegnerischen Mannschaft andererseits, die Notwendigkeit Spielregeln für alle aufzustellen und sich daran zu halten, wenn ein Spiel gelingen soll, durch die vielfältige soziale Interaktion im Verlauf, wird im Spiel das Potential gesehen soziales Lernen anzuregen. Der Erwerb der personalen Kompetenzen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, etwas zu wagen, aber auch Verantwortung zu übernehmen wird dagegen weniger mit dem Spiel, als viel mehr mit dem Turnen und vor allem dem Klettern in Verbindung gebracht.
In der Einheit „Spielen mit Handicap – Behindertensport in der Schule“ sehe ich wiederum das Potential, sowohl Sozialkompetenzen wie Rücksichtnahme, Fairness und Kooperationsfähigkeit, als auch die Personalkompetenz des Wagen und Verantwortens zu fördern. Neben den für alle Spiele typischen Anforderungen an die Kooperationsfähigkeit, sehe ich den besonderen Wert der Behindertensportspiele darin, dass die Schüler bedingt durch die Ungewohntheit der jeweiligen Behinderungen (z.B. ohne Arme oder blind) und die sich daraus ergebenden Bewegungsunsicherheiten in besonderem Maße gehalten sind, Fairness walten zu lassen und vor allem gegenseitig Rücksicht zu nehmen, damit es nicht zu Unfällen kommen kann. Auch die Kommunikation und die Fähigkeit Hilfe anzubieten oder zu suchen und anzunehmen, werden vermutlich durch die ungewöhnlichen Bedingungen, unter denen die Schüler kooperieren müssen, angeregt werden. Gerade unter dem Aspekt der Blindheit, werden allerdings auch die erwähnten Personalkompetenzen, das Ergreifen von Sicherheitsmaßnahmen, die Notwendigkeit die eigenen Grenzen auszuloten und sich zu wagen, sowie Verantwortung für das eigene Tun oder für eine anvertraute Person zu übernehmen, gefördert. Somit ergeben sich in Bezug auf diesen Bereich folgende anzustrebende Ziele. Die Schüler sollen:
- miteinander kooperieren und sich verständigen können
- sich an gemeinsame Regeln halten können und Fairness im Umgang miteinander zeigen
- in der Lage sein Rücksicht auf andere zu nehmen
- Vertrauen zu ihren Mitschülern entwickeln können
- auch sportlich schwächere Schüler in den Unterricht integrieren können
- Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, Risiken abschätzen und sich wagen können
- Verantwortung für sich und andere übernehmen können
2.1.3 Kompetenz in Bezug auf die Wahrnehmung und den eigenen Körper
Im Allgemeinen wird im Bildungsplan und in der Literatur (vgl. Scherer & Herwig, 2002, S. 127; Gerlinger, 2004, S. 3, u.a.) übereinstimmend festgestellt, dass für die Kinder dieser Generation einem hohen Medienkonsum und einem hohen Maß an virtueller, sprich sekundärer Erfahrung, ein erheblicher Mangel an grundlegenden Bewegungs- und Körpererfahrungen, authentischen Bewegungserlebnissen und materialen Primärerfahrungen gegenübersteht. Diesem Mangel durch vielfältige Erfahrungen „aus erster Hand“ zu begegnen ist ein erklärtes Ziel des Sportunterrichts. So sollen die Schüler im Sportunterricht laut Bildungsplan ihre Bewegungs- und Körpererfahrungen erweitern und ihre Wahrnehmungsfähigkeit verbessern (vgl. Ministerium für Kultus und Sport Baden Württemberg, 2004, S. 300). Ziel ist es, dass die Schüler die Auswirkungen von Bewegung und Belastung auf den Körper wahrnehmen und sich bewusst ihrer Sinne bedienen. Zudem sollen die Schüler eine positive Einstellung zu sich und ihrem Körper gewinnen, den eigenen Körper wertschätzen, aber auch seine Grenzen kennen lernen. Sport soll also als Form der Personalkompetenz den Umgang mit dem eigenen Körper lehren (vgl. Bräutigam, 2003, S. 28f).
Die geplante Einheit Behindertensport bietet nun diesbezüglich perfekte Voraussetzungen. Dadurch, dass entweder für die Schüler bekannte Bewegungen durch ungewöhnliche Bedingungen, in diesem Fall verschiedene Handicaps, verfremdet werden oder sie gleich neue, unbekannte Bewegungen kennen lernen, ist ein hohes Maß an Bewegungserfahrung quasi garantiert. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper wird zusätzlich forciert, da die Schüler während der Einheit immer wieder bewusst Behinderungen ausgesetzt werden, deren Auswirkungen auf den Körper z.B. auf das Gleichgewicht, die Orientierung, usw. sie immer gleich direkt „am eigenen Leib“ verspüren können. Des Weiteren besteht durch das Arbeiten mit Sinnbehinderungen die große Chance bewusst Primärsinne, wie das Auge, auszuschalten und somit eine aktive Wahrnehmungsschulung anderer Sinne vorzunehmen. So ergeben sich bezogen auf diesen Bereich folgende anzustrebende Ziele.
Die Schüler sollen:
- neue, ungewohnte Bewegungserfahrungen machen
- ihre Wahrnehmungsfähigkeit verbessern
- erfahren welche Auswirkungen Behinderungen auf den Körper haben können
- größere Wertschätzung für den eigenen Körper entwickeln
2.1.4 Weitere angestrebte Kompetenzen
Wie bereits verdeutlicht, steht in der geplanten Einheit Behindertensport weniger die Vermittlung konkreter motorischer Fertigkeiten und Fähigkeiten (Fachkompetenz) als viel mehr die Förderung diverser Sozial- und Personalkompetenzen (zu denen auch die Wahrnehmung und das Körperbewusstsein zählen) im Fokus. Ebenso spielt die Leistungsperspektive nur eine untergeordnete Rolle. Nichtsdestotrotz können und sollen weder die Leistungsperspektive noch die Vermittlung von motorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten völlig ausgeblendet werden. Leistungsgedanken sind im Spiel im Grunde immer präsent. Selbst wenn ich in der Freizeit Fußball spiele, freue ich mich über einen gewonnenen Zweikampf oder ein geschossenes Tor, über meine Leistung. Insofern spielt die Leistungsperspektive zu Recht auch eine Rolle in dieser Einheit, jedoch steht sie nicht im Vordergrund und erfährt keine Betonung. Ähnlich verhält es sich in Bezug auf den Erwerb bzw. die Verbesserung motorischer Fertigkeiten. Die Schüler werden sicherlich neue Fertigkeiten kennen lernen oder bereits bekannte Fertigkeiten in abgewandelter Form verwenden und eventuell auch üben, diese stehen jedoch nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein wenig anders verhält es sich dagegen im Hinblick auf die motorischen Fähigkeiten. So erfahren konditionelle Aspekte, obwohl sie sicher präsent sind, keine besondere Betonung, im Hinblick auf die Koordination dagegen, sollen in der Einheit vor allem die Aspekte Orientierungsfähigkeit und Gleichgewichtsfähigkeit in Anlehnung an die Schulung der Wahrnehmung berücksichtigt werden.
Weitere Aspekte, die nur eine untergeordnete Rolle spielen, aber dennoch in Maßen angesprochen werden, können in der Vermittlung von Spielfähigkeit und Anstrengungsbereitschaft gesehen werden. Einen großen Stellenwert nimmt dagegen die Vermittlung von Freude an der Bewegung ein. Zu guter letzt erhoffe ich mir von der Einheit Behindertensport noch eine gewisse Horizonterweiterung der Schüler, im Hinblick auf die Wahrnehmung, was Sport eigentlich alles sein und welche Erscheinungsformen er annehmen kann. Insofern ergeben sich hier noch folgende anzustrebende Ziele. Die Schüler sollen:
- ihre Gleichgewichts- und Orientierungsfähigkeit verbessern
- Freude an der Bewegung erfahren
- ihren Horizont bzgl. der Erscheinungsformen von Sport erweitern
2.2 Bedingungsanalyse
Bevor ich nun im Fortgang der Arbeit die ausgewählte Lerngruppe und die situativen Rahmenbedingungen genauer beschreibe, möchte ich zunächst kurz beleuchten, warum ich überhaupt eine 7. Klasse für die Durchführung der Einheit gewählt habe. Schüler der 7. Klasse befinden sich gerade an der Schwelle von einem Alter, in dem besonders nachhaltig Bewegungserfahrungen gemacht und koordinative Fähigkeiten geschult werden können, zu einem Alter, in dem bedingt durch die einsetzende Pubertät eine gewisse Bewegungsunsicherheit entsteht. Der Körper verändert sich, teilweise stimmen die Proportionen der Körperteile nicht mehr, als Konsequenz werden vorher mühelos beherrschte Bewegungen unsicher. Die Schüler entdecken ihren Körper, der ihnen jedoch teils fremd erscheint. Sie müssen ihr Verhältnis zum eigenen Körper erst finden. Auch in anderen Bereichen macht sich die Pubertät bemerkbar. Die Schüler lösen sich langsam von den zuvor als selbstverständlich erlebten Vorgaben der Eltern und der Gesellschaft, beginnen Dinge in Frage zu stellen, loten ihre Grenzen aus. Zudem definieren sie auch ihre Position und Identität im Umgang mit Gleichaltrigen, die als Bezugspunkte immer wichtiger werden, neu. Sie sind entwicklungsbedingt im Gegensatz zu der die Kindheit prägenden weitgehenden Egozentrierung (vgl. Hauck-Bühler, 2006, S. 436) zunehmend in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen. Gerade in dieser Lebensphase erscheint es mir daher als besonders sinnvoll, eine Einheit durchzuführen, die den Fokus zum einen auf Wahrnehmung und Körperbewusstsein legt und so helfen kann den Umgang mit dem eigenen Körper zu lernen bzw. ein positives Verhältnis zum eigenen Körper zu finden und zum anderen den Schwerpunkt auf das soziale Lernen, allgemein und speziell in Bezug auf Behinderte, legt, wofür in diesem Alter gute Voraussetzungen vorliegen.
Zusätzlich erscheint die Klassenstufe als besonders geeignet, da wie bereits angedeutet auf diese Weise in der 8. Klasse im Unterrichtsfach „Diakonie“ bereits erste Erfahrungen mit Behinderungen und Behinderten vorliegen, auf die dann zurückgegriffen werden kann.
2.2.1 Lerngruppe
Die aus zwei verschiedenen 7. Klassen zusammengesetzte Gruppe besteht aus insgesamt 14 Jungen[7], ist also relativ klein. Da dies jedoch ein generelles Phänomen an unserer Schule ist, weil sich insgesamt im Schnitt immer deutlich mehr Mädchen als Jungen in den Klassen befinden, waren meine Möglichkeiten in dieser Hinsicht leider begrenzt. Für den Sportunterricht, auch in dieser Einheit, bietet das hinsichtlich der Bewegungsintensität natürlich prima Voraussetzungen, allerdings ergeben sich bzgl. der Ergebnisse der Einheit im Hinblick auf größere Klassen eventuell Übertragungsprobleme. Die Klasse ist mir bereits aus dem ersten Ausbildungsabschnitt bekannt, so dass ich auf gewisse Erfahrungen mit den Schülern zurückgreifen kann, ich bin jedoch nicht mit einem kontinuierlichen Lehrauftrag in der Klasse betraut.
Es befinden sich relativ viele Vereinssportler (v.a. Spielsportarten) in der Klasse, insgesamt würde ich das Leistungsniveau der Klasse als durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich, die Begeisterungsfähigkeit für Sport dagegen als überdurchschnittlich bezeichnen. Auffällig erscheint mir ein Schüler, der bzgl. seiner Leistungsfähigkeit in Spielsportarten und Leichtathletik als schwach einzuschätzen ist und daher im Sport nicht voll integriert erscheint. Dieser Schüler gibt sich jedoch trotzdem Mühe, er ist als DLRG-Mitglied auch ein guter Schwimmer und daher dem Sport nicht generell abgeneigt. Des Weiteren sticht bei längerer Betrachtung ein weiterer Schüler aus der Gruppe heraus, der immer wieder geistig abwesend ist und Dinge nicht mitbekommt, von der Leistungsfähigkeit her jedoch keine größeren Probleme zeigt.
Hinsichtlich des Sozialverhaltens, lässt sich bemerken, dass die Schüler zwar von Fall zu Fall unterschiedlich, aber allgemein persönlich relativ gut miteinander zu Recht kommen. Gerade beim Spiel kommt es jedoch häufiger zu Spannungen zwischen den Schülern, da die Jungen insgesamt sehr motiviert zur Sache gehen und es oft unterschiedliche Auffassungen davon gibt, was (noch) als fair zu betrachten ist. So kann es durchaus vorgekommen, dass Schüler sich vor lauter Frust gegenseitig anbrüllen bzw. sich beleidigt aus dem Spiel zurückziehen. Die hohe Motivation zum Spiel, steht daher in dieser Klasse in einem Missverhältnis zur mangelnden Fähigkeit ein faires Spiel zu initiieren und am Laufen zu halten, sowie Rücksicht zu zeigen. Insgesamt erscheint mir das hohe Energiepotential der Gruppe als auffällig. Die Jungen sind zu einem großen Teil immer sehr aufgedreht, haben einen großen Bewegungsdrang und sind schwer zu dauerhafter Ruhe zu bringen, wenn es daran geht eine neue Übung in Gang zu setzen.
Vom Entwicklungsstand her sind bei einigen der Jungen bereits pubertäre Entwicklungen festzustellen, andere wirken dagegen noch relativ kindlich.
2.2.2 Situative Rahmenbedingungen
Für die Durchführung der Einheit in der Klasse stehen mir zeitlich wöchentlich zwei Stunden Sport in Form einer Doppelstunde, freitags 3./4.Stunde, zur Verfügung. Von den räumlichen Gegebenheiten her, kann ich auf eine Einfachsporthalle zurückgreifen, die sich direkt an der Schule befindet, so dass hier keine Zeit für etwaiges Pendeln verloren geht. Da die Halle zu dieser Zeit auch nur von meiner Klasse benutzt wird, ist auch nicht von Einschränkungen durch Lärm anderer Klassen während der Einheit auszugehen.
Bzgl. der Ausstattung ist festzuhalten, dass alle für den Schulsport wesentlichen Geräte (wie z.B. Turnmatten, Bänke, Tore) und Materialien (wie z.B. verschiedene Bälle, Seile, Slalomstangen, Absperrband, Parteibänder), die von mir während der Einheit benötigt werden, in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Auch gibt es an der Schule transportable Beamer und im Geräteraum eine geeignete Projektionsfläche für das Zeigen von Videos. Lediglich Sonderausrüstung in Bezug auf den Behindertensport (Rollbretter, Goalballs und Blindenfußball) ist an unserer Schule nicht vorhanden, so dass ich hier selbständig tätig werden musste. Die Goalballs waren dabei unproblematisch, da ich vor einiger Zeit bereits zwei solche Bälle erworben hatte, um das Spiel mit meiner Jugendgruppe auszuprobieren. Hinsichtlich des Blindenfußballs, die in Deutschland gar nicht im Handel erhältlich sind, half mir, nachdem ich von meiner Idee berichtet hatte, dankenswerter Weise der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband weiter, indem mir umsonst ein Ball zugeschickt wurde. Die Rollbretter organisierte ich wiederum über einen Kollegen, an dessen Schule eine Vielzahl an Rollbrettern vorhanden ist, die mir für meine Einheit auch gerne zur Verfügung gestellt wurden.
2.3 Methodisch-didaktische Vorüberlegungen
Nachdem mittlerweile dargestellt worden ist, was wir in dieser Einheit tun wollen (Inhalt: Sport, vor allem Spielen mit Körper- und Sinnesbehinderungen), warum wir das tun wollen (Ziele: spezielle Kompetenz in Bezug auf Menschen mit Behinderungen, allgemeine Sozialkompetenz, Personalkompetenz in Form von Wagen und Verantworten einerseits und in Bezug auf Wahrnehmung und Körperbewusstsein andererseits) und unter welchen Bedingungen die Einheit stattfinden wird, ist es jetzt an der Zeit sich Gedanken über das konkrete „Wie?“ zu machen. Wie ist die Einheit aufzubauen? Wie kann ich das Erreichen der Lernziele möglich machen? Wo können Probleme auftauchen und wie kann ich sie bewältigen? Wie kann ich den Lernerfolg kontrollieren? Das sind die Fragen, denen wir uns jetzt zuwenden.
2.3.1 Aufbau der Einheit in Bezug auf die Lernziele
Die Konzeption der Einheit wird maßgeblich getragen von Überlegungen, auf welche Weise die aufgestellten Lernziele zielgerichtet und motivierend angesteuert werden können, wie also eine Steigerung im Anspruch, eine optimal förderliche Progression im Hinblick auf die verschiedenen Lernzielbereiche im Fortlauf der Einheit sichergestellt werden kann. Wichtig mit Blick auf die Zielgerichtetheit, erscheint mir hierbei, dass die jeweiligen Kompetenzen z.B. die Sozialkompetenzen in der Einheit aktiv gefördert werden müssen und nicht nur als Beiwerk nebenher laufen dürfen. Es ist zu überlegen, um beim Beispiel der Sozialkompetenzen zu bleiben, wo Schüler in Kontakt kommen, wo tatsächlich Kooperation und Rücksichtnahme gefördert und damit konkret soziales Lernen möglich wird. Der Sport, gerade der Spielsport birgt durch Prinzipien wie Verständigung, Kooperation und Konkurrenz sicherlich Chancen für die Sozialerziehung, aber dieses soziale Lernen vollzieht sich nicht von alleine nur dadurch, dass irgendwie Spielsport betrieben wird. Es ist zu beobachten, dass mit steigendem Wettbewerb, auch im Bereich des Schulsports soziales Verhalten beim Spiel schnell abnimmt und Aggressionen zunehmen (vgl. Bähr, 2008, S. 17f). Da brechen Konflikte auf, wird gestritten, motorisch schwächere Schüler werden vom Spiel ausgeschlossen, usw. Insofern muss also die methodische Gestaltung der Einheit darauf ausgerichtet sein, solche Entwicklungen wie übermäßiges Sieg-Niederlagedenken zu vermeiden und soziales Lernen systematisch anregen. Selbiges gilt für die Schulung von Wahrnehmung und Körperbewusstsein, sowie das Wagen und Übernehmen von Verantwortung. Nicht jeder Sport entfaltet seine pädagogische Wirkung gleich gut. Unsere Wahrnehmung ist beim Sport immer irgendwie beteiligt, trotzdem kann man deshalb nur schwer gleich von einer Wahrnehmungsschulung sprechen. Hierfür bedarf es der besonderen Ausrichtung des Sports auf diese Perspektive. Umso weiter die Einheit voranschreitet, so der Gedanke im Sinne des Progression, desto intensiver und ungewohnter sollen die Bewegungs- und Körpererfahrungen werden, desto höher die Anforderungen an die Wahrnehmung, desto größer das Erfordernis zu wagen und Verantwortung zu übernehmen und desto größer der Aufforderungscharakter fair zu handeln und Rücksicht zu nehmen. Ebenso soll ein Fortschreiten bzgl. des Wissens über Behinderungen/Behindertensport und bzgl. der Einstellung gegenüber behinderten Menschen realisiert werden.
Um diese Progression in Bezug auf die Lernziele zu gewährleisten, beginne ich die Einheit aufbauend auf einigen Eisbrecherspielen mit einer Doppelstunde zum Spielen mit Amputationen/Lähmungen (einarmig, ohne Arme, einbeinig). Zusammen mit den Schülern wird überlegt und ausprobiert, wie den Schülern vertraute Spiele wie Handball und Fußball[8] mit entsprechenden Handicaps gespielt werden können und welche Auswirkungen diese Handicaps auf den Körper haben. Hier sind zwar durch die Verfremdungen der Spiele bereits Anforderungen hinsichtlich der genannten Ziele gegeben, diese bewegen sich jedoch noch auf einem niedrigeren Niveau. In der nächsten Doppelstunde, in der schwerere körperliche Behinderungen wie Doppelamputationen der Beine und Querschnittslähmungen anhand des Rollstuhl- bzw. Rollbrettsports[9] thematisiert und simuliert werden, sollen hier die Anforderungen, z.B. an die Sozialkompetenz, ansteigen und sich auch die Bewegungs- und Körpererfahrungen intensivieren. Dies soll u.a. durch den Zwang eine komplette Doppelstunde in liegender Position auf dem Brett ohne Benutzung der Beine verbringen zu müssen und die Notwendigkeit sich aus Sicherheitsgründen unbedingt an gewisse Regeln halten und Rücksicht auf andere nehmen zu müssen, erreicht werden. In der dritten und vierten Doppelstunde, in denen Blindheit und Blindensport thematisiert werden, wird das Niveau in Bezug auf aktive Wahrnehmung (à verstärkter Rückgriff auf die nicht-visuellen Sinne), Körperbewusstsein (à Auswirkungen der Blindheit auf den Körper in Bewegung), Wagen und Verantworten (à Sicherheitsvorkehrungen treffen, sich trauen, Verantwortung für einen Partner übernehmen), sowie Rücksichtnahme, Fairness und Kooperationsfähigkeit dann noch einmal deutlich angehoben. Bedingt durch das große Potential, das im Blindensport für die angestrebten Kompetenzen liegt, widme ich diesem Bereich deshalb auch zwei Doppelstunden statt einer. Im Rahmen des progressiven Aufbaus der Einheit werden sich die Schüler in der ersten Doppelstunde noch mithilfe eines Partners oder wie beim Goalball räumlich voneinander getrennt bewegen und spielen, in der zweiten Doppelstunde dagegen bewegen sich die Schüler einzeln und durcheinander in der Halle und erfahren nur noch eingeschränkte Hilfen (Blindenfußball). Alternativ zu einer zweiten Doppelstunde Blindensport, hatte ich ursprünglich die Behandlung von Gehörlosigkeit und Gehörlosensport in einer Doppelstunde in Erwägung gezogen, um den Schülern die Auswirkungen des Gehörs auf das Gleichgewicht, sowie die Schwierigkeit der Orientierung durch die Beschränkung der Wahrnehmung auf das Gesichtsfeld (vgl. Froböse, 2002, S. 94) und die Schwierigkeit der Kooperation im Spiel ohne Worte zu verdeutlichen. Auch in dieser Doppelstunde hätte ein großes Potential in Bezug auf die angestrebten Kompetenzen gesteckt. Letztlich habe ich mich jedoch gegen diese Stunde entschieden, da Gehörlosigkeit im Gegensatz zu anderen Behinderungen nur schwer und nicht ohne erhebliches Risiko[10] zu simulieren ist. Den krönenden Abschluss der Unterrichtseinheit bildet dann die Teilnahme am Goalballturnier der Blindenschule Ilvesheim mit zwei Mannschaften. Während die Schüler sich selbst in der Einheit zwar mit Behinderungen und Behindertensport auseinandergesetzt haben, aber dabei ja unter sich waren, besteht nun hierbei die große Chance der Begegnung und die Chance Berührungsängste abzubauen, hautnah mitzuerleben wie behinderte Menschen[11] tatsächlich Sport treiben, und sich mit ihnen in einem sportlichen Wettkampf zu messen. Die alternative Möglichkeit, am Ende der Einheit als Abschluss mit den Schülern ein selbst geplantes Paralympics-Turnier in einer fünften Doppelstunde durchzuführen, bei dem eine Auswahl an Inhalten der Einheit unter Wettkampfgesichtspunkten wieder aufgegriffen wird, habe ich dagegen nach einiger Überlegung verworfen. Sicherlich hätte auch ein solches Turnier eine sehr motivierende Funktion und zudem bestünde hier die Möglichkeit durch die selbständige Planung, die in dieser Einheit ansonsten weitgehend vernachlässigte Methodenkompetenz der Schüler zu fördern. Jedoch denke ich, würde auf diese Weise der Lernzielaspekt Kompetenzen in Bezug auf Behinderte aufzubauen vermutlich ein wenig vernachlässigt, denn die Schüler bleiben bei diesem Turnier unter sich und ohne die Chance der Begegnung am Ende der Einheit, würde die Einheit in Bezug auf diesen Lernzielbereich daher einiges an Wirkung einbüßen.
[...]
[1] Hierunter werden Schädigungen des Gehirns verstanden, welche die motorische Entwicklung behindern. In diese Kategorie fallen z.B. Spastiken in verschiedenen Ausprägungsformen (vgl. Innenmoser, 2002, S. 37).
[2] Goalball ist ein Spiel für blinde und sehbehinderte Sportler, bei dem jeweils drei Spieler versuchen den mit einer Klingel im Inneren versehenen Ball ins gegnerische Tor zu rollen. Die gegnerischen Mannschaften sind räumlich voneinander getrennt und versuchen mit ihrem Körper ihr Tor zu verteidigen. Alle Spieler tragen während dem Spiel Augenbinden und orientieren sich nur durch das Klingeln des Balls und durch einige ertastbare Markierungen am Boden (vgl. http://www.goalball.de/).
[3] Indem man sich den Regeln eines Spiels unterwirft, das die Benutzung bestimmter Körperteile/Sinne ausklammert, schlüpft man für eine gewisse Zeit selbst in die Rolle eines behinderten Menschen und setzt sich so mit den damit verbundenen Eindrücken und Einschränkungen auseinander.
[4] Nichtsdestotrotz werde ich gerade auch in Vorbereitung auf die angestrebten Spiele immer wieder auf gewisse Grundformen der Bewegung wie Laufen, Werfen, Springen zurückgreifen.
[5] Nichtbehinderte reagieren am günstigsten auf Personen mit funktionellen Körperbehinderungen oder Sinnesschäden. Äußerlich stark sichtbar behinderte Personen werden dagegen ebenso wie geistig Behinderte oft als abstoßend empfunden (vgl. Rheker, 1993, S. 25f).
[6] Als Beispiel hierfür kann beispielsweise meine Teilnahme am Sledge-Hockey dienen.
[7] Diese 14 Jungen waren allerdings in jeder Stunde vollständig anwesend.
[8] Im Sinne des Prinzips „die Schüler dort abzuholen, wo sie sind“, bieten sich diese beiden Spiele an, da die Klasse zum einen vor der Einheit gerade eine Einheit Handball absolviert hat und zum anderen Fußball mit Abstand als Lieblingsspiel fast aller Jungen in der Klasse gilt. Insofern knüpft die Einheit auf diese Weise an vertraute Spiele und Erfahrungen an.
[9] Für die praktische Durchführung habe ich mich für Rollbretter entschieden, da zum einen Rollstühle nicht in ausreichender Zahl zu bekommen waren und zum anderen für den Sportunterricht aus Stabilitäts- und Sicherheitsgründen eigentlich auch spezielle und leider sehr teure Sportrollstühle verwendet werden müssten. Im Sportunterricht mit Körperbehinderten (z.B. in der Martinsschule Ladenburg) kommen daher in der Praxis stattdessen oft Rollbretter zum Einsatz (vgl. Pilz, 2004, S. 1f).
[10] Als Optionen zur Simulation von Gehörlosigkeit kamen mir entweder Ohrstöpsel oder Kopfhörer in den Sinn. Während Ohrstöpsel jedoch noch von vielen Geräuschen durchdrungen werden und beim Spielen auch die Gefahr besteht, dass die Ohrstöpsel zu tief ins Ohr rutschen, sehe ich bei Kopfhörern mit lauter Musik (die meisten Schüler besitzen ja solche) durch die vom Ohr herabhängenden Kabel die große Gefahr, dass die Schüler beim Spielen einfädeln und die Kopfhörer aus dem Ohr reißen. Hierbei kann es zu Verletzungen kommen. Aus diesem Grund war mir das Risiko eindeutig zu hoch und ich habe auf diese Doppelstunde verzichtet.
[11] Viele Schüler der Blindenschule Ilvesheim sind nicht nur blind, sondern weisen noch weitere Behinderungen auf.
- Citation du texte
- Christian Klaas (Auteur), 2009, Spielen mit Handicap - Behindertensport in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161426
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