Innerhalb von Wirtschaftsunternehmen gewinnt die Aufmerksamkeit gegenüber Rhetorik zunehmend an Bedeutung. Was lange Zeit nur für Spezialisten von Interesse war, wurde vor einigen Jahrzehnten auch von einer breiteren Öffentlichkeit wieder aufgegriffen. Mit der zunehmenden Komplexität der unternehmerischen Kommunikationsprozesse wurde zugleich auch die Bedeutung der Rhetorik neu entdeckt. Es wurde erkannt, dass Sprache – und dabei nicht nur das gesprochene Wort – bei allen geschäftlichen Beziehungen und Aktionen eine entscheidende Rolle spielt. Aus mangelndem Kommunikationsbewusstsein
ergeben sich negative Folgewirkungen und mit positiver Kommunikation, die Störfaktoren weitestgehend reduziert, sind Zielsetzungen schneller und müheloser erreichbar. Die Rhetorik spielt im Managementbereich eine tragende Rolle. So können bewusst persuasive Mittel eingesetzt werden um die innere Einstellung eines
Adressaten zu beeinflussen und damit auch dessen Denken und Handeln. Dabei beinhaltet rhetorische Kompetenz im Sinne der Kommunikationsrhetorik auch aufmerksam auf den Gesprächspartner einzugehen um eine wirkungsvolle Kommunikation überhaupt stattfinden lassen zu können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Management und Führung
1.2 Rhetorische Einführung
2. Direkte vs. Indirekte Führung
2.1 Rhetorik der Direkten Führung
2.2 Rhetorik der Indirekten Führung
3. Fazit
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Innerhalb von Wirtschaftsunternehmen gewinnt die Aufmerksamkeit gegenüber Rhetorik zunehmend an Bedeutung. Was lange Zeit nur für Spezialisten von Interesse war, wurde vor einigen Jahrzehnten auch von einer breiteren Öffentlichkeit wieder aufgegriffen. Mit der zunehmenden Komplexität der unternehmerischen Kommunikationsprozesse wurde zugleich auch die Bedeutung der Rhetorik neu entdeckt. Es wurde erkannt, dass Sprache - und dabei nicht nur das gesprochene Wort - bei allen geschäftlichen Beziehungen und Aktionen eine entscheidende Rolle spielt. Aus mangelndem Kommunikationsbewusstsein ergeben sich negative Folgewirkungen und mit positiver Kommunikation, die Störfaktoren weitestgehend reduziert, sind Zielsetzungen schneller und müheloser erreichbar.
Die Rhetorik spielt im Managementbereich eine tragende Rolle. So können bewusst persuasive Mittel eingesetzt werden um die innere Einstellung eines Adressaten zu beeinflussen und damit auch dessen Denken und Handeln. Dabei beinhaltet rhetorische Kompetenz im Sinne der Kommunikationsrhetorik auch aufmerksam auf den Gesprächspartner einzugehen um eine wirkungsvolle Kommunikation überhaupt stattfinden lassen zu können.
Auf dem Ratgebermarkt finden sich zahlreiche Bücher, die sich mit den kommunikativen Aspekten innerhalb von Managementkontexten insbesondere zwischen unterschiedlichen Hierarchieebenen des Unternehmens beschäftigen. Auch werden zahlreiche Rhetorikkurse für Manager und Führungskräfte angeboten, mit dem Versprechen, dass die Teilnehmer anschließend souveräner, kompetenter kommunizieren und ihre persönliche Überzeugungskraft gegenüber anderen Menschen steigern können.
Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den rhetorischen Möglichkeiten und Problemen hinsichtlich Direkter und Indirekter Führungssituationen.
1.1 Management und Führung
Bislang bestehen keine wissenschaftlich eindeutig geklärten Kategorien für den Begriff des Managements. Bei einem Blick in die Managementliteratur finden sich dementsprechend variable Definitionen. So kann Management sowohl institutional als auch funktional definiert werden.1 Im institutionalen Sinne bezeichnet Management einen Kreis von Personen welche innerhalb einer Organisationsstruktur eine Vorgesetzenfunktion innehaben, also gegenüber anderen Personen innerhalb dieser Organisation mit Anweisungsbefugnissen betraut sind.2 Im funktionalen Sinne behandelt Management die Gruppe von Aufgaben welche zur Gestaltung und Steuerung sowohl der Organisation, als auch der erforderlichen Leistungserstellung erfüllt sein muss. Dazu zählen neben Planung, Organisation und Kontrolle auch der Personaleinsatz und die Mitarbeiterführung.
Innerhalb der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre wurde der Begriff des Managements lange nur auf die sachlich-materiellen Führungsaufgaben begrenzt und erst seit Beginn der 70er Jahre wurde auch dem personellen Aspekt der Mitarbeiterführung Beachtung geschenkt. Der personelle Aspekt stellt „[...] den bedeutsamsten Führungskomplex überhaupt dar, nämlich die Steuerung von Verhaltensweisen in der Unternehmung mittels einer großen Zahl von Managementprozessen. [...] Inhaltlich lässt sich dies mit Abfassung und Durchsetzung der Unternehmenspolitik gleichsetzen.“3
Innerhalb des Managements siedelt sich also der Begriff der Führung an. Allerdings existiert bislang keine allseits akzeptierte Definition von Führung. Wunderer und Grunwald definierten Führung basierend auf einer Analyse von über 5000 Arbeiten von Stogdill (1974) welche sich mit empirischer Führungsforschung beschäftigen, wie folgt: Führung ist die: „zielorientierte soziale Einflussnahme zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben“4. Wunderer hat diese Definition inzwischen erweitert: „Führung wird verstanden als ziel- und ergebnisorientierte, aktivierende und wechselseitige soziale Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in und mit einer strukturierten Arbeitssituation.“
In der Literatur finden sich multiple Definitionen von „Führung“ wobei jedoch die meisten drei gemeinsame Elemente beschreiben: die strukturalen, die funktionalen und die prozessualen Aspekte der Führung.5
Unter den Funktionen der Führung lassen sich Aufgaben, Ziele, Führungsinhalte und Gestaltungsfelder fassen. Führung impliziert in diesem Sinne das Vorliegen von Zielen. „There is no leadership, if there is no goal to which to lead“.6
Die Struktur der Führung bestimmt die Erfüllung der Führungsfunktionen durch den Führungsprozess. Zu den Strukturmerkmalen zählen die Führungsperson, die geführten Personen, die Beziehung zwischen Führungsperson und geführter Person sowie Variablen der Führungssituation und der Führungsziele.
Über den Prozess der Führung werden die Führungsziele (Funktionen der Führung) im Rahmen der Führungsstruktur realisiert. Dabei erfolgt die Führung immer als Interaktion unter Nutzung der Kommunikation zwischen Führendem und Geführtem. Dieser Prozess ist gekennzeichnet durch eine wechselseitige Kommunikation, wobei der Anteil der führenden Person meist größer ist. Für Hollander (1978) ist Führung stärker durch Überzeugungsarbeit gekennzeichnet als durch Zwangsmaßnahmen. Führung „[...] is a process of influence between a leader and those who are followers. While the leader may have power, influence depends more on persuasion than on coercion.“7
1.2 Rhetorische Einführung
Die Rhetorik grenzt sich von anderen sich mit der Wissenschaft von Sprache und Kommunikation beschäftigenden Disziplinen ab, indem sie ihren Ansatzpunkt beim Orator als handelnden Menschen findet.
[...]
1 Vgl. Staehle, W.H.: Management, 8. Aufl., München 1999, S. 71.
2 Vgl. Steinmann, H./Schreyögg, G.: Management, 5. Aufl., Wiesbaden 2002, S. 6.
3 Kuhn, A.: Unternehmensführung, 2. Aufl., München 1990, S. 2.
4 Wunderer, R./Grunwald, W.: Führungslehre, Bd.I: Grundlagen der Führung, Berlin 1980, S. 62.
5 Vgl. Hentze, J./Graf, A./Kammel, A./Lindert, K.: Personalführungslehre, Bern 2005, S. 23.
6 Hartley/Hartley 1952, zitiert nach Dahms, K.: Über die Führung, München 1963, S. 51.
7 Hollander, E.P.: Leadership Dynamics, New York 1978, S. 1.
- Quote paper
- Lisa Frank (Author), 2010, Rhetorik und Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161347
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