Werbung ist ein ständiger Begleiter unseres alltäglichen Lebens. Nicht nur im Beruf und in der Öffentlichkeit, sondern auch in der Freizeit werden wir ganz gezielt mit Werbeanzeigen konfrontiert. Doch wie versucht uns Werbung zu beeinflussen? Die Sprechakttheorie nach Austin hat zum ersten Mal herausgestellt, dass Sprechen gleichzeitig auch Handeln bedeuten kann. Laut Austin ist das Äußern des Satzes, jedenfalls teilweise, das Vollziehen einer Handlung. Ziel dieser Hausarbeit ist die Untersuchung von authentischem sprachlichem Material in Form von Werbeanzeigen auf eben diesen Handlungsvollzug, also auf ihre illokutionären Rollen bzw. Funktionen hin. Im Fokus dieser Arbeit steht die Frage, auf welche Art bzw. mit welchen Illokutionen Werbung agiert. Dieser Frage soll exemplarisch in einem Vergleich von jeweils drei Anzeigen zweier verschiedener Anzeigengattungen (Auto- und Zeitschriftenanzeigen) nachgegangen werden.
Im ersten Abschnitt wird die theoretische Ausgangsbasis für die spätere Analyse geschaffen. Die Inhalte und Entwicklungen der Sprechakttheorie nach Austin und Searle, über die in weiten Gebieten noch keine Einigkeit besteht, werden nachgezeichnet. Anschließend werden einige Besonderheiten der Werbung als schriftsprachliche Äußerung herausgestellt. In Abschnitt 3 wird das Vorgehen der Untersuchung aufgezeigt, die Materialauswahl begründet und die eigentliche Analyse durchgeführt, welche nur die schriftsprachliche Äußerung der Werbung fokussiert. Hierbei gestaltet sich die Einbeziehung des Kontextes als besonders schwierig. Der Vergleich beider Anzeigengattungen greift letztlich auf die Ergebnisse der vorhergehenden Analyse zurück und soll die Unterschiede und mögliche Besonderheiten aufzeigen.
Die vorliegende Arbeit bezieht ihr theoretisches Hintergrundwissen vorwiegend aus der Sprechakttheorie von John L. Austin und seinem Schüler John R. Searle, der dessen Theorie aufgriff und weiterentwickelte. Ihre Ansätze und Ergebnisse sind in der gegenwärtigen Sprachwissenschaft noch immer federführend.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Theorie der Sprechakte
- Konstative und performative Äußerungen
- Die Aufteilung des Sprechaktes in seine Teilakte
- Illokutionäre Rollen / Funktionen
- Direkte und indirekte Sprechakte
- Werbung und Werbesprache
- Zur Rolle von Werbung in der gegenwärtigen Gesellschaft
- Besonderheiten der in Werbung verwendeten Sprache
- Analyse und Vergleich der Werbeanzeigen
- Werbung als Analyseobjekt
- Begründung der Materialauswahl
- Analyse der Werbeanzeigen
- Vergleich der Werbeanzeigen anhand ihrer illokutionären Rollen und Sprechakttypen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die illokutionären Rollen und Funktionen von Werbeanzeigen, indem sie authentische sprachliche Materialien analysiert. Das Ziel ist es, die Art und Weise zu beleuchten, wie Werbung mit bestimmten Sprechakten auf das Publikum agiert. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Sprechakttheorie von Austin und Searle und analysiert exemplarisch Werbeanzeigen aus zwei verschiedenen Gattungen (Auto- und Zeitschriftenanzeigen).
- Analyse von Werbeanzeigen im Kontext der Sprechakttheorie
- Untersuchung der illokutionären Rollen von Werbeanzeigen
- Vergleich von Werbeanzeigen verschiedener Gattungen
- Besonderheiten der Sprache in Werbeanzeigen
- Relevanz von Werbung in der gegenwärtigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Werbung und ihrer Einflussnahme auf den Konsumenten ein. Sie stellt den Bezug zur Sprechakttheorie her, die als theoretisches Fundament der Analyse dient.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Theorie der Sprechakte nach Austin und Searle. Es werden die grundlegenden Konzepte wie konstative und performative Äußerungen, die Aufteilung des Sprechaktes in seine Teilakte und die illokutionären Rollen erläutert. Die verschiedenen Arten von Sprechakten werden im Detail vorgestellt, um die theoretische Grundlage für die spätere Analyse der Werbeanzeigen zu schaffen.
Im zweiten Kapitel wird die Rolle der Werbung in der heutigen Gesellschaft betrachtet. Es werden Besonderheiten der Sprache in Werbeanzeigen hervorgehoben, die sich von anderen Textsorten unterscheiden. Diese Kapitel legt den Schwerpunkt auf die pragmatischen Besonderheiten der Werbesprache.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse und dem Vergleich von Werbeanzeigen. Es werden die Kriterien für die Materialauswahl erläutert und die analytischen Methoden vorgestellt. Die Untersuchung fokussiert auf die schriftsprachliche Äußerung der Werbung und erforscht die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gattungen. Dieses Kapitel stellt das Herzstück der Untersuchung dar, indem es die Ergebnisse der Analyse und den Vergleich der Werbeanzeigen präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Sprechakttheorie, Illokution, Werbung, Werbesprache, Analyse von Werbeanzeigen, Gattungen von Werbeanzeigen, Sprachhandlungen, sprachliche Kommunikation und pragmatische Besonderheiten.
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- Georg Rabe (Autor), S. Nicolas (Autor), 2007, Durch Sprache handeln, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161218