Ziel ist die Darstellung von Staatsbildungsrelevanten Theorien, die innerhalb der frühen Neuzeit bzw. im Rahmen der Auseinandersetzungen der damaligen Intellektuellen mit Krieg und Frieden verfasst worden sind. Die Arbeit untersucht die Zeiträume unmittelbar vor Ausbruch des Kriegsgeschehens, die entstandenen Theorien während des Treibens sowie die Auswirkungen des Westfälischen Friedens. Letzteres geschieht dadurch, dass jene Vertragselemente des Westfälischen Friedens von 1648 herausgearbeitet werden, die zentrale Bedeutung für die weitere staatstheoretische Entwicklung besitzen. Zusätzlich wird auf den Gedanke von Burkhardt eingegangen, der mit seiner Theorie der „Bellizität“ darstellt, inwiefern nicht die Existenz der Staaten an sich, sondern vielmehr ihr Entstehungsprozess zum Kriegsgeschehen beitragen kann. Die Arbeit befasst sich demzufolge mit folgenden Punkten:
gesellschaftspolitischen Ursachen, friedens- und kriegstheoretischen Leistungen, die für die spätere Staatenbildung relevant sind bzw. friedenstheoretischen Anstrengungen und gesellschaftlichen und institutionell-staatlich relevante Veränderungen
Inhalt
1 Übersicht und Intention
2 Der 30-jährige Krieg - Charakteristik
3 Kriegs- und Friedenstheorien am Vorabend des 30-jährigen Krieges
3.1 Der „Gerechte Krieg“ und Bellizismus
3.1.1 Krieg als Notwendigkeit: Augustinus und der Krieg um Glauben
3.1.2 Frieden durch rationale Gewalt: Niccolò Machiavelli´s „Il Principe“
3.1.3 Grotius 1625: „De iure belli ac pacis“ und die Verrechtlichung des Krieges
3.1.4 Mangelndes gesellschaftliches Friedensverständnis
3.2 Friedenstheorien und Friedensaufrufe: Motoren des „Westfälischen Friedens“
3.2.1 Jean Bodin: De la Republique 1577 und Michel de L´Hôspitals Rede
3.2.2 Erasmus von Rotterdam: Querela pacis - Die Klage des Friedens
3.2.3 Emeric Crucè´s Le Nouveau Cynée 1623 und Herzog von Sully´s Le Grand Dessein 1523: Frieden für den ganzen Erdkreis
3.2.4 Utopien: Morus 1516, Campanella 1602 und Bacon
4 Zwischenfazit: Der „ewige Frieden“ als Lächerlichkeit
5 Theorie der Bellizität: Der 30-jährige Krieg als Ursache der Staatenentstehung
6 Der „Westfälische Friede 1648“ und seine Bedeutung für die Entstehung moderner Staatstheorien (Hobbes, Kant, Rousseau und Locke)
6.1 Renaissance und Verlangen nach Rechtssicherheit: Plädoyer für den „ewigen Frieden“
6.1.1 Der „ewige Friede“ in der Praxis
6.1.2 Der „ewige Friede“ in der Staatstheorie
6.2 Herstellung der Staatlichen Souveränität und Errichtung des internationalen Systems
6.2.1 Das „Gleichgewichtsdoktrin“ in der Praxis
6.2.2 Das Souveränitätsdenken in der Staatstheorie
6.3 Stärkung des Föderalismusgedanke
6.3.1 Der Föderalismusgedanke in der Praxis
6.3.2 Idealisierung in der Staatstheorie
6.4 Religiöse Toleranz und Religionsfreiheit
7 Schlussgedanken und Diskussionsbeiträge der Unterrichtsstunde
8 Literatur
- Citation du texte
- Ramona Seel (Auteur), 2007, Krieg und Frieden in der frühen Neuzeit bzw. im Zeitalter des 30-jährigen Krieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161201
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