Die zunehmende Anzahl an Wirtschaftsskandalen, wie die Finanz- und Immobilienkrise, Schmiergeldaffären, Datenschutzrisiken, Umweltverschmutzung, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen, zeigen, dass bloßes Gewinnstreben und quantitatives Wirtschaftswachstum in eine falsche Richtung führen. Letztendlich bleibt die Lebensqualität aller auf der Strecke, die ein noch so hoher Gewinn nicht kompensieren kann. Das Bedürfnis nach mehr Verantwortung rückt verstärkt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung, die von den Verursachern, nämlich von den Unternehmen eingefordert wird. Das unternehmerische Handeln muss einer ethischen Legitimitätsprüfung unterzogen werden und betriebswirtschaftliche Überlegungen bedürfen einer Reformation. Peter Ulrich wendet sich von
der autonomen Ökonomik des neoklassischen Typs ab, die sich auf die unsichtbare Hand des Marktes verlässt und das Streben nach Gewinnmaximierung automatisch in eine Vernunftentfaltung münden lässt. Gemäß Ulrich ist auch eine rein ökonomische Problemstellung
nicht frei von ethischen Wertgesichtspunkten. Peter Ulrichs Konzept der integrativen Unternehmensethik stellt einen möglichen Weg für eine Vereinbarung von ethischen Aspekten und ökonomischen Gewinnstreben vor.
- Citation du texte
- Judith Ratajczak (Auteur), 2010, Das integrative Konzept der Unternehmensethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160844
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